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FC Schalke 04: Rassismus-Eklat schlägt hohe Wellen – Klub spricht jetzt Klartext

Bei einem Jugendspiel des FC Schalke 04 gegen Alemannia Aachen kam es angeblich zu einem Rassismus-Eklat. Jetzt hat sich der Aachen zu Wort gemeldet.

© IMAGO/Kirchner-Media

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Es waren nur noch zehn Minuten zu spielen zwischen der U15 des FC Schalke 04 und Alemannia Aachen, da soll es zu einem hässlichen Moment gekommen sein: Ein Spieler der Knappen sei nach einer Rudelbildung an der Außenlinie von einem Zuschauer rassistisch beleidigt worden, hieß es in einem Statement des Revierklubs (hier mehr dazu).

Daraufhin brach das Knappenschmiede-Team des FC Schalke 04 die Partie ab. Nun hat sich Aachen nach dem vermeintlichen Rassismus-Eklat in einer Stellungnahme deutlich zu Wort gemeldet.

FC Schalke 04: Rassismus-Eklat schlägt hohe Wellen

Zum Zeitpunkt des Eklats führte die U15 des FC Schalke 04 mit 2:1. Nach dem Vorfall verließen die Spieler den Platz. Dies geschah gemeinsam mit dem Trainer-Team, den Verantwortlichen der Knappenschmiede und dem Schiedsrichtergespann. Für S04-Coach Fatlum Zaskoku sei es „zunächst nebensächlich“, wie die Partie nun am grünen Tisch bewertet werde.

„Wir sind bei unserem jungen Spieler, der nach dem Vorfall in Tränen ausbrach. Wir stehen komplett hinter ihm. Wir werden ihn in jeder Hinsicht unterstützen.“


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Ein Spielabbruch sei alternativlos gewesen, so Zaskoku. „Der FC Schalke 04 wehrt sich gegen jede Form von Rassismus. Solche Beleidigungen haben auf dem Platz nichts zu suchen. Auf Schalke setzen wir uns für ein faires und friedliches Miteinander ein und gegen jegliche Form von Diskriminierung und Ausgrenzung. Für Rassismus darf in unserer Gesellschaft kein Platz sein.“

Am Montag (8. April) folgte dann anschließend die Stellungnahme der Alemannia aus Aachen.

„Rassismus-Vorwürfe sind ausnahmslos ernst zu nehmen und bedürfen einer lückenlosen Aufklärung. Wir haben im Anschluss an den Abbruch der Partie ausführliche Gespräche mit unserem Trainerteam und den anwesenden Mitarbeitern geführt und das vorhandene Videomaterial gesichtet. Dies hat ergeben, dass es sich in der betreffenden Szene um eine Auseinandersetzung zwischen Elternteilen beider Teams gehandelt hat. Auslöser hierfür war eine Rudelbildung an der Seitenlinie“, so der Klub.

Fan hat den Vorfall gestanden

Weiter heißt es: „Ein Streit zwischen den Elternteilen eskalierte derart, dass wilde Beschimpfungen ausgetauscht wurden. Teile dieser Schimpftiraden bezog der junge Schalker Spieler, der in der Nähe stand, irrtümlicherweise auf sich und fühlte sich dadurch rassistisch beleidigt. Daraufhin veranlassten die Schalker den Abbruch der Partie. Obwohl es offensichtlich ein nicht-rassistisch gemeinter Kommentar war, können wir die Reaktion aufgrund der irrtümlichen Wahrnehmung des Spielers in der Situation nachvollziehen.“

War es also doch keine rassistische Beleidigung? Der Fan, bei dem es sich um den Vater eines Aachen-Spielers handelt, habe den Vorfall bereits gestanden, so Alemannia-Geschäftsführer Sascha Eller in der „Aachener Zeitung“: „Er hat uns erklärt, dass seine Worte in Richtung der Schalker Zuschauer gingen und er keinen Spieler beleidigt habe.“


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Die Alemannia sei mit dem betreffenden Elternteil in den Dialog getreten und habe gefordert, dass künftige Auseinandersetzungen mit anderen Elternteilen vermieden werden sollen. „Vor allem bei Jugendspielen sollte Fokus auf Unterstützung und Anfeuerung der Kinder liegen, ein derartiger Streit ist weder förderlich noch vorbildlich. Eine solche Kommunikation erhoffen wir uns auch gemeinsam mit dem FC Schalke 04“, so der Klub.