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Niki Lauda tot: So bewegend trauert Lewis Hamilton um seinen Freund

Niki Lauda tot: So bewegend trauert Lewis Hamilton um seinen Freund

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Foto: dpa

Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda ist tot. Der Österreicher starb am Montag im Alter von 70 Jahren, wie sein Arzt Walter Klepetko am frühen Dienstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Eine Sprecherin der Fluggesellschaft Laudamotion, dessen Namensgeber Niki Lauda ist, schrieb im Namen der Familie Lauda: „In tiefer Trauer geben wir bekannt, dass unser geliebter Niki am Montag, den 20.05.2019 im Kreise seiner Familie friedlich entschlafen ist. Seine einzigartigen Erfolge als Sportler und Unternehmer sind und bleiben unvergesslich.“

Niki Lauda litt seit Jahren an den Spätfolgen des Unfalls

Offenbar starb Lauda letztlich an den Spätfolgen seines dramatischen Unfalls. „Es gibt keine Todesursache. Es war ein langer Prozess, an dessen Ende der Patient gegangen ist“, sagte sagte Mediziner Walter Klepetko vom Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH) der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Er behandelte Lauda: „Niki Lauda hat gekämpft. Er war ein toller Mann. Aber es war seit einiger Zeit klar, dass wir ihn nicht mehr auf die „Rennstrecke“ zurück bringen können.“

Der Unfall im Jahr 1976 hatte bei Lauda Spuren hinterlassen. Im Laufe der Jahre bekam der Österreicher zwei neue Nieren, 2018 folgte außerdem eine Lungentransplantion. Von den Komplikationen dieses Eingriffs erholte Lauda sich nur langsam.

Niki Lauda im Alter von 70 Jahren gestorben

Der 70-Jährige mit der roten Kappe als Markenzeichen hatte seit seinem schweren Unfall auf dem Nürburgring 1976 immer wieder mit Gesundheitsproblemen zu tun. Nur knapp hatte Niki Lauda damals das Flammeninferno überlebt. Nicht nur seine Kopfhaut wurde dabei durch schwere Verbrennungen gezeichnet. Der spätere Airline-Besitzer zog sich unter anderem auch Verätzungen der Lunge zu.

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Dreimaliger Weltmeister

Im Sommer vergangenen Jahres war Lauda eine Lunge transplantiert worden. Nach einer Grippe-Erkrankung musste er im Januar erneut im Krankenhaus behandelt werden. Anlässlich seines 70. Geburtstages am 22. Februar hatte sich Lauda noch in einer kurzen Audio-Botschaft beim ORF für die Glückwünsche mit den Worten bedankt: „Ich komme wieder zurück und es geht volle Pulle bergauf.“

Der dreimalige Weltmeister agierte seit 2012 als Aufsichtsratschef des Mercedes-Teams. Durch Spätfolgen nach dem Horrorunfall von 1976 hatte Lauda sich schon zweimal einer Nierentransplantation unterziehen müssen. Lauda hat aus erster Ehe zwei Söhne und aus seiner Ehe mit Birgit Lauda achtjährige Zwillinge.

Lewis Hamilton trauert um Niki Lauda

Sie waren dicke Freunde: Lewis Hamilton und Niki Lauda. Auf Twitter veröffentlichte der Formel-1-Weltmeister und eine bewegende Trauer-Nachricht. Lewis Hamilton schreibt darin: „Ich kann nicht glauben, dass du gegangen bist. Ich werde unsere Gespräche vermissen, unser Lachen, die langen Umarmungen, nachdem wir gemeinsam Rennen gewonnen haben.“

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Weiter verspricht Lewis Hamilton, dass er immer für Niki Laudas Familie da sein will, wenn sie ihn brauchen würden.

Lauda hinterlässt großes Vermögen

Wie das „Vermögenmagazin“ berichtet, hinterlässt Niki Lauda geschätzt rund 200 Millionen Euro. Somit zählte er laut dem Magazin zu den 100 reichsten Österreichern.

Lauda war eine Kämpfernatur

Aufgeben war für Niki Lauda nie eine Option. Trotz schwerer Verbrennungen und einer verätzten Lunge überstand die Formel-1-Legende am 1. August 1976 nur wie durch ein Wunder einen Horrorunfall auf dem Nürburgring. Im Krankenhaus gab dem Weltmeister ein Priester damals sogar schon die letzte Ölung. „Ich wollte aber nicht sterben, ich wollte weiterleben“, betonte Lauda 40 Jahre nach dem Flammeninferno auf der Nordschleife.

Von dem Unfall schwer gezeichnet kämpfte sich der Österreicher zurück ins Leben – und sogar wieder in ein Formel-1-Auto. Lauda leistete Widerstand, der streitlustige Mann mit der roten Mütze ließ sich einfach nicht unterkriegen. Nun ist Lauda am Montag im Alter von 70 Jahren im Kreise seiner Familie gestorben.

Man wird ihn immer mit dieser roten Kappe in Verbindung bringen, die seinen schwer vernarbten Kopf bedeckt hat. Man wird ihn auch immer mit diesem Unfall in der „Grünen Holle“ in Verbindung bringen. Mit seinem Ferrari krachte Lauda mit über Tempo 200 gegen einen Fangzaun, der 312T2 ging in Flammen auf. Nach 55 Sekunden wurde Nikolaus Andreas Lauda aus dem Wrack gezogen. „An den Unfall habe ich keine Erinnerung. Der Aufprall war so hart, dass mir dabei der Helm vom Kopf gerissen wurde“, erinnerte er sich.

„Wie kann der Depperte wieder fahren?“

Seine damalige Frau Marlene erzählte Lauda, dass die Ärzte damals nicht damit rechneten, dass er die erste Nacht überstehen würde. Sie irrten – Lauda kämpfte. Nur 42 Tage später saß er in Monza wieder im Rennwagen und wurde Vierter. „Wie kann der Depperte wieder fahren, wenn er gerade verbrannt ist?“, fragte Lauda einmal stellvertretend für alle Kritiker und Zweifler. Die Erklärung lieferte er gleich hinterher. „Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist.“

Nach 1975 wurde Lauda noch 1977 und 1984 Weltmeister. „Ich war ein unglaublicher Egoist damals“, sagte er über seine Motorsportlaufbahn. Von 171 Grand Prix entschied der Sohn einer wohlhabenden Wiener Industriellenfamilie 25 für sich, 54 Mal raste er in der Formel 1 auf’s Podium. 1985 beendete Lauda seine Karriere, sechs Jahre zuvor hatte er aber schon seine eigene Fluglinie Lauda Air gegründet.

Flugzeugabsturz: „Ich war tief erschüttert“

Am 26. Mai 1991 ereignete sich erneut ein Unglück. In Thailand stürzte eine von Laudas Maschinen ab. Alle 223 Insassen der „Mozart“ starben. Für Lauda war es das schlimmste Ereignis in seinem bewegten Leben. „Ich war tief erschüttert“, erzählte er. Lauda fühlte sich schuldig. Erst nach mehreren Monaten wurde herausgefunden, dass es sich um einen technischen Defekt handelte.

Lauda stieg später vorübergehend wieder aus dem Airline-Geschäft aus. Zwischen 1993 und 1995 beriet er Ferrari, wurde TV-Experte für RTL – mit unverblümter Meinung – und dann Teamchef bei Jaguar. Im September 2012 stieg Lauda zum Mercedes-Teamaufsichtsratschef auf und erlebte mit den Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg ein Hoch, das seinesgleichen suchte. „Rote Kappe, klare und direkte Worte“, benannte Motorsportchef Toto Wolff Schlagworte, die ihm zuerst zur Charakterisierung seines Landsmanns in den Sinn kamen.

„Am Limit gelebt“

2013 verfilmte Hollywood-Regisseur Ron Howard die Rivalität aus den 70ern zwischen Lauda und dem Engländer James Hunt. „Rush“ ist das Dokument einer vergessen geglaubten Zeit. „Wir haben am Limit gelebt“, erzählte Lauda. Die damalige Generation konnte gar nicht anders, weil sie nicht gewusst habe, „wann unser Leben vorbei sein würde“. Lauda mochte diesen Film. (dpa)