Die Formel 2 ist beileibe keine zweite Liga des Motorsports. Vielmehr werden hier die Juwele geschliffen, die anschließend in der Formel 1 Karriere machen. Wer F2-Weltmeister wird, hat also beste Chancen – oder etwa nicht?
Es scheint ein Fluch auf den Siegern der Nachwuchs-Serie zu lasten. Kaum ein F2-Weltmeister schaffte es zuletzt, nachhaltig in der Formel 1 Fuß zu fassen. Davor war der Titel ein Garant für die große Karriere. Was ist seither passiert?
Formel 1: Lastet ein Fluch auf der Formel 2?
Nico Rosberg, Lewis Hamilton, Charles Leclerc, George Russell – sie und viele andere (Ex-)Stars eint: Die Weltmeisterschaft in der Formel 2 war ihr großer Durchbruch. Auf den Titel in der Nachwuchsserie folgte meist nahtlos eine Karriere in der Formel 1. Und nicht nur für sie: Auch Timo Glock, Nico Hülkenberg, Pastor Maldonado, Romain Grosjean, Pierre Gasly und weitere Rennfahrer nutzten den WM-Titel als Sprungbrett.
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Seit 2005 gibt es die Formel 2. Bis auf wenige Ausnahmen wurden ihre Weltmeister zu langjährigen F1-Fahrern. In den letzten Jahren nicht mehr. Von den fünf jüngsten F2-Siegern konnte nur einer in der Königsklasse Fuß fassen.
- Nyck de Vries (2019): Musste fünf Jahre auf seine Chance warten und wurde nach nur acht Monaten wieder rausgeschmissen. Fährt jetzt Formel E.
- Mick Schumacher (2020): Galt als Supertalent, fuhr zwei Jahre im Haas der Musik hinterher und bekommt seither kein Cockpit mehr. Fährt nun vorerst Langstrecken-Rallye.
- Oscar Piastri (2021): Die einzige Ausnahme der letzten Jahre. Auch er musste nach dem Titel zwei Jahre warten, glänzt nun aber im McLaren und gilt als kommender Titel-Kandidat.
- Felipe Drugovich (2022): Wurde seit seinem WM-Titel mit zahlreiche Formel-1-Teams in Verbindung gebracht. Geklappt hat es (noch) nicht. Wartet in der Akademie von Aston Martin auf seine Chance.
- Theo Pouchaire (2023): Auch der letztjährige F2-Champion steht vor verschlossener Tür. Alle Cockpits wurden besetzt, ohne den Franzosen zu berücksichtigen. Er ist vorerst Ersatzfahrer bei Sauber und tritt 2024 in der Super Formula an.
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Fünf Weltmeister, nur einer wurde in der Formel 1 glücklich. Besonders bitter für die anderen: Nach einem WM-Titel darf man nicht erneut in der Formel 2 antreten – und steht ohne Anschluss-Cockpit oft mit leeren Händen da.
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Fluch oder bedenkliche Entwicklung? Fakt ist: In der Königsklasse wird immer mehr auf Erfahrung gesetzt, der Altersschnitt steigt Jahr für Jahr an. Und weil die Rennserie auf maximal zehn Rennställen beharrt, ist die Zahl der Plätze, die Jahr für Jahr freiwerden, äußerst gering.