Es ist wieder so weit: Die neue Staffel „Drive to Survive“ ist draußen. Die Netflix-Doku liefert den Fans der Formel 1 neue spannende Einblicke. Dabei enthüllt die Serie auch ein hitziges Streitgespräch zwischen Toto Wolff und Christian Horner.
Vor laufender Kamera haben sich der Teamchef von Mercedes und der Red-Bull-Boss in die Haare bekommen. Grund dafür war das „Porpoising“, das Dauerthema der letztjährigen Formel-1-Saison.
Formel 1: Heftiger Streit zwischen Wolff und Horner
Humpelnd und mit schmerzverzerrtem Gesicht stieg Lewis Hamilton nach dem Baku-GP aus seinem Auto. Der Brite kämpfte mit starken Rückenschmerzen, das hüpfende Auto machte ihm schwer zu schaffen. Nach der umfassenden Regeländerung litten viele Teams unter dem „Bouncing“ – Mercedes aber besonders. Die Silberpfeile bekamen das Problem lange nicht in den Griff.
Eine Woche nach dem Rennen in Baku machte Toto Wolff seinem Unmut bei einem Teamchef-Meeting in Kanada Luft, wie jetzt bei „Drive to Survive“ enthüllt wurde. Wolff polterte: „Ich kann Ihnen sagen, dass Sie alle ein gefährliches Spiel spielen. Wenn ein Auto in der Wand landet, weil es zu steif ist oder durchdreht, seid ihr in der Scheiße und ich werde euch verfolgen.“ Der Mercedes-Boss wollte eine Änderung zu seinen Gunsten.
Horner sah in die Netflix-Kameras und warf ihm vor, er würde sich für die Kameras eine Szene machen. „Das ist mir egal. Wenn du denkst, das ist ein kleines Spielchen mit der Performance, dann liegst du völlig falsch“, entgegnete Wolff. Dann wurde auch Horner lauter: „Wenn du ein Problem hast, dann ändere doch dein verdammtes Auto“, schrie er ihn an und schimpfte beim Rausgehen: „Das ist ein verdammter Witz.“
„Hätte ich nicht von ihm erwartet“
Die anderen Teamchefs zeigten sich angesichts der Streithähne amüsiert. „Für mich war es wirklich unterhaltsam“, sagte der damalige Williams-Boss Jost Capito. „Ich habe gesehen, wie Toto sehr emotional reagiert hat. Vielleicht stand er zu dem Zeitpunkt unter Druck wegen ihrer Leistung. Aber ich glaube, dass wir als Teamchefs immer rational bleiben müssen. Überraschend, das hätte ich nicht von ihm erwartet“, lautete das Urteil von Ex-Ferrari-Boss Mattia Binotto.
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Konsequenzen hatte Wolffs Brandrede übrigens nur indirekt. Erst nach der Sommerpause gab es eine Anpassung der Regelung. Für 2023 wurde das technische Reglement zur Sicherheit der Fahrer noch einmal angepasst – so soll das „Porpoising“ nun verhindert werden.