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Schalkes U19-Trainer Elgert setzt im Rückspiel auf Physis

Schalkes U19-Trainer Elgert setzt im Rückspiel auf Physis

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Halbfinale der Deutschen Meisterschaft U19 zwischen dem FC Schalke04 und 1899 Hoffenheim Foto: Thomas Schmidtke
„Wenn ich es einer Mannschaft zutraue, das gegen so ein Klasse-Team wie Hoffenheim zu drehen, dann der unsrigen“, sagt der Norbert Elgert, Trainer der U19 des FC Schalke 04, nach dem 0:1 im Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft gegen die TSG 1899 Hoffenheim.

Gelsenkirchen. 

Ein 0:1 im eigenen Stadion ist sicherlich keine sehr gute Basis für ein Rückspiel. Doch bei den A-Juniorenfußballern des FC Schalke 04 herrscht große Zuversicht, dass sie dieses Ding noch wenden, dass sie am Samstag im Dietmar-Hopp-Stadion (ab 13.05 Uhr/Sport1 live) bei der TSG 1899 Hoffenheim den Sprung ins Endspiel um die Deutsche U-19-Meisterschaft schaffen können. „Wir haben immer noch eine realistische Chance“, sagte Schalkes Trainer Norbert Elgert nach der Niederlage im Halbfinal-Hinspiel. „Wenn ich es einer Mannschaft zutraue, das gegen so ein Klasse-Team wie Hoffenheim zu drehen, dann der unsrigen.“

Seiner Mannschaft traut er dieses also zu, der Schalker U 19, die beeindruckend Westdeutscher Meister geworden ist, die aber auch im Halbfinale der Youth League sowie im Endspiel des DFB-Junioren-Vereinspokals gescheitert ist. Und die vor mehr als 10 000 Zuschauern in der Veltins-Arena alles andere als überzeugt hat, die gerade in den ersten 45 Minuten schwach aufgetreten ist. „Wir sind von der ersten Halbzeit total enttäuscht, wir waren viel zu passiv. Wir haben das Spiel nicht so angenommen, wie wir eigentlich wollten“, sagte Oliver Ruhnert, der Direktor der Knappenschmiede. „Wir sind in der ersten Halbzeit unter unseren Möglichkeiten geblieben“, meinte auch Trainer Norbert Elgert. „Wir haben es Hoffenheim zu leicht gemacht.“

Holprige Spieleröffnung

Obwohl: Es war ja nicht so, dass die TSG 1899 eine Chance nach der anderen hatte. Allerdings nutzte sie eine, weil Schalkes Schlussmann Timon Wellenreuther nach einem Eckball gepatzt hatte, zum 1:0. „Da kriegen wir so’n doofes Tor“, formulierte Norbert Elgert, der auch kein Hehl daraus machte, dass ihm einige Dinge überhaupt nicht gefallen hatten. „In vorderster Front muss in Hoffenheim von uns deutlich mehr kommen. Uns haben diesmal der Punch und der Killerinstinkt gefehlt“, gab er seinen Offensiv-Kräften schon einmal mit auf den Rückspiel-Weg. Ins Detail wollte der 57-jährige Fußball-Lehrer allerdings nicht gehen. „Alles, was mich aufgeregt hat, werde ich den Jungs in der Spielanalyse sagen“, erklärte er. „Ich werde die Burschen, die so viel geleistet haben, jetzt nicht zum Fraß vorwerfen. Aber dass man vieles besser machen kann und muss, steht außer Frage.“

Mutmacher, den Weg ins Finale noch zu finden, gibt es zwei: den Auftritt in den zweiten 45 Minuten und die Fitness der Hoffenheimer Spieler. „In der zweiten Halbzeit haben wir das deutlich besser gemacht“, sagte Norbert Elgert, obwohl dabei auch nicht sehr viel herumgekommen war. Das lag jedoch nicht nur daran, dass in der Offensive die Durchschlagskraft fehlte, sondern häufig schon an der holprigen Spieleröffnung der Schalker Defensive. Immer wieder hatte die komplette Viererkette – Daniel Koseler, Marvin Friedrich, Sebastian Starke Hedlund und Maurice Neubauer von rechts nach links – Probleme, den Ball sicher ein paar Meter weiter nach vorne zu befördern. „Wir sind“, erklärte Norbert Elgert in den Katakomben der Veltins-Arena, „ein hohes Risiko gegangen, aber kein zu hohes.“

Wadenkrämpfe plagen 1899-Spieler

Zumal nicht zu übersehen gewesen war, dass die Spieler des Süd/Südwest-Meisters TSG 1899 Hoffenheim ganz andere Probleme hatten. Die zweite Hälfte hatte kaum begonnen, da schossen schon Wadenkrämpfe durch die Unterschenkel der jungen Männer in den weißen Trikots. „Wir hatten in der zweiten Halbzeit nicht nur ein optisches Übergewicht, wir hatten auch Möglichkeiten, wenn auch keine großen“, meinte Oliver Ruhnert, der Chef der Knappenschmiede. Und ob der vielen Hoffenheimer Wadenkrämpfe ist Norbert Elgert davon überzeugt, dass seiner Mannschaft deren Physis helfen kann. „Die Regenerationszeit ist für beide Mannschaften sehr kurz, aber wir sind noch sehr fit“, sagte der Trainer.

Nach dem Vormittag-Training am Freitag in Gelsenkirchen sowie einem gemeinsamen Essen werden sich die Schalker U-19-Fußballer auf den Weg nach Baden-Württemberg machen. Optimistisch. Dann hofft Norbert Elgert, dass seine Mannschaft an das anknüpfen kann, „was wir in dieser Saison schon gezeigt haben“, wie er sagt. Die Marschroute ist klar. „Wir wollen“, betont er, „unbedingt Deutscher Meister werden.“