Der Ton auf Schalke ist in den vergangenen Wochen immer schärfer geworden. Vor allem die Vereinsbosse um Sportvorstand Peter Knäbel müssen viel einstecken und sich großer Kritik stellen. Auch ehemalige Spieler und Trainer sorgen sich um den FC Schalke 04 und nehmen die Klub-Bosse in die Pflicht.
S04-Ikone Jörg Böhme wird nun richtig deutlich. Der Ex-Spieler des FC Schalke 04 nimmt die aktuelle Führung regelrecht auseinander, zieht allerdings auch die Vorgänger mit in die Kritik.
FC Schalke 04: Böhme rechnet mit Knäbel und Co. ab
Als Böhme für den S04 auflief, herrschten andere Zeiten in Gelsenkirchen. Er gewann mit Königsblau zweimal den DFB-Pokal, spielte mit Schalke um die Meisterschaft mit und war Teil der bitteren Vierminuten-Meisterschaft 2001. Seither ist viel passiert. Aus dem einstigen Top-Klub wurde ein Verein, der dem Abgrund immer mehr entgegensteuert.
„Man konnte die Uhr bis zum ersten Abstieg stellen“, machte Böhme gegenüber „Sky“ deutlich. Es sei ein schleichender Prozess über die Jahre gewesen. „Wenn man das offen und ehrlich angesprochen hat, hieß es noch: ‚Jetzt kommen sie alle aus ihren Löchern gekrochen und haben irgendetwas zu erzählen‘. Nein, das ist Fakt“, machte der ehemalige Schalke-Profi deutlich.
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Es fehle an allen Ecken und Enden – vor allem an Führungspersönlichkeiten, die den Verein wieder in bessere Bahnen lenken können. Auf und neben dem Platz. „Ich weiß gar nicht, wer da jetzt irgendwo in der Verantwortung steht. Ein Knäbel hält eine Wutrede – okay – interessiert unter dem Strich aber keinen Menschen“, haderte er. „Die Mannschaft schonmal gar nicht. Sonst hätte sie ja anders gespielt.“
„Kann nicht der Anspruch von Schalke 04 sein“
Die Entwicklung seines Ex-Klub sei erschreckend und besorgniserregend zugleich. „Und jetzt sind wir mittlerweile soweit, dass wir den zweiten Abstieg hinnehmen, eine Rückrunde beklatschen, weil wir die Möglichkeit hatten, in den Abstiegskampf einzugreifen“, fügte Böhme hinzu. „Aber das kann ja nicht der Anspruch von Schalke 04 sein.“
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„Vor fünf, sechs Jahren waren wir Top 5. Und jetzt reden wir über einen Abstieg aus der zweiten Liga“, betonte der Ex-S04-Profi. Und ein Ende der sportlichen Talfahrt ist, zumindest Stand jetzt, nicht absehbar. Drei Trainer, verschiedene Systeme, Spielersuspendierung – gebracht hat all das bisher fast gar nichts. Die nächste Gelegenheit, eine Reaktion zu zeigen, hat Schalke am Samstag (28. Oktober) im Heimspiel gegen Hannover 96 (13 Uhr).