Trauerfeier in Herne: „Die schwarze Bürde bleibt“ – Hunderte Menschen vor der Kirche, darunter viele Bandidos
Hunderte Menschen haben in Herne von Jaden (9) und Christopher Abschied genommen
Auch Rettungsdienste und Polizei waren vor Ort
Es sind außerdem Mitglieder der Rocker-Vereinigung Bandidos da
Vier Kinder aus Jadens Klasse trugen Pakete mit Worten wie „Wut“ und „Angst“
Die Trauerfeier war sehr, sehr emotional – viele Menschen verließen weinend die Kirche
Herne trägt Schwarz. Eine ganze Stadt trauert um den kleinen Jaden (9) und um Christopher (22).
Der kleine Junge und der junge Mann – sie hatten ihr Leben noch vor sich, als sie in der letzten Woche brutal ermordet wurden.
Am Mittwoch fand um 17 Uhr die Trauerfeier für Jaden und Christopher in der etwa 500 Menschen fassenden Herz-Jesu-Kirche im Stadtteil Wanne-Eickel statt. Auch vor der Kirche standen etwa 100 Menschen und verfolgten die Trauerfeier über über Lautsprecher.
Traurige Stimmung in und vor der Kirche
Mehrere Hundert Menschen kamen. Die Sonne schien – es ist ein wunderschöner Frühlingstag. Doch die Herzen der Menschen waren voller Schmerz.
Die Familie von Jaden war ebenfalls in der Kirche. Auch dabei: Viele Rocker – Jadens Stiefvater steht den Bandidos nahe.
Polizei, Notfallseelsorger und der Rettungsdienst waren ebenfalls an der Kirche vor Ort.
Auch Mitschüler und Freunde von Jaden (†9) sind gekommen. Die Stimmung war sehr traurig – zwei Kerzen wurden an der Osterkerze für Jaden und Christopher entzündet.
Der Gottesdienst
Vier Mitschüler von Jaden trugen Pakete in die Kirche. Darauf waren Worte wie „Unsicherheit, Traurigkeit und Angst“ zu lesen. Und in Rot: „Wut“. Die Pakete legten sie auf ein schwarzes Tuch.
Auch Lehrer beteiligten sich an dem Gottesdienst: Sie trugen Pakete mit den Worten„Hilflosigkeit“, „Rache“ und „Das ist ungerecht“. Pfarrer Thoma: „Wir legen diese Gefühle in Gottes Hand“.
Die Fürbitten wurden von Lehrern und Eltern von Jadens Schule gelesen. Ein kleines Mädchen: „Lasst Jaden einen unersetzlichen Platz in unserem Herzen einnehmen.“
In der Sakristei der Kirche wurde ein Raum mit Helfern eingerichtet – falls es jemandem zu viel wurde. Ein Mann ging schon während des Gottesdienstes dorthin. Auch andere verließen von Trauer übermannt die Kirche.
Bewegende Ansprache
Superintendent Reiner Rimkus hielt eine bewegende Ansprache – es flossen viele Tränen: „Es war eine Erleichterung, als es hieß, der Täter ist gefasst.“ Aber: „Die schwarze Bürde bleibt.“
HIER kannst du die bewegende Ansprache im Wortlaut nachlesen ›
Um 17.45 Uhr war die Trauerfeier zu Ende. Viele Menschen verließen die Kirche weinend – so bewegend war das Gedenken an die beiden Mordopfer.
Nun sollten nur noch die Familien in der Kirche bleiben – für ein persönliches Gespräch. Auch Bandidos blieben mit Jadens Eltern in der Kirche. Viele Menschen sprachen den Eltern im Anschluss an den Gottesdienst ihr Beileid aus.