Deutscher Rennstall, deutscher Boss und bald einen deutschen Fahrer? Für Mick Schumacher könnte sich durch die Personalrochade in der Formel 1 eine heiße Option ergeben. Der Einfluss von Audi beim Formel-1-Rennstall Sauber scheint im Hintergrund schon größer zu werden. Mittelfristig gesehen ist das für Mick Schumacher eine gute Sache.
In der Formel 1 hat sich in der Winterpause einiges getan – auf der Position des Teamchef gab es unter den Teams ein kräftiges Stühlerücken. Binotto verlässt Ferrari und wird durch Frederic Vasseur ersetzt. Jost Capito ist nicht mehr Teamchef von Williams. Für die wohl größte Überraschung hat aber ein anderer Deutscher gesorgt.
Formel 1: Audi mischt schon jetzt mit
Andreas Seidl verlässt McLaren und wird neuer CEO der Sauber-Gruppe. Der Deutsche übernimmt dort die Rolle von Vasseur und wird zusätzlich noch einen Teamchef installieren. Offiziell hat Audi noch keinen Einfluss auf die Entscheidungen der Sauber-Gruppe, übernimmt den Rennstall erst 2026.
Oliver Hoffmann, Vorstand für Technische Entwicklung der Audi AG, sagte aber zu der Verpflichtung schon: „Wir begrüßen die Wahl unseres zukünftigen Partners. Andreas Seidl hat eine breite Führungserfahrung aus verschiedenen Motorsportprogrammen auf Hersteller- und Formel-1-Teamseite ‒ eine beeindruckende Bilanz im Motorsport.“
Audi-Einfluss deutlich spürbar
Audi übernimmt 2026 die Sauber-Gruppe inklusive ihrer Fabrik in Hinwil und gründet ein eigenes Formel-1-Werksteam. Seidl ist bereits ein Vorgriff auf den Einstieg in die F1 und zeigt, welchen Einfluss der deutsche Autohersteller schon jetzt hat.
Seidl scheint der optimale Mann zu sein. Er kennt den Standort Hinwil durch seine frühere Tätigkeit als Motoringenieur beim früheren BMW-Sauber-Team und arbeitete dort mit Audis Motorchef Adam Baker zusammen. Zudem gewann er als Teammanager mit Audis Schwesterkonzern Porsche drei Mal das 24 Stunden-Rennen von Le Mans.
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Deutsches Team, deutscher Boss und bald ein deutscher Fahrer?
Dass Audi als deutsche Marke darauf bedacht ist, auch einen deutschen Fahrer im Team zu haben, ist offensichtlich. „Ich hoffe, wir werden einen deutschen Fahrer und auch ein deutsches Rennen haben“, erklärte Vorstand Markus Duesmann schon im August. Und genau da kommt Mick Schumacher ins Spiel.
Deutsche Fahrer sind rar gesät. Sebastian Vettel hat seine Karriere beendet und wird aller Voraussicht nach kein Comeback feiern. Hülkenberg ist auch schon 35 Jahre und im Nachwuchs gibt es bislang keinen Fahrer, der auf kurze Sicht den Sprung in die Formel 1 schaffen könnte.
Deutscher Fahrer, riesiger Name und viel Potential – Mick Schumacher wäre für Audi die Premium-Lösung. Audi dürfte stark daran interessiert sein, dass Schumacher ab 2024 wieder ein Cockpit bekommt – und das am besten bei Sauber.
Update: Mick Schumacher wird Ersatzfahrer bei Mercedes
Seit Donnerstag (15. Dezember) ist klar: Mick Schumacher wird 2023 Ersatzfahrer bei Mercedes und beendet endgültig seine Zusammenarbeit mit Ferrari. Was im Anschluss passiert, ist noch offen.