Sead Kolasinac wird Schalke 04 verlassen Dies bestätigten Guido Burgstaller und Naldo nach der Partie in Ingolstadt Die endgültige Bestätigung fehlt aber noch
Ingolstadt.
Fünf Minuten nach Spielschluss huschte Sead Kolasinac durch den Spielertunnel in die Mannschaftskabine. Schalkes Linksverteidiger war beim 1:1 gegen den FC Ingolstadt gelbgesperrt, er verfolgte den tristen Kick am letzten Spieltag aus dem Fanblock.
Der Dusel-Sieg gegen Gladbach:
Viel unverdienter als am 18. März kannst du ein Spiel kaum gewinnen. Beim 2:1 Sieg legten sich die Borussen die Eier hinten selbst ins Tor. Dabei musstest du dich für die Niederlage als Schalker nicht mal schämen. Denn das vorausgegangene Aufeinandertreffen der beiden Teams im DFB-Pokal am 28. Oktober 2015 verlief komplett entgegengesetzt. Damals traf Schalke das Garagentor aus einem Meter nicht und Gladbach gewann, weil Joel Matip als letzter Mann an der Mittellinie ausrutschte. Der Dusel-Sieg im April war deshalb eine späte Wiedergutmachung – und wirklich ein Grund zum Kichern.
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Die Aufholjagd des FC Liverpool:
Das Rückspiel im Europa-League-Viertelfinale zwischen dem BVB und Liverpool am 14. April hatte viele Geschichten. Jürgen Klopp war dieser Tage allgegenwärtig. Er war eigentlich wie immer: locker, charmant und freundlich. Vor allem war er aber nicht mehr schwarz-gelb. Ganz besonders war das zu spüren, nachdem Liverpool tatsächlich ein 1:3 in ein 4:3 verwandelte – in typischer Klopp-Manier. Wenn du als Schalker nach der hochverdienten Borussen-Führung nicht schon abgeschaltet hast, konntest du dir nach dem Ausscheiden ein gepflegtes Lachen sicher nicht verkneifen.
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Der Abschied von Joel Matip:
16 Jahre trug Joel Matip das königsblaue Trikot. Bei seinem Profidebüt erzielte er 2009 den Ausgleich zum 1:1 beim FC Bayern München – als A-Jugend-Spieler. 257 Spiele später suchte das Schalker Eigengewächs eine neue Herausforderung. Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga kam für den torgefährlichen Verteidiger nicht in Frage. Auch wenn die Schalker den kamerunischen Nationalspieler gerne gehalten hätten – einen Wechsel zum ruhmreichen FC Liverpool kann Matip keiner verdenken.
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Das Europa-League-Ticket:
Am letzten Spieltag der vergangenen Saison brauchte Blau-Weiß unbedingt einen Dreier, um in die Europa-League einzuziehen. Nach einer durchwachsenen Saison konnten die Schalker im letzten Spiel von André Breitenreiter das Minimalziel erreichen. So bedeutete der 4:1 Sieg bei der TSG Hoffenheim die kollektive königsblaue Erleichterung.
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Good bye Leroy:
Leroy Sané trug in einer äußerst mäßigen Saison 2015/2016 trotz seines Alters schon eine Menge Last auf den Schultern. Innerhalb weniger Monate avancierte er zum absoluten Hoffnungsträger auf Schalke. Sein Antritt, seine Ballfertigkeit und sein Selbstvertrauen machten ihn zu einer gefährlichen Waffe im Schalker Offensivspiel. Doch sein Potenzial weckte national und international Begehrlichkeiten. Letztlich sicherte sich Manchester City mit Pep Guardiola das Juwel aus der Knappenschmiede. Angesichts der Ablösesumme von 50 Millionen Euro (nach 47 Bundesliga-Spielen!) und der Tatsache, dass die Bayern ihn nicht bekommen haben, verabschiedeten ihn die Schalker mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
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Aufbruch-Stimmung
Die Gerüchteküche brodelte auf Schalke schon über Monate. Bereits vor dem letzten Spieltag stand fest, dass Schalke einen Schnitt machen und mit neuem Trainer und Manager in die neue Saison gehen wird. Die Bekanntgabe der Verpflichtung von Manager Christian Heidel hatte eine Aufbruchstimmung auf Schalke zur Folge. Heidel schaffte es darüber, hinaus mit Markus Weinzierl den Trainer zu verpflichten, der in Gelsenkirchen schon lange als Wunschkandidat galt. Die Schalker Familie ging mit hohem Selbstvertrauen und Ruhe in die neue Saison.
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Königsblau ein Leben lang:
Die Durchlässigkeit zwischen Jugend- und Profiabteilung ist beim FC Schalke 04 absolut bemerkenswert. Mesut Özil, Benedikt Höwedes, Joel Matip, Leroy Sané und Max Meyer. Diesen Spielern hat Norbert Elgert den Sprung aus der Knappenschmiede erleichtert. Seit 1996 arbeitet Elgert im Verein. Nach den turbulenten letzten Jahren beschäftigte sich Elgert Ende der Saison mit Abwanderungsgedanken. Doch letztlich überzeugte Christian Heidel seinen wichtigsten Jugend-Trainer zum Verbleib. Der unbefristete Vertrag für Elgert ist auf Schalke richtungsweisend.
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Erster Bundesliga-Sieg nach verkorkstem Start:
Der Auftakt in die Saison 2016/2017 ging komplett in die Hose. Nach null Punkten aus fünf Spielen spielten sich auf Schalke allerdings ungewohnte Szenen ab: die Fans blieben ruhig, im Umfeld wurde kein Sündenbock gesucht und der Mannschaft um Trainer Weinzierl wurde Vertrauen und Zeit geschenkt. Im sechsten Spiel gegen Gladbach sollte sich das auszahlen. Die Fohlen-Elf wurde am 2. Dezember mit 4:0 aus der Arena gefegt: ein Befreiungsschlag für die gesamte Mannschaft, vor allem für Doppeltorschützen Breel Embolo.
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Der Embolo-Schock:
Dann im nächsten Spiel gegen Augsburg der Schock: Mit einem brutalen Foul brach Kostas Stafylidis dem jungen Breel Embolo das Wadenbein. Damit fällt der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte fast die komplette Saison aus.
Der 19-Jährige war untröstlich. Die Schalker Fans sandten unzählige Genesungswünsche an den Schweizer Stürmer, der gerade auf Schalke angekommen schien.
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Der Derby-Held:
Sead Kolasinac ist eine absolute Maschine. Der bosnische Nationalspieler ist robust, zweikampfstark, immer mit vollem Einsatz dabei und gibt nie auf. Anfang der Saison schien es, als hätte er seinen Stammplatz an Abdul Rahman Baba verloren. Doch kämpfte er sich mit teilweise überragenden Leistungen wieder in die Startelf. Im Derby gegen den BVB am 29. Oktober verhinderte er mit einer Alles-oder-Nichts-Grätsche den Siegtreffer der Borussen und war über 90 Minuten der präsenteste Schalker.
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Schnuller-Alarm:
Babyglück auf Schalke. Die 2016 zur heißesten Spielerfrau der Bundesliga gewählte Ina Aogo brachte am 16.November ihr erstes Kind zur Welt.
Das Schalker Team überließ dem frisch gebackenen Papa Dennis eine Woche später im Europa League die Ausführung eines Elfmeters. Aogo trat an, erzielte den 2:0 Endstand und widmete seiner Frau und Töchterchen Payten Rose mit einem Schnuller-Jubel das Tor.
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Die Schwalbe des Jahres:
Das Spiel zwischen Schalke und RB Leipzig war im Vorfeld extrem aufgeladen. Sportlich gesehen standen sich am 3. Dezember die Mannschaften der Stunde gegenüber.
Darüber hinaus brachten die Schalker Fans geschlossen ihre Ablehnung gegenüber dem Leipziger Hauptsponsor zum Ausdruck. Letztlich beeinflusste Timo Werners Schwalbe nach 19 Sekunden den Verlauf der Partie. Das Ergebnis verkam aufgrund der Schwalbe fast zur Randnotiz. Timo Werner musste sich nicht nur aus Schalker Kreisen nach dem Spiel viele Vorwürfe und Spott gefallen lassen.
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Das Comeback des Jahres:
Unfassbare 18 Monate dauerte die Leidenszeit von Atsuto Uchida. Sogar über ein Karriereende dachte der Schalker Außenverteidiger nach. Umso mehr freute sich die Schalker über das Comeback des sympathischen Japaners beim Europa-League-Spiel gegen Salzburg am 8. Dezember. Willkommen zurück, Uchi!
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Der verblüffende Termin:
Am 04. Advent wird es auf Schalke besinnlich. Zum dritten Mal in Folge plante die Schalker Meile ein Adventssingen in der Glückauf-Kampfbahn nach dem Motto: Von den Fans für die Fans. Doch dieses Mal gab es am gleichen Tag eine Konkurrenzveranstaltung in Gelsenkirchen – ausgerechnet vom Verein selbst, in der Arena auf Schalke. Das sorgte für Irritationen im Schalker Anhang. Letztlich gingen beide Veranstaltungen über die Bühne. 600 Schalker entschieden sich für die kostenlose Variante in der Glückauf-Kampfbahn. 20.000 Besucher zahlten Eintritt für das Großevent mit DJ Ötzi und Florian Silbereisen in der Arena.
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In voller Fankleidung, mit königsblauer Retro-Trainingsjacke. Es war sein vorerst letzter Auftritt für Schalke. Kolasinac wird den FC Schalke 04 verlassen.
Schalke 04 muss ohne Kolasinac auskommen Zwar hat Sportvorstand Christian Heidel den Abschied des bosnischen Nationalspielers noch immer nicht offiziell bestätigt, dafür teilten aber Stürmer Guido Burgstaller und Abwehrspieler Naldo nach dem Spiel mit, dass Kolasinac Schalke verlassen wird.
Die Party, an der die Mannschaft nach der Rückkehr aus Ingolstadt am Samstagabend geschlossen teilnehmen wird, haben Klaas-Jan Huntelaar und Sead Kolasinac gemeinsam organisiert, verriet Burgstaller.
Schalke 04: Kolasinac geht wohl in die Champions League Klaas-Jan Huntelaar sagt nach sieben Jahren Tschüss, Sead Kolasinac kam im Januar 2011 vom VfB Stuttgart in die Schalker Nachwuchsabteilung. Sein Ziel wird wohl die Premier League sein, der 23-Jährige wechselt zum FC Arsenal.
Platz 15 – 18 Jahre, 3 Monate, 9 Tage: Leroy Sané bewies früh, dass aus ihm ein ganz Großer werden könnte. Mittlerweile spielt der Linksaußen bei Manchester City unter Pep Guardiola.
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Platz 14 – 18 Jahre, 2 Monate, 30 Tage: Bei seinem Debüt traf Joel Matip direkt für Schalke 04. Und das gegen den großen FC Bayern München. Am Ende hieß das Ergebnis 1:1. Auch dieses Eigengewächs spielt mittlerweile in der Premier League beim FC Liverpool.
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Platz 13 – 18 Jahre, 2 Monate, 28 Tage: Michael Delura ist der große Durchbruch nie gelungen. Nach seiner Zeit bei Schalke machte er noch halt bei Hannover 96, Borussia Mönchengladbach, Panionios (Griechenland), Arminia Bielefeld und dem VfL Bochum. Mit 29 Jahren beendete der gebürtige Gelsenkirchener seine Karriere auf Grund von Verletzungen.
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Platz 12 – 18 Jahre, 2 Monate, 13 Tage: Miguel Pereira debütierte 1993 für die Knappen. Der Stürmer kam in 17 Bundesligapartien auf ein Tor für Schalke.
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Platz 11 – 18 Jahre, 2 Monate, 12 Tage: Hans-Dieter Mangold ist wahrscheinlich nur eingefleischten Schale-Fans ein Begriff. Der Stürmer gab 1980 sein Debüt. Nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga und nur zwei Spielen für Schalke, wechselte er zum Wuppertaler SV.
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Platz 10 – 18 Jahre, 2 Monate, 7 Tage: Der heute 49-jährige Carsten Marquardt spielte von 1986 bis 1990 für die Knappen. Immerhin bestritt der Rechtsaußen 42 Spiele und schoss fünf Tore.
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Platz 9 – 17 Jahre, 11 Monate, 23 Tage: Unter den Top-15 ist Fabian Reese der letzte Debütant aus der Knappenschmiede. Hier wird er für Max Meyer am 21. November 2015 gegen den FC Bayern eingewechselt. Momentan ist der Stürmer noch an den Karlsruher SC ausgeliehen.
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Platz 8 – 17 Jahre, 10 Monate, 19 Tage: Günter Netzer bezeichnete ihn einst als „eines der größten deutschen Fußballtalente aller Zeiten“. Häufig stand Wolfgang Wuttke sein großes Ego im Wege. 2015 verstarb der gebürtige Castrop-Rauxler in Lünen an den Folgen einer Leberzirrhose.
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Platz 7 – 17 Jahre, 9 Monate, 28 Tage: Der bekannteste Exportschlager aus der Knappenschmiede: Mesut Özil. Über Bremen ging es für den Weltstar nach Real Madrid. Mittlerweile spielt er bei Arsenal London und avancierte dort in der abgelaufenen Saison zum zweitbesten Vorlagengeber der Vereinsgeschichte.
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Platz 6 – 17 Jahre, 17 Jahre, 9 Monate 10 Tage: Neun Jahre blieb Michael Opitz den Blau-Weißen treu. Hier setzt sich der defensive Mittelfeldspieler gegen einen Akteur von Bayer 05 Uerdingen durch.
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Platz 5 – 17 Jahre, 7 Monate, 5 Tage: Je ein mal wurde Uwe Höfer nach Herne und Karlsruhe verliehen, bevor er 1980 Schalke endgültig den Rücken zukehrte. In nur zehn Erstligapartien für die Schalker kam er immerhin gegen den Rivalen aus Dortmund zum Zug. Hier setzt er sich per Flugkopfball gegen Miroslav Votava durch.
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4. Platz – 17 Jahre, 6 Monate, 18 Tage: Diese Aufnahme von Bernd Thiele wurde vor seinem Debüt am 11. August 1973 aufgenommen. Der Sechser sollte den Königsblauen lange treu bleiben: Beinahe 200 Spiele bestritt er für den Ruhrgebietsklub.
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3. Platz – 17 Jahre, 5 Monate, 24 Tage: Im selben Spiel wie Bernd Thiele gab auch Rüdiger Abramczik sein Debüt für Schalke 04. Glück sollte beide Akteure den Schalkern in diesem Spiel nicht bringen: Schalke unterlag mit 0:3 dem VfB Stuttgart.
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Platz 2 – 17 Jahre, 4 Monate, 29 Tage: In dieser Bildergalerie ist er schon häufiger aufgetaucht: Max Meyer. Der erst 21-Jährige (!) hat schon 159 Partien für den FC Schalke auf dem Buckel. Im aktuellen Kader hat er trotz seines jungen Alters eine absolute Führungsrolle inne.
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Platz 1 – 17 Jahre, 3 Monate, 26 Tage: Wachablösung auf Schalke. Ivan Rakitic verlässt den Platz und am 15. Januar 2011 betritt die zukünftige Nummer 10 erstmals den Rasen. Julian Draxler war einer der größten Schalker Versprechungen. 2015 dann der Schock: Das Eigengewächs wechselt zum VfL Wolfsburg. Doch dort fand er nicht das große Glück. Seit dieser Wintertransferperiode trägt er das Trikot von Paris Saint-Germain und findet langsam zu alter Topform zurück.
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„Es war immer ein Thema, ob Seo bleibt, oder nicht. Vor drei oder vier Tagen hat er uns informiert, dass er geht. Das ist schade für uns. Seo hat eine überragende Saison gespielt. Er ist eine große Persönlichkeit und ein großer Fußballer“, sagte Naldo nach dem Spiel.
Schalke 04: Diese Spieler gehen zum Saisonende Auch der 34 Jahre alte Brasilianer wird am Samstagabend mitfeiern. Wie lange er bleiben wird, konnte er aber noch nicht sagen. „Ich werde ein bisschen aufpassen, dass die Jungs nicht so viel Alkohol trinken. Nein, für viele ist es der Abschied. Die Jungs sollen den Abend genießen.“
Neben Sead Kolasinac und Klaas-Jan Huntelaar werden auch Dennis Aogo, Sascha Riether, Timon Wellenreuther und Phil Neumann den FC Schalke 04 verlassen.
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