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FC Schalke 04: Nach Pyro-Zoff keine Choreos mehr? Polizei mit deutlichem Statement

Nach dem Pyro-Zoff der Ultras des FC Schalke 04 gab es Sorge, dass Choreos verboten werden. Die Polizei gibt ein deutliches Statement ab.

Die Choreo bei Schalke - Freiburg
© IMAGO/Nordphoto

Schalke 04: 5 Fakten, die du über die Veltins-Arena noch nicht wusstest

Seit 2001 ist sie die Spielstätte des FC Schalke 04: die Veltins-Arena. Wir haben 5 Fakten gesammelt, die du über die Veltins-Arena noch nicht wusstest.

Die Beziehung zwischen der Polizei Gelsenkirchen und den Ultras des FC Schalke 04 ist schon seit mehreren Jahren zerbröckelt. Grund dafür war ein Polizeieinsatz aus 2013 bei einer Champions-League-Begegnung gegen PAOK Thessaloniki.

Und sie wurde auch nicht besser, als die aktive Fanszene im Oktober bei einem Bundesliga-Spiel unerlaubt Rauchtöpfe bei einer Choreographie verwendete. Die Polizei sprach von einem „Vertrauensbruch“. Viele Fans des FC Schalke 04 hatten die Sorge, keine Choreos mehr in der Veltins-Arena bestaunen zu können. Doch der stellvertretende Behördenleiter der Polizei Gelsenkirchen Peter Both erklärt im Gespräch mit DER WESTEN, dass er den Ultras jetzt die Hand reichen und den jahrelangen Streit beiseiteschieben möchte.

FC Schalke 04: Keine Choreos mehr? Polizei mit Statement

Es war eine eher schlichte Flagge, ein gelber Stern mit 16 Strahlen auf rotem Grund. Und dennoch sorgte dieses Stück Stoff für einen heftigen Polizei-Einsatz vor über neun Jahren in der Veltins Arena. Beim Playoff-Spiel in der Champions League gegen Paok Saloniki (1:1) am 21. August 2013 drangen die Beamten mit Pfefferspray und Schlagstöcken in die Nordkurve ein. Die Ultras Gelsenkirchen sind überhaupt nicht gut auf diesen Tag zusprechen. Seitdem herrscht zwischen beiden Parteien keine sonderlich gute Beziehung.

Die Choreo bei Schalke - Freiburg
Vor Schalke – Freiburg präsentierten die Ultras eine irre Choreo. Von der Polizei und Feuerwehr gab es jedoch Ärger. Foto: IMAGO/Nordphoto

Am 30. Oktober 2022 bei der Bundesliga-Partie gegen den SC Freiburg (0:2) stellten die Ultras eine sehenswerte Choreo auf die Beine. Vor dem Einlaufen der beiden Mannschaften beim Heimspiel gegen die Breisgauer präsentierten die S04-Anhänger ein riesiges Plastik-Banner, welches ein übergroßes Trikot zeigte. Dabei wurden auch Rauchtöpfe gezündet, was der Polizei und der Feuerwehr überhaupt nicht gefiel. Der Rauch entwich nicht so schnell, wie von den Ultras vielleicht erhofft – und breitete sich auf dem Spielfeld aus. Anschließend musste die Partie kurz unterbrochen werden. Polizei und Feuerwehr genehmigten die angemeldete Choreo, wussten aber nichts von dem Pyrotechnik-Einsatz. Bereits nach dem Spiel sprachen sie von einem „Vertrauensbruch“. Viele Fans hatten danach die Sorge, dass es keine Choreos mehr geben werde.

Polizei will Ultras die Hand reichen

Diese Sorge ist jedoch unberechtigt. Gegenüber DER WESTEN erklärte Peter Both, stellvertretender Behördenleiter der Polizei Gelsenkirchen, dass die Geschichte zwar eine Weile her sei, aber man nun nach vorne schauen möchte. „Ich habe ja gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass es nie wieder eine Choreo auf Schalke geben wird. Das ist ja Quatsch. Natürlich wird es weiter Choreos geben“, betont Both.

Er möchte den Ultras Gelsenkirchen „die Hand ausstrecken, an einen Tisch kommen und uns aussprechen. Es geht darum, dass wir ein grundsätzliches Verständnis füreinander entwickeln und wir davon wegkommen, dass die Polizei ein Feindbild sei oder alle Polizisten alle Ultras als gewalttätig oder böse sehen. Das ist so nicht. So sehe ich die Ultras auch nicht.“ Der Vorfall mit Saloniki sei bald zehn Jahre her und „es ist an der Zeit, einen Anfang zu machen und miteinander zu reden. Das ist ein Angebot. Ich glaube, dass wir mit neuen Verboten oder neuen Protesten nicht weitkommen werden. Es wird nur dann klappen, wenn wir uns aufeinander zubewegen und versuchen, ein Weg zu finden und ein Vertrauen aufzubauen. Ich glaube, wenn wir das hinkriegen, wäre auch ich wieder bereit, über Choreos zu reden“, erklärt der stellvertretende Behördenleiter.

Bislang seien die Ultras in Sachen Gespräche aber noch sehr zurückhaltend. Ob die aktive Fanszene das Angebot annimmt, wird sich zeigen.

Kommunikation mit S04 „hervorragend“

Keine Vorwürfe macht Both dagegen an den FC Schalke 04. Die Kommunikation mit dem Verein sei „hervorragend“. Mit Christina Rühl-Hamers sei man immer im Austausch und auch einen guten Umgang. „Auch die waren über die Freiburg-Geschichte nicht begeistert, weil auch sie mir glaubhaft versichert haben, dass sie nichts wussten“, berichtet Both und weist ein weiteres Mal auf das Angebot auf, mit der Polizei ins Gespräch zu kommen.


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„Und deshalb hab ich diesen Wunsch: Kommt mit uns an einen Tisch, mit dem Verein. Der nächste Schritt muss ein Signal der Bereitschaft sein: ,Hey passt auf, wir können ja mal danach sprechen. Wir werden uns vermutlich nicht in den Armen liegen, aber darum geht es nicht. Es geht uns darum, dass wir versuchen, das Rollenverständnis klarzumachen und was man demnächst machen könnte. Ich finde es in einem solchen Stadion und in einer solch sportlichen Situation so traurig, wenn es keine Choreos mehr geben würde.“

Im Interview zeigt sich Both zuversichtlich darüber, dass die Ultras sich vielleicht doch melden werden, um dann auch endlich ins Gespräch kommen. „Ich glaube auch, dass die organisierte Fanszene kein Interesse daran hätte, dauerhaft im Konflikt mit der Polizei zu sein. Das kann ich mir nicht vorstellen. Da haben beide Seiten nichts von. Inwieweit das dann friedlicher wird oder was danach passieren wird, wird die Zukunft sein. Wenn ich aber nicht optimistisch wäre, würde ich das Angebot nicht machen.“ Ob das die Ultras genauso sehen, zeigt sich dann wohl bald.