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A-ha beim Zeltfestival Ruhr: Warum Sänger Morten Harket die Bühne betrat und sofort wieder verließ

A-ha beim Zeltfestival Ruhr: Warum Sänger Morten Harket die Bühne betrat und sofort wieder verließ

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A-ha begeistert beim Zeltfestival Ruhr am Kemnader See. Foto: Daniel Sobolewski / DER WESTEN
  • A-ha gehören zu den Ikonen der 80er Jahre
  • Die norwegischen Superstars traten auch beim Zeltfestival Ruhr auf
  • Beim ersten Lied verschwand Sänger Morten Harket plötzlich von der Bühne

Bochum. 

Die Jahre sind auch an A-ha nicht spurlos vorbei gegangen. Genau wie seine Bandkollegen und sein Publikum ist Morten Harket inzwischen grau meliert und ein paar Falten zieren sein Gesicht.

Doch als der Frontmann der Elektropop-Pioniere A-ha beim Konzert auf dem Zeltfestival Ruhr am Kemnader See seinen Mund öffnet und zu singen beginnt, kann man am Montag die Gänsehaut auf den Armen der neuen und auch der mitgealterten Fans sehen, die ihn lange nicht mehr live erlebt haben.

A-ha beim Zeltfestival Ruhr: Gänsehaut auch nach 33 Jahren

Die glasklare Stimme von Morten Harket hat sich 33 Jahre nach dem Durchbruch mit „Take on me“ kein Stück verändert. Schließt man die Augen, ist es wie eine Zeitreise – zurück in die 80er.

Lampenfieber ist Harket, dessen Band 2015 das letzte Studioalbum veröffentlichte, vor den 5000 Zeltbesuchern nicht anzumerken. Im Gegenteil: Der Norweger wirkt völlig tiefenentspannt, grüßt direkt zu Beginn bekannte Gesichter im Publikum – und geht schon beim ersten Lied wieder von der Bühne!

Sänger Morten Harket verlässt direkt wieder die Bühne

Manche schauten sich ratlos an. Doch Harket war nur verschwunden, um ein kleines Problem mit seinem Kopfhörer mit Hilfe der Tontechniker zu lösen. Die von einer sechsköpfigen Band unterstützten Magne Furuholmen und Pal Waaktaar-Savoy spielten derweil instrumental – klasse genug, um im Unklaren zu lassen, ob die Solos so geplant war oder nicht. Nach kurzer Zeit stand er wieder am Mikrofon.

Nicht nur Harkets Kopfhörer, auch das Publikum braucht einige Minuten, um auf Temperatur zu kommen. Den ersten Liedern – es waren auch nicht die großen Hits von A-ha – hören alle nur gebannt, vielleicht ehrfürchtig zu. Das Eis bricht mit dem ersten Smashhit: „Crying in the Rain“.

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A-ha präsentieren sich beim Zeltfestival Ruhr nicht als die großen Entertainer. Keine Mitklatsch-Gesten, kein ständiges Mikrofon-in-die-Menge-halten-um-zum-Mitsingen-zu-animieren.

Die Interaktion mit den Fans – und auch zwischen den Bandmitgliedern – beschränkt sich auf die kurzen Momente zwischen den Liedern. Und das ist angenehm.

Nur einmal bittet Morten Harket das Publikum des Zeltfestivals Ruhr, allein zu singen. Und wow! „Hunting high and low“ klingt außergewöhnlich gut.

A-ha versorgt seine Fans mit allen großen Songs, die sie seit über 30 Jahren singen. „The Sun Always Shines on T.V.“ lässt die Masse tanzen, auch der letzte große Hit „Foot of the Mountain“ kommt an. Einen Hit bleiben sie schuldig. Auf „Summer Moved on“ warten die Fans vergeblich.

A-ha hebt sich „Take on me“ bis zum Schluss auf

Nach der zweiten Zugabe werden manche Fans dann doch nervös. Wo bleibt der Superhit, mit dem die norwegische Dreier-Kombo, heute noch immer in der Original-Besetzung unterwegs, auf der Weltbühne auftauchte? Den hatten sie sich bis zum Schluss aufgehoben.

Das letzte Lied, die letzte Zugabe – „Take on me“. Seinem Gesicht nach zu urteilen bringt der eine Ton, der seit 33 Jahren jeden Karaoke-Sänger das Fürchten lehrt, Morten Harket jetzt doch an seine Grenzen. Doch es klingt geil.