Veröffentlicht inS04

Einst ein großes Schalke-Talent mit Sané, Kehrer und Co. – jetzt kickt er in der Kreisliga

Beim FC Schalke galt er neben Leroy Sane und Thilo Kehrer als großes Talent. Doch mittlerweile findet er sich in der Kreisliga wieder.

© imago sportfotodienst

Schalke 04: Die größten Juwele der Knappenschmiede

In der Jugendakademie von Schalke 04 spielen jedes Jahr aufstrebende Talente. Wir zeigen Dir die besten Spieler, die die Knappenschmiede seit 1999 hervorgebracht hat.

In fast jeder Saison gelingt Talenten aus der Knappenschmiede des FC Schalke 04 der Sprung in den Profifußball. Wenn es für einige sogar sehr gut läuft, springt eine große Karriere dabei raus. Manuel Neuer, Leroy Sane, Joel Matip, Julian Draxler und Thilo Kehrer sind einige Beispiele.

Doch es gibt auch hoffnungsvolle Talente, die weniger Glück haben. So wie etwa Paul Stieber, der mit der U19 des FC Schalke 04 sogar Deutscher Meister wurde. Dem damaligen Youngster wurde ebenfalls eine große Karriere vorausgesagt. Doch knapp sechs Jahre nach seinem Abgang aus der Knappenschmiede findet er sich in der Kreisliga in Gelsenkirchen wieder. Im Interview mit DER WESTEN erklärt Stieber, wieso es nicht so erfolgreich lief.

Einstiges Schalke-Talent spielt jetzt in der Kreisliga

Im Alter von sieben Jahren schloss sich Paul Stieber dem FC Schalke 04 an. Er durchlief fast alle Jugendmannschaften und wurde in der Saison 2014/15 sensationell Deutscher Meister mit der U19 der Königsblauen. Zu dem damaligen erfolgreichen Team von Trainer-Legende Norbert Elgert gehörten neben Stieber unter anderem auch Thilo Kehrer, Leroy Sane, Fabian Reese und Felix Platte.


Auch interessant: Rückkehr zum FC Schalke 04? Entscheidung um Ex-S04-Star steht bevor


Während seine ehemaligen Mannschaftskollegen teilweise bei Top-Klubs in Europa spielen, ist Stieber mit 26 Jahren, rund sechs Jahre nach seinem Abgang von Königsblau, bei einem Kreisliga-Team unter Vertrag. Wie konnte das passieren? Der gebürtige Gelsenkirchener packt im DER WESTEN-Interview alles aus.

Paul, du bist seit Kurzem bei der Sportfreunde Bulmke in der Kreisliga A unter Vertrag. Wie kam es dazu?

Paul Stieber: Ich habe zuvor beim SV Schermbeck in der Oberliga gespielt und war immer mit Egi, einem langjährigen Freund von mir, in Kontakt. Er hat mich dann von einem Wechsel zu den Sportsfreunden Bulmke überzeugt. Ich habe dann ohne zu Fackeln zugesagt. Wenn man sich unsere Mannschaft anschaut, dann sieht man sehr viel Potenzial. Das ist definitiv keine Kreisliga-Mannschaft.

Als A-Juniorenmeister hattest du sicherlich andere Pläne gehabt, statt in der Kreisliga zu spielen.

Natürlich. Im Fußball läuft es nicht immer so, wie man es sich vorstellt. Man braucht sehr viel Glück. Das hatte ich leider nicht. Irgendwann muss man sich dann auch auf das Wesentliche konzentrieren.

Ex-Talent Stieber: „Irgendwann war es dann vorbei“

Du sagst, du hattest leider kein Glück. War das schon während oder nach der Zeit beim FC Schalke 04?

Nach der Schalke-Zeit hatte ich einige Probleme. Ich war bei vielen Probetrainings unter anderem in Griechenland und Belgien. Da hat es leider nicht geklappt. Zwischendurch war ich beim SC Hassel, ASC 09 Dortmund und Westfalia Herne. Irgendwann war es dann aber vorbei. Jetzt bin ich aber bei Bulmke und freue mich auf die neue Saison.

Ex-Schalke-Talent Paul Stieber spielt jetzt in der Kreisliga. Foto: imago/osnapix

Wann war der Moment für dich gekommen, wo du den Traum von der Profikarriere aufgegeben hast? Oder ist der mit 26 Jahren vielleicht doch noch da?

Irgendwann muss man realistisch sein. Ich habe es oft versucht, hat leider nicht funktioniert. Es sollte nicht so sein. Mein Fokus liegt jetzt aber auf Bulmke. Wir wollen unbedingt aufsteigen und dann immer weiter.

Wie blickst du sonst auf die Zeit beim FC Schalke 04 zurück?

Das war eine sehr schöne Zeit. Ich habe 13 Jahre lang dort gespielt. Im Alter von sieben Jahren hab ich mich dem Verein angeschlossen und verließ ihn mit 20. Ich habe sehr viel erlebt und auch mit vielen Fußballern zusammengespielt. Unter anderem Leroy Sane, Tilo Kehrer, Sead Kolasinac, Julian Draxler und Max Meyer. Man nimmt da auf jeden Fall sehr viel mit.


Mehr News für dich:


Du hast gerade schon ein paar Namen genannt, die fast alle eine ganz große Karriere hingelegt oder noch vor sich haben. Wie bitter ist es für dich, wenn du siehst, wie es bei denen so gut geklappt hat?

Klar ist das bitter. Aber was soll man machen? Wenn es nicht klappt, dann sollte es nicht so sein.

Hast du noch Kontakt zu ehemaligen Teamkollegen?

Mit Ahmed Kutucu und Sidi Sane schreiben ich ab und zu. Aber mehr auch nicht mehr.