6 Gründe, warum du als Ruhr-Uni-Student unbedingt nach Bochum ziehen solltest
Als Bochumer Student bekommst du einen Satz immer wieder zu hören
„Die Ruhr-Uni ist halt eine Pendler-Uni.“
Das nervt tierisch
Und dir entgeht einiges
Bochum.
„Also, wenn ich die U35 jetzt nicht nehme, verpass ich den letzten RE.“ Dieser Satz auf einer der vielen duften Fakultäts-Partys an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) spielt für mich in der gleichen Liga wie die berühmte Frage nach dem Sex: „Und – wie war ich?“ Beides ernsthafte Liebestöter. Da fällt mir in der Regel nichts zu ein.
Doch zum Start des Wintersemesters 2017/18 nehme ich mir mal die Zeit. Warum? Weil es sich einfach lohnt, in die Stadt zu ziehen, in der man studiert. Das gilt natürlich auch für die als Pendler-Uni verschrieene RUB. Vor sieben Jahren stand ich selbst vor der Entscheidung: Zieh ich jetzt nach Bochum oder lass‘ ich’s lieber sein? Dann hab ich’s getan – und nie bereut.
Wie viele andere Studenten auch, wäre ich prädestiniert gewesen, zu pendeln. Von „Hotel Mama“ bis zum Campus waren es nur schlappe 22 Kilometer. Schnell über die A43 gedüst und in weniger als 25 Minuten wäre ich im Parkhaus an der RUB gewesen. Damit wäre ich von Tür zu Tür nicht viel langsamer gewesen als mit den öffentlichen Verkehrsmitteln aus der Bochumer City.
Aber ich habe mich bewusst dagegen entschieden. Aus unterschiedlichen Gründen:
1. Feier‘ die Unabhängigkeit!
Der wichtigste Grund hat gar nicht so viel mit Bochum zu tun. Sondern mit dem Erwachsenwerden. Irgendwann muss man einfach mal ausziehen, um selbstständig zu werden. Sich mit Stadtwerke-Nachzahlungen und Ummelde-Quatsch im Einwohnermeldeamt beschäftigen. Außerdem kannst du endlich alles machen, worauf du Lust hast, ohne dich für irgendetwas rechtfertigen zu müssen.
Da kannst du noch so einen toll ausgebauten Dachboden oder Keller haben. Das Argument: „Ich hab doch meinen eigenen Bereich“, zieht für mich nicht. Mami kriegt immer mit, wann du nach Hause kommst und wer so zu Besuch kommt. Und sie stellt Fragen. Ja – das tut sie.
2. Schlag dich durchs Leben
Jetzt könntest du weiter argumentieren: „Ich weiß nicht, wie ich die Miete bezahlen soll.“ In manchen Fällen mag der Druck hoch erscheinen, so schnell wie möglich ein richtiges Gehalt zu verdienen. Aber wer sich nebenbei eine Karre leisten und im Sommer auf seinen Pauschalurlaub nicht verzichten kann, der will vielleicht einfach auch nicht von Zuhause weg.
Durch BAföG und einen Nebenjob kriegst du dein Studium in der Regel finanziert. Und du lernst früh, wie der Hase im Berufsleben läuft. Egal, ob du in einer Kneipe im Bermuda3eck arbeitest oder dir irgendeinen anderen Studentenjob angelst. Davon gibt es in Bochum definitiv genug.
3. Wir wollen doch was erleben
Kommen wir endlich zu den Gründen, warum es sich lohnt, nach Bochum zu ziehen. Soviel ich weiß, kommt das Wort „Studium“ aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt: Party. Ja, so ist das. Lass dir nichts erzählen von wegen „Seit es das Bachelor- und Mastersystem gibt, ist alles so durchgetaktet.“
Für eine gute Fakultäts-Party bei den Medizinern oder Geisteswissenschaftlern ist immer Zeit. Und es wäre doch schlicht fahrlässig, dann gehen zu müssen, wenn es gerade richtig abgeht. Oder du kurz davor bist, den Typen oder das Mädel auf der Tanzfläche anzusprechen. Nur weil die dämliche letzte Regionalbahn fährt.
Und gute Partys gibt es nicht nur an der Uni. Ob Rock im Riff, Elektro in der Rotunde oder Charts und RnB im Sachs. Die Bochumer Party-Locations müssen sich nicht verstecken.
4. Leute, Leute, Leute
„Richtig feiern kann ich aber besser mit meinen Leuten.“ Damit deine Leute aber zu deinen Leuten werden, musst du sie ja auch irgendwann kennengelernt haben. Und was spricht dagegen, sich mit ein paar mehr geilen Menschen anzufreunden?
Davon tingeln im Pott nämlich eine ganze Menge rum. Und du wirst merken: Richtige Freundschaften „von früher“ halten auch ein wenig Entfernung aus. Manche gewinnen darüber sogar an Qualität, weil man nicht mehr das macht, was man immer schon gemacht hat.
5. Lass dich inspirieren
Wer sich auf seine Kommilitonen einlässt, lernt auf WG-Partys hier und da auch Leute aus anderen Fachbereichen kennen. Mein bester Kumpel aus Bochumer Uni-Zeiten hat zum Beispiel Theaterwissenschaft studiert. Jetzt will er professioneller Spaziergänger werden. Was auch sonst?
Aber vor allem hat er mir das Theater „Rottstraße 5“ in der Bochumer City gezeigt. Früher fand ich den ganzen Schauspiel-Quatsch richtig furchtbar. Danach ziemlich stark. Die Rottstraße ist eine absolute Einstiegsdroge in die Theaterszene.
6. Schlafen macht Spaß
Am Ende hab ich dann durch den Standortwechsel statt 25 Minuten mit dem Auto nur noch 18 Minuten mit der U-Bahn zur Uni gebraucht. Das ist bestimmt gut für die Umwelt. Aber vor allem konnte ich dadurch sieben Minuten länger schlummern. Yes! Noch Fragen? Nein? Dann zieh nach Bochum. Weil es sich lohnt.