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Berlin-Attentat beschäftigt die Menschen auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt. Aber Angst hat hier keiner

Berlin-Attentat beschäftigt die Menschen auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt. Aber Angst hat hier keiner

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Auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt ist die Stimmung auch nach dem Berlin-Attentat gut. Umsätze gehen nicht merkbar zurück, berichten die Händler. Foto: Ingo Otto
  • Hat das Berlin-Attentat Folgen auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt?
  • Gehen die Umsätze zurück?
  • Das sagen die Händler

Bochum. 

Welche Folgen hat der Berlin-Anschlag in Bochum? Diese Frage haben wir drei Betreibern von Weihnachtsmarktständen auf der Bochumer Weihnacht gestellt. Merken sie Umsatzeinbußen? Wie ist die Stimmung unter den Besuchern?

„In den ersten Tagen war es jetzt ein bisschen mehr Polizei als sonst“, sagt Xavier Galle. Er arbeitet am Stand „Der Nusskönig“ und verkauft gebrannte Mandeln.

„Der Unterschied war halt, dass die Beamten eben jetzt Maschinenpistolen getragen haben. Aber der Umsatz wird nicht schlechter und die Stimmung der Menschen ist ziemlich gut“, sagt er.

Es kann einem überall etwas passieren

Warum das so ist, weiß er nicht, die Menschen seien einfach entspannt. „Außerdem kann einem ja überall was passieren“, findet er.

Schlechter sind die Umsätze auch am Stand des „Echten Bochumer Eierpunsch“ nicht geworden. Hier arbeiten Josephin Palmowski und Jana Bontkowski.

Folgen des Anschlags seien auch hier nicht besonders merkbar, sagen die beiden. Viele Besucher seien aber anfangs sehr irritiert gewesen von den Maschinenpistolen. „Der Anblick ist halt echt komisch, weil man ihn aus Deutschland nicht kennt“, sagt Jana.

Eher Trauer als Angst

Das sei schon Gesprächsthema bei den Kunden. Wieder andere Besucher hätten gefragt, wie man sich denn als Verkäufer fühlt, wenn man hier arbeitet. „Ich mache mir eigentlich keine Sorgen, dass ich auf dem Weihnachtsmarkt arbeite“.

Vielleicht unter anderem, weil die Polizei direkt neben unserem Stand postiert ist, sagt sie lächelnd. „Ich habe eher Trauer empfunden, weil so viele Menschen in Berlin ihr Leben gelassen haben“.

„Wir sind sehr froh darüber, dass sich das Kaufverhalten nicht geändert hat“, sagt auch Silvia Petter vom Kartoffelhaus.

Sie versucht sich an einer Erklärung: „Ich denke, Bochum ist einfach so klein, dass uns diese Terroristen hier gar nicht auf dem Schirm haben.“ Auch hier hat sich also das Kaufverhalten der Menschen nicht geändert.

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