Gelsenkirchen.
Dirk Oberschulte-Beckmann (55) zählt bei Schalke 04 zum Inventar. Seit 23 Jahren arbeitet er als Stadionsprecher bei den Königsblauen und genießt auch wegen seiner Sprüche Kultstatus.
Sie haben am vergangenen Wochenende für den Lacher des Spieltags gesorgt, als Sie den Fahrer eines abgestellten Autos, dessen Motor noch lief, mit den Worten: „Hömma Kollege, ich weiß nicht, wat mit Dir los ist…“ ausgerufen haben. Kommt so ein Satz spontan?
Dirk Oberschulte-Beckmann: In diesem Fall musste ich nicht lange nachdenken. Ich habe es einfach nicht nachvollziehen können, wie man sein Auto mit laufendem Motor abstellt. Im Nachhinein muss ich sagen: Es hätte natürlich ein ernster Hintergrund sein können. Da wäre der Spruch nicht so gut gewesen.
Hatten Sie schon mal Ärger wegen ihrer flapsigen Art?
Dirk Oberschulte-Beckmann: Ja. Als mal ein Schalker Tor in der Nachspielzeit gefallen ist, habe ich den Treffer den Leuten gewidmet, die schon auf dem Parkplatz waren, um nach Hause zu fahren. Da gab es einige Rückmeldungen. Die Leute waren sauer und hatten Recht: Zu beurteilen, ob jemand früher nach Hause fährt, steht mir nicht zu.
Was macht einen guten Stadionsprecher aus?
Dirk Oberschulte-Beckmann: Ich mache den Job ehrlich, authentisch, sehe mich nicht als Entertainer und auch nicht als kultig an. In dieser Berufung musst du ein bisschen Selbstdarsteller-Potenzial haben, aber man darf es halt nicht überdrehen.
Gibt es so etwas wie Lampenfieber bei Ihnen?
Dirk Oberschulte-Beckmann: Je mehr Fans da sind, desto einfacher ist es. Man sieht die einzelnen Menschen gar nicht mehr. Wenn ich dagegen bei der U 23 Vertretung mache und 150 Zuschauer da sind, kriege ich Schweißausbrüche.