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Afrika mit Musik und Gesang näher bringen

Afrika mit Musik und Gesang näher bringen

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Foto: Bastian Haumann

Gevelsberg. 

Wie verlockend! Da klemmt die Trommel, leicht gekippt, zwischen den Oberschenkeln. Und dann darf man nicht. Dabei ist sie so schön laut. Das Problem daran: Dieser Gedanke schoss wohl so ziemlich allen Erst- und Zweitklässlern durch den Kopf, die in großer Runde in der Aula der Gemeinschaftsgrundschule Vogelsang sitzen. „Bumm, Bumm, Bumm!“, hallt es durch den Saal. Zu verlockend. Daniel Sarpong, Leiter des Trommel-Workshops, hat aber alles im Griff.

Erst gucken, dann trommeln

„Erst gucken, dann trommeln! Und wenn ich rede, müssen alle Schüler ruhig sein.“ Er ist Teil der Gruppe „Black & White“, deren Mitglieder von der Elfenbeinküste stammen, aus Ghana, Kongo, Uganda und ja, auch aus Hessen kommen. Sie touren an 100 Tagen im Jahr durch die gesamte Bundesrepublik und bringen den Kindern das Land Afrika näher. Mit Tanz, Musik und Gesang. Die größeren Schüler, also die Dritt- und Viertklässler, bekommen noch eine zusätzliche Präsentation über Land und Leute. Aber auch Daniel Sarpong kann einiges erzählen. „Ich stamme aus Ghana, die Amtssprache dort ist Englisch.“ Doch in ganz Afrika werden insgesamt 81 verschiedene Sprachen gesprochen. „Mit den Freunden unterhalte ich mich auf Englisch. Doch zu Hause unterhält man sich in der Mama- und Papa-Sprache.“

Sarpong zeigte den Kindern, wie man trommelt. Die wichtigste Regel ist schnell erklärt. „Ihr müsst lächeln, ihr müsst euch bewegen“, sagt er. Und für jeden Schüler, der es richtig macht, zauberte er ein Stück Schokolade als Belohnung aus der Tasche.

Die Kinder spielten verschiedene Rhythmen durch, trommelten schnell, trommelten langsam. „Meine Finger tun jetzt ein wenig weh“, gesteht Ronja, sie besucht die 2. Klasse, nach dem Trommel-Workshop. „Aber es hat viel Spaß gemacht.“

Mit dem Ende des Workshops endet noch lange nicht der Projekttag. Am Nachmittag folgt ein Mitmach-Konzert mit der Gruppe „Black & White“, in dem die Kinder zeigen, was sie über den Tag gelernt haben. „Und am Schluss müssen auch die Eltern mit einsteigen“, erzählt Daniel Sarpong. Für die Schüler steht da natürlich der Spaß im Vordergrund.