Seine Zeit bei Schalke 04 war von nicht allzu viel Erfolg geprägt. Nur drei Monate nach seinem Amtsantritt musste Frank Kramer seinen Posten schon wieder räumen. Viele S04-Fans gaben ihm die Hauptschuld für den direkten Wiederabstieg. In seinen 12 Spielen mit Königsblau gelangen ihm lediglich zwei Siege – einer davon in der ersten Pokalrunde.
Über ein Jahr nach seinem Aus bei Schalke 04 äußerte er sich nun in der Fußball-Talkshow „At Broski“ zu der aktuellen Situation seines Ex-Vereins. Dabei kam die Vereinsführung von Königsblau nicht wirklich gut weg.
Schalke 04: Kramer zeigt wenig Verständnis für Personal-Politik von S04
Es ist mittlerweile zur traurigen Realität geworden, dass der Trainerjob auf Schalke eher ein heißes Pflaster als ein Vergnügen geworden ist. Immer wieder müssen die Trainer gehen, immer wieder gibt es neue Impulse neuer Chefcoaches. Das sei aus Sicht von Kramer das größte Problem am Berger Feld.
„Wenn immer wieder einzelne Positionen ausgetauscht werden, muss man dann auch darüber nachdenken, ob in dem Auswahlprozess oder in der Zusammenarbeit alles richtig läuft. Spieler und Trainer werden ständig ausgetauscht – irgendwer muss die ja auch aussuchen“, betonte der 51-Jährige mit Blick auf seinen ehemaligen Verein. „Wenn man immer sagt ‚Ja, das ist der Richtige‘ und nach einem halben Jahr ist es dann genau der Falsche, muss man vielleicht auch mal den Auswahlprozess überdenken“, machte Kramer noch deutlicher.
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Schalke würde sich im „ständigen Hinterherlaufen“ befinden. „Das vermittelt auch den Spielern nicht den Eindruck, dass etwas zusammenwachsen kann, dass man gemeinsam durch dick und dünn gehen kann“, so der Ex-Schalker. An diesem Problem seien vor allem die Klub-Bosse schuld. „Es kommt natürlich immer viel zusammen, aber die Führung ist eines der entscheidenden Dinge, die etwas vorleben und Vorbild sein sollte.“
Fehlender Realismus bei S04-Führung?
Doch Kramer wurde noch deutlicher und nahm die S04-Bosse mit Blick auf die Zielsetzung deutlich in die Pflicht. „Die einzigen Realistischen auf Schalke sind ja eigentlich die Fans. Die supporten das Team immer – auch in den schwierigsten Phasen wie momentan. Sie stehen immer hinter der Mannschaft“, so der Ex-Coach.
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„Jeder, der in diesem System wirklich drin ist, denkt, er muss irgendwelchen Erwartungen gerecht werden und ruft dann wahnwitzige Bedingungen aus. Das ist nicht hilfreich für die Kabine und für die, die auf dem Platz stehen – die müssen schließlich mit dem Druck umgehen können“, stellte Kramer fest.