Ein ehemaliger Spieler des FC Schalke 04 spielt in seinem Team derzeit überhaupt keine Rolle. Im neuen Jahr kommt er auf ganz wenige Einsatzminuten und sitzt nahezu bei jedem Spiel 90 Minuten auf der Bank.
Jetzt meldet sich Marvin Friedrich selbst zu Wort und attackiert seinen Trainer und den Sportvorstand hart. Eine Zukunft bei Borussia Mönchengladbach scheint nahezu unmöglich, die Fronten zwischen den Parteien zu verhärtet.
FC Schalke 04: „Es hat sich nichts geändert“
Marvin Friedrich reicht es. Der Innenverteidiger hat nach all den Wochen als Bankdrücker seinen Frust abgeladen und zu einem Rundumschlag ausgeholt. Friedrich war in der Hinrunde noch gesetzt. Spielte eine Hinserie mit Licht und Schatten. In der laufenden Rückrunde kommt der Ex-Schalker dagegen auf gerade einmal zwei Minuten. Viel zu wenig für seine Ansprüche und der versprochenen Rolle.
„Mir wurde damals von Manager Max Eberl und Trainer Adi Hütter zugesichert, dass ich hier die Rolle des Führungsspielers übernehmen soll“, erklärte der 27-Jährige. Friedrich war im Januar 2022 für knapp sechs Millionen Euro von Union Berlin gekommen. Sein Start sei ohne Frage etwas holprig gewesen. Das läge aber auch an dem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion, verriet der Defensiv-Akteur. Danach holte Friedrich dann richtig aus. „Ich habe mich dann aber zurückgekämpft. Ich gebe alles, biete mich an. Und trotzdem spiele ich überhaupt keine Rolle. Ich bin absolut unzufrieden mit der aktuellen Situation und spüre null Komma null Vertrauen“, so der gebürtige Kasseler.
++ FC Schalke 04: Knäbel enthüllt Transfer-Strategie – doch nicht alle Fans sind darüber glücklich ++
Bei seiner Kritik greift er auch seinen Trainer Daniel Farke und Sportvorstand Roland Virkus an. Friedrich habe mit beiden gesprochen. „Beide haben Verständnis gezeigt, aber es hat sich nichts geändert“, wütete das ehemalige Schalke-Juwel, das fünf Jahre auf Schalke spielt. Sein Durchbruch bei S04 blieb ihm allerdings verwehrt. Über Union Berlin kam er zu den Fohlen. Farke betonte in den letzten Wochen immer wieder, dass Friedrich immer ein Thema für die Startelf sei, weil „er ein guter Spieler ist.“ Die Wertschätzung für Friedrich sei hoch. „Davon merke ich leider nichts“, kommentierte der Innenverteidiger die Worte seines Trainers.
Abschied im Sommer unausweichlich
Schon vor diesen Aussagen galt eine Trennung im Sommer als wahrscheinlich. Nun scheint ein Abgang jedoch unumgänglich. „Für mich muss sich etwas ändern, so kann es nicht weitergehen. Ich hätte Union nicht für jeden Verein verlassen, doch ich hatte in Gladbach einfach das beste Gefühl. Nun aber geht es auch um meine Perspektive und um meine Zukunft“, sagte Friedrich deutlich. Diese wird wohl kaum bei den Fohlen sein.
Welche Konsequenzen dem Ex-S04-Juwel nach diesen heftigen Aussagen drohen, ist derzeit noch nicht bekannt. Ein sofortiger Rauswurf sei kein Thema, weil es keine persönlichen Beleidigungen gab. Friedrich müsse aber mit einer dicken Geldstrafe und eventuell auch mit einer Abmahnung rechnen.
Weitere News:
Das Tuch zwischen Friedrich und Gladbach ist zerrissen. Für den 27-Jährigen wird seine Laufbahn an anderer Stelle weitergehen. Ob er in der laufenden Saison noch einmal für die Fohlen auflaufen wird, ist fraglich. Farke wird Friedrich nach seinem Interview wohl kaum zum Stammspieler machen, um den Innenverteidiger doch von einem Verbleib zu überzeugen.