Der Gnadenhof in Bochum schenkt schon seit 2016 sowohl großen als auch kleinen Tieren ein Zuhause. Mitten im einen Wohngebiet liegt der Hof in der Leithestraße in Wattenscheid, wo Karin Jericho mit ihrem Team aus ehrenamtlichen Helfern Tieren, die in Not geraten sind, hilft. Doch damit soll bald Schluss sein.
Nach einer Kontrolle durch die Stadt Bochum wurde klar: Der Gnadenhof kann nicht am jetzigen Standort bleiben. Das Gelände ist nämlich ein Landschaftsschutzgebiet, in dem keine Gebäude, Ställe, Zelte oder Unterstände stehen dürfen, wie es derzeit der Fall ist. Die „WAZ“ berichtet von der Notlage.
Stadt Bochum zieht Gnadenhof den Stecker
Nach einer Kontrolle durch die Stadt Bochum zieht diese dem Gnadenhof den Stecker. Es sei nicht möglich, dass die Auffangstation für Tiere unter den geforderten Bedingungen an ihrem Standort bleiben kann. „Die Grundmauern standen hier noch, wir haben sie wieder hochgezogen“, erzählt Leiterin Jericho in einem Interview mit der „WAZ„. Dass die Stallungen auf dem Gelände stehen, habe die Stadt bereits durch Kontrollen bei den Vorpächtern gewusst. Bereits seit ihrem Einzug 2016 sei Jericho bewusst gewesen, dass das eigentlich nicht erlaubt war. Sie habe gehofft, dass es weiterhin geduldet wird.
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Nach einem Hinweis auf illegale Bauten auf dem Landschaftsschutzgebiet im November 2023 kontrollierten das Ordnungs- und Veterinäramt sowie das Bauordnungsamt das Gelände im November 2023 sowie im Juli 2024 schließlich. Das Ergebnis: Der Gnadenhof verstößt mit den Bauten gegen das Baugesetzbuch, so Peter van Dyk, Sprecher der Stadt Bochum.
Gnadenhof sucht neuen Standort
Unter Berücksichtigung der Umstände wurde dem Bochumer Gnadenhof nun eine Frist von fünf Jahren gesetzt. Danach müssen alle Bauten weg sein. Van Dyk betont, dass die Stadt die Arbeit des Vereins zwar sehr schätze, aber trotzdem das geltende Recht durchsetzen müsse. Ohne die Ställe und Unterstände für die Tiere muss der Gnadenhof sich einen neuen Standort suchen. Denn andernfalls können die Schützlinge keinen Schutz suchen und auch das Heu oder Futter können nicht richtig gelagert werden.
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Jericho möchte nun innerhalb der Frist einen neuen Standort für den Gnadenhof finden – auch die Tiere sollen mit. Unter den Schützlingen befinden sich Pferde, Ponys, Ziege, Gänse, Katzen und auch Hühner. „Es ist nicht in unserem Interesse, die Tiere zu vermitteln“, erklärt sie. Am liebsten würde sie auf einen großen Hof mit einem offenen Stall ziehen, in dem die Tiere nach Belieben rein- und rausgehen können.
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Der Bochumer Gnadenhof finanziert sich ausschließlich über Spenden. Jericho und ihr Team helfen den Tieren ehrenamtlich, sind also zusätzlich noch berufstätig. Mehr Informationen zu den Plänen des Gnadenhofs findest du in diesem Artikel der „WAZ“.