Trainerwechsel, Abstieg, Relegationsplatz in der Zweiten Liga – Peter Knäbel hat beim FC Schalke 04 turbulente Zeiten erlebt. Im Sommer ist damit Schluss, der Sportvorstand wird seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern und Königsblau verlassen.
Erstmals seit der Veröffentlichung seines Knappen-Aus nach der Saison äußert sich Knäbel in einem „Welt“-Interview nun selbst zu der aktuellen Situation beim FC Schalke 04 und zu den Umständen seiner Entscheidung. Diese habe er bereites in den letzten Wochen für sich getroffen.
FC Schalke 04: „Der Löwe reißt immer das schwächste Gnu“
Die Kritik an seiner Person ist in den vergangenen Wochen immer lauter geworden. Das Krisen-Management, die Außendarstellung und vor allem die zurückliegende Transferperiode war für die S04-Fans ein Dorn im Auge. Verlässt Knäbel den Pottklub auch wegen der großen Kritik?
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„Es ist im Sommer an der Zeit, ein Kapitel abzuschließen, von dem ich, als ich auf Schalke anfing, nie geträumt hätte, es überhaupt schreiben zu dürfen“, so der Sportboss. „Ich kann – Stand heute – mit gutem Gewissen den Staffelstab übergeben“, ergänzte der gebürtige Wittener. Der Hauptgrund seiner Entscheidung sei indessen seine private Lebensplanung gewesen. Knäbel hat vor knapp einem Jahr geheiratet und wolle nun zu seiner Familie in die Schweiz zurück. „Nach Betrachtung der Gesamtgemengelage meiner privaten und beruflichen Situation war ich dann so weit, dass ich entscheiden konnte“ verriet er.
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Zuletzt gab es immer Gerüchte, dass Knäbel intern zum Hauptverantwortlicher der derzeitigen Krise gemacht wurde. Davon möchte er selbst jedoch nichts wissen. „Es gab sicherlich angenehmere Situationen. Der Löwe reißt immer das schwächste Gnu. Insofern war mir klar, was auf mich zukommt. Wenn ich so etwas wie ein Blitzableiter war, dann hat das für andere Personen möglicherweise gewisse Vorteile gehabt“, so der 57-Jährige. „Als Führungskraft musst du das aushalten“, betonte Knäbel.
Große Ziele bis Sommer?
Vor der Saison haben die Klub-Bosse ein deutliches Saisonziel ausgesprochen: Der S04 möchte direkt wieder zurück in die Bundesliga. Das sorgte schon vor Beginn der Spielzeit für großes Aufsehen. Nach 13 Spielen lässt sich festhalten: Mit dem Aufstieg wird Königsblau wohl nicht mehr viel zu tun haben, wenn es so weiter geht. Doch wie lautet die Zielsetzung nach einem Drittel der Saison?
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„Ich denke, entscheidend wird sein, dass wir uns, auch wenn es sich abgedroschen anhören mag, stabilisieren und verbessern. Das müssen wir in die Köpfe der Spieler und aller Schalker hineinbekommen. Die Zeit des Redens muss vorbei sein“, verdeutlichte der Sport-Boss. Klare Worte von Knäbel in Richtung Mannschaft – ob das Team diesen Worten auch konstant Taten folgen lässt?