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Raul trifft zweimal für Schalke bei Abschiedsshow

Raul trifft zweimal für Schalke bei Abschiedsshow

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Abschiedsspiel Raul Foto: dpa
Mit zwei Toren verabschiedete sich Raúl bei seinem Abschiedsspiel von den Fans des FC Schalke 04. Beim 9:0 (4:0)-Sieg im königsblauen Juxspiel gegen Al-Sadd trug Raúl noch einmal 42 Minuten lang das S04-Trikot – und knapp 62 000 Zuschauer strahlten.

Gelsenkirchen. 

Um 19.18 Uhr am 27. Juli 2013 verabschiedete der FC Schalke 04 eine Legende – und die Fans in der Arena schluchzten. Ganz langsam schlich Raúl vom Rasen, ein letztes Mal im Schalke-Trikot, applaudierte in die Runde, schaute auf seinen Sohn Hector Jorge, der an der Seitenlinie die Tafel mit den Rückennummern hielt, und klatschte Max Meyer ab. In der 87. Minute des Jux-Spiels gegen Raúls aktuellen Klub Al-Sadd kam die neue Nummer 7 für die legendäre Nummer 7. Das war das furiose Finale eines emotionalen Tages, an dem der 9:0 (4:0)-Sieg der Schalker Profis nur am Rand interessierte. Dass Raúl in der zweiten Halbzeit zwei Tore zum königsblauen Erfolg beitrug – Bestandteil eines fußballromantischen Drehbuchs.

„Blau und weiß ein Leben lang“

Schon 23 Minuten vor dem Abschiedsspiel hatte Raúl die knapp 62 000 Zuschauer so verzückt, dass er eigentlich gar nicht mehr hätte auflaufen müssen. „Blau und weiß ein Leben lang“, sagte er auf Deutsch. Als Raúl seine Tore auf dem Videowürfel sah, schaute er ebenso gerührt wie die Schalke-Bosse Clemens Tönnies, Horst Heldt und Alexander Jobst. „Gracias! Behalte uns in deinem Herzen!“, sagte Tönnies und berief Raúl stellvertretend für die 120 000 Mitglieder in die Ehrenkabine.

Der Aufsichtsratschef steht für große Gefühle – und die lieferte nicht nur Raúl. Gerald Asamoah, der prominente Rückkehrer aus Fürth, winkte ebenfalls in die Runde und versah jedes Schalke-Trikot mit einem Handabdruck aus blau gefärbtem Kohlestaub. „Hand drauf!“, heißt die neue Mitgliederaktion der Königsblauen. Da schaute auch Christoph Metzelder zu. Der Raúl-Freund, der seine Karriere eigentlich beendet hatte, durfte in der zweiten Hälfte auch noch einmal mitspielen.

Ach ja, trotz aller Emotionen vor dem Spiel, während der zweiten Hälfte und nach dem Abpfiff: Fußball gespielt wurde auch in den ersten 45 Minuten – der ruhigsten Phase am „Schalke-Tag“. Da präsentierten sich die Schalker Profis humorlos, erspielten sich – gefühlt – 99,8 Prozent Ballbesitz und schenkten auch dem gefeierten Raúl keine einzige Torszene. Es geht eben um die Stammplätze, auch bei einem harmlosen Abschiedsspiel. Die Überlegenheit der königsblauen Elf führte zu vielen, vielen Chancen und vier Toren.

Doppelpack von Farfan und Szalai – Draxler mit Traumvorlage

Zweimal traf Jefferson Farfan, der selten zu einem so frühen Zeitpunkt der Vorbereitung so topfit war. Zunächst verwandelte Farfan einen Elfmeter, den er selbst herausgeholt hatte (3.), zum 1:0. In der 31. Minute sprintete er allen auf und davon und hob den Ball zum 4:0 ins lange Eck (30.). Zwischendurch warb Adam Szalai eindrucksvoll um einen Stammplatz. Zunächst lenkte der 8,5-Millionen-Euro-Einkauf einen verunglückten Schuss von Christian Clemens ins Netz (8.), dann traf er nach einer Vorlage von Farfan (25.).

Auch wenn Al Sadd wie Alemannia Aachen, TuS Koblenz, der FC Villingen und die Ergo-Nationalelf nicht über die Rolle eines Sparringspartners hinauskam: Szalai beeindruckte die Fans in einer Halbzeit mehr als Ciprian Marica in zwei Jahren. Zwei weitere Chancen ließ der ehemalige Mainzer ungenutzt – zunächst köpfte er vorbei (18.), dann traf er den Pfosten (36.). Gut möglich, dass Trainer Jens Keller im ersten Bundesligaspiel gegen den HSV (Sonntag, 11. August, 17.30 Uhr) auf eine Doppelspitze mit Szalai und Klaas-Jan Huntelaar setzt.

„Raúúúúúúl“-Rufe gab’s in den ersten 45 Minuten nicht – denn Raúl hatte im Al-Sadd-Trikot schlicht kaum den Ball. Das änderte sich nach der Pause. Da ging es nicht mehr um den Kampf um Stammplätze oder taktische Varianten. Alle Fans warteten auf das letzte Raúl-Tor für Schalke. In der 50. Minute stand Al-Sadd-Torwart Muhanad Naim bei Raúls Volleyschuss noch im Weg. Danach trafen erst einmal Klaas-Jan Huntelaar (56./60.) und Leon Goretzka (59.), bevor Raúl den Ball nach Julian Draxlers Traumvorlage nur noch über die Linie drücken müsste (65.) und dann noch vom Elfmeterpunkt traf (70.).

Nach dem Spiel ging’s auf eine Ehrenrunde – und zur Stärkung gab’s eine Riesenpaella, serviert im Mittelkreis. Einen solchen Abschied muss Real Madrid erst einmal nachmachen. Am 22. August tritt er mit Al-Sadd bei seinem zweiten Ex-Klub an.

So spielte Schalke gegen Al Sadd 

1. Halbzeit: Fährmann – Höger, Santana, Matip, Fuchs – Neustädter, Jones – Farfan, Clemens – Pukki, Szalai

2. Halbzeit: Fährmann – Uchida, Ayhan, Höwedes, Hoogland – Barnetta, Goretzka – Bastos, Draxler – Raúl (87. Meyer), Huntelaar (68. Metzelder)

Tore

1:0 Farfan (3., Foulelfmeter), 2:0 Szalai (8.), 3:0 Szalai (25.), 4:0 Farfan (31.), 5:0 Huntelaar (56.), 6:0 Goretzka (59.), 7:0 Huntelaar (60.), 8:0 Raúl (65.), 9:0 Raúl (70., Foulelfmeter)

Auch Metzelder verabschiedet sich – die 2. Halbzeit im Ticker 
Schalke 04 – Al Sadd 9:0

90. AUS! Der FC Schalke gewinnt klar und deutlich gegen Al Sadd. Die Knappen haben es zwar verpasst, den Spielstand zweistellig zu gestalten, doch darum ging es heute nicht: Raul hat sich mehr als würdig auf Schalke verabschiedet.

87. Wieder Bastos von rechts – wieder ein Schlenzer – wieder knapp daneben!

86. Nun ist es soweit: Der Senor tritt ab. Raul wird ausgewechselt. Der Spanier badet im Applaus der Menge – und ganz symbolisch: Hinein kommt Max Meyer, die neue Nummer sieben der Königsblauen. Die Nummerntafel hält Rauls Sohn hoch: Für die Sieben kommt die Sieben. Was der Senor dem S04-Talent wohl ins Ohr geflüstert hat?

81. Nun ist etwas die Luft raus hier. Ein langer Ball auf Raul, doch den schwierigen Volley kann der Spanier nicht unter Kontrolle bringen.

77. Bastos, heute von rechts – mit einem schönen Schlenzer aus der Distanz -nur knapp am langen Pfosten vorbei!

71. TOOOOOR! Raul mit dem nächsten Treffer – diesmal per Elfmeter, den das Schlitzohr selbst rausgeholt hat. Gejubelt wird mit den vier Söhnen, die am Seitenrand stehen.

68. Nun bekommt auch Metzelder die Möglichkeit, sich zu verabschieden. Der Verteidiger kommt für Huntelaar in die Partie, der mit dem Physio in die Kabine verschwindet.

65. Das nächste TOOOOR! RAAAUUUL ist der Torschütze – und was für ein Treffer ist das. Draxler dribbelt sich mit Kunststückchen durch den Sechzehner, spielt einen Gegner nach dem nächsten aus, legt per Hacke (!) auf den Spanier weiter, der nur noch einschieben muss. Die ganze Veltins Arena strahlt.

60. TOR! Und auch Huntelaar erhöht – kurz und schmerzlos. Vorlage: Hoogland.

59. Und direkt das nächste TOOOOOR! Und was für eins – Weltklasse. Doppelpass mit Barnetta – und fast von der Grundlinie knallt Leon Goretzka das Leder direkt in die Maschen!

56. TOOOOR – Flotter Angriff, eingeleitet durch Draxler. Der Schiedsrichter hat kein Abseits gesehen. Huntelaar steht allein vorm Keeper und knipst eiskalt – 5:0.

53. Al Sadd mit einem Freistoß, doch der Kopfball geht über Fährmanns Gehäuse.

50. Deshalb lieben ihn die Fans: Starke Flanke von Bastos, Raul mit der Direktabnahme – doch der Al-Sadd-Schlussmann mit der Parade.

49. „Raaaaauuuuullll“ raunt es wieder durch die Veltins Arena, wenn der „Senor“ am Ball ist. Gefühlt jetzt schon öfter am Ball als im kompletten ersten Durchgang. Auch Huntelaar mit seiner ersten Chance – vorbei.

46. Weiter geht’s in der Veltins Arena! Raul trägt wieder das (weiße) Schalke-Trikot mit der Nummer 7! Bis auf Fährmann hat Keller die komplette Elf gewechselt. Hoogland, Huntelaar, Barnetta und Michel Bastos stehen unter anderem jetzt auf dem Platz.

Farfan und Szalai mit Doppelpack – die 1. Halbzeit im Ticker 

PAUSE! Absolut verdiente Führung der Knappen, bei denen sich vor allem Farfan und Szalai empfehlen konnten. Auch Clemens zeigte gute Aktionen. Der arme Raul kann einem leid tun – kaum Ballkontakte hatte der Spanier. Das ändert sich sicher nach der Pause. Gleich geht’s weiter.

45. Nachdem eine Clemens-Ecke nichts eingebracht hatte, gibt es die nächste Chance für Pukki – per Kopf, doch knapp vorbei.

42. … und die Ecke landet direkt in Fährmanns Handschuhen.

41. Wieder kommen die Gäste über rechts. Höger schaut zu, und Al Sadd erarbeitet sich eine Ecke.

39. Beste Chance für Al Sadd – Raul mit der Hereingabe von links. Doch Leandros Kopfball geht rechts am Gehäuse vorbei. Neustädter mal mit einem Versuch auf der anderen Seite, aber weeeeiiiittt drüber.

37. Szalai fast mit dem dritten Treffer – nur der Pfosten stand ihm im Weg.

35. Raul bekommt endlich mal das Leder – und holt direkt eine Ecke heraus.

34. Schöne Ballstafette, wieder ursprünglich von Farfan eingeleitet – Clemens verzieht jedoch deutlich.

31. Jetzt aber: Das nächste TOR von Farfan! Diesmal vollendet der Peruaner sein Solo – mit einem starken Lupfer aus halbrechter Position!

28. Farfan wirkt äußerst fit. Zieht an mehreren Gegenspielern vorbei – doch der letzte Pass prallt an die Hacke eines Abwehrspielers. Schade.

26. Auch Fuchs will sich noch einmal zeigen. Der nächste Weitschuss des Verteidigers. Der Ball kommt hart, aber segelt neben den Pfosten.

25. TOR! Szalai zum 3:0! Der Ungar zeigt seinen Killerinstinkt und staubt zum zweiten Mal ab.

22. Bei Al Sadd darf sich übrigens der Ex-Kölner Christopher Schorch zeigen, der Raul noch von seinen Tagen bei Real Madrid kennt.

20. Schöner Doppelpass zwischen Fuchs und Pukki, doch die Flanke des Österreichers ist vieeel zu lang.

18. Erneut der Ex-Kölner, diesmal mit der Vorlage auf Szalai – doch vorbei. Pukki bekommt wenig später die nächste Möglichkeit. Der Keeper kann erneut nur abklatschen – doch kein Schalker kommt zum Abstauben.

17. Wieder Solo Clemens – gut durchgesetzt, doch der finale Pass in die Spitze ist zu unsauber.

16. Nächste Chance für Farfan nach Flanke von Fuchs – drüber.

14. Fährmann wird zum ersten Mal aus der Distanz mit einem satten Schuss geprüft, doch der Schlussmann steht richtig. Die Antwort folgt von Clemens, der ebenfalls abzieht – der Al-Sadd-Keeper klatscht ab.

12. Wieder Fuchs, wieder aus der Distanz. Diesmal hält der Keeper der Gäste.

11. Clemens mit einem anfangs guten Solo, doch ohne perfekten Abschluss. Szalai wird gefoult.

8. TOOOR! Nach ein paar Minuten Ballbesitz der Gäste, bbauen die Schalker auf – und erhöhen prompt zum 2:0! Wieder kommt die Gefahr durch Farfan zustande. Der flankt – Clemens leitet ungewollt auf Szalai weiter, der aus kurzer Distanz das Leder nur noch ins Tornetz lenken muss.

5. Fuchs mit einem Versuch aus der Distanz – deutlich vorbei.

3. TOOOR! Elfmeter für Schalke, nach hartem Foul an Farfan. Der Gefoulte tritt selbst an – und trifft trocken ins rechte Eck!

2. So spielen die Knappen: Fährmann – Höger, Matip, Santana, Fuchs – Neustädter, Jones – Farfan, Pukki, Clemens – Szalai. Raul mit einem ersten Flankenversuch. Doch der Ball geht ins Aus.

1. Anpfiff in Gelsenkirchen! Raul wird in der ersten Hälfte noch das Trikot von Al Sadd tragen. Mit dem Seitenwechsel wird der Spanier auch sein Shirt wechseln und noch einmal Königsblau – beziehungsweise „Königsweiß“ tragen, denn S04 trägt heute die Auswärtstrikot.