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St. Pauli – FC Schalke 04: Star will Revanche – dieser Stachel sitzt tief

Vor dem Top-Spiel St. Pauli – Schalke hat Marcel Hartel erzählt, warum er nicht so gerne auf eine Begegnung mit S04 zurückblickt.

St. Pauli - Schalke
© IMAGO/Uwe Kraft

FC Schalke 04 zurück in der Bundesliga: Das war die wilde Aufstiegssaison

Nach der Bundesliga-Saison 2020/2021 musste der FC Schalke den bitteren Gang in die zweite Liga antreten. Für die Knappen war es der insgesamt vierte Abstieg der Vereinsgeschichte. Es gelang jedoch in der Saison darauf als Meister der direkte Wiederaufstieg in die Bundesliga.

Spitzenspiel in der 2. Bundesliga! Am Samstag (23. September, 20.30 Uhr) treffen der FC St. Pauli und Schalke 04 aufeinander. Bereits vor zwei Jahren waren die Partien der beiden Traditionsvereine intensiv. An eine Begegnung blicken die königsblauen Anhänger besonders gern zurück: der 3:2-Sieg in der Veltins-Arena, mit dem S04 den Wiederaufstieg perfekt machte.

Vor der Partie St. Pauli – Schalke hat DER WESTEN mit FCSP-Profi Marcel Hartel gesprochen. Der Mittelfeldspieler hat, ohne es womöglich zu wissen, eine ganz besondere Beziehung mit dem Revierklub. In den vergangenen Jahren überschlugen sich bei seinen Aufeinandertreffen mit Königsblau nämlich die Emotionen.

St. Pauli – Schalke: Hartel will Revanche

DER WESTEN: Marcel, das war am vergangenen Wochenende eine deutliche Ansage mit dem 5:1-Sieg gegen Holstein Kiel. Ein schönes Gefühl, nach vier Unentschieden in Folge endlich wieder zu gewinnen, oder?

Marcel Hartel: Natürlich ist es eine sehr schöne Sache gewesen. Es hat uns sehr gefreut, mit den Fans nach dem Spiel feiern zu können, da es auch der erste Heimsieg in dieser Saison war. Ich glaube auch, dass es für das Selbstvertrauen der Mannschaft nach den Wochen zuvor sehr wichtig war, wieder mal einen Sieg eingefahren zu haben.

Hat euch die Länderspielpause geholfen, weil ihr dann mehr Zeit zur Vorbereitung und Analyse hattet?

Klar, hilft die Länderspielpause in gewissen Dingen weiter. Wir konnten an Themen arbeiten, bei denen es in den Spielen davor noch Verbesserungspotenzial gab.


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Wie zufrieden bist du mit eurem Saisonstart bisher?

Ich sag’s mal so: Mit der Mannschaftsleistung, wie wir Fußball spielen, mit der Art und Weise, wie wir Woche für Woche die Spiele angehen und dann auch bestreiten, können wir auf jeden Fall sehr zufrieden sein. Gleichzeitig analysieren wir unsere Spiele, um festzustellen, was wir noch besser machen können. Und natürlich hätten wir uns auch den einen oder anderen Sieg aus den Partien, die wir unentschieden gespielt haben, gewünscht.

Jetzt kommt am Samstag der FC Schalke 04. Auch den Königsblauen ist ein wichtiger Befreiungsschlag gelungen. Was für ein Spiel erwartest du?

Ein sehr intensives und spannendes Spiel. Samstagabend, Top-Spiel, Flutlicht: Alles ist angerichtet. Wir haben unsere Fans im Rücken, aber natürlich werden auch viele Schalker anreisen. Das wird ein Highlight. Wie ich schon gesagt habe, wird es von beiden Seiten intensiv. Man kann ein spannendes Spiel erwarten. Wir wollen eine gute Leistung zeigen und natürlich auch die drei Punkte holen.

Weißt du übrigens auch, dass du und Schalke eine ganz besondere Beziehung habt?

*lacht* Nein.

Dann fang ich mal an: Du hast bei Arminia Bielefeld damals die dunkelste Stunde der S04-Geschichte hautnah miterlebt, als ihr mit dem 1:0-Sieg den Abstieg der Schalker besiegelt habt. Welche Erinnerungen hast du an diesen Tag?

Nicht mehr so viele. Natürlich wusste man, dass Schalke nach dem Spiel absteigen könnte. Für uns war es wichtig, dass wir die drei Punkte geholt haben. Aber es war auch für die Schalker Fans und für den Verein ein Tiefschlag, weil sie ab dem Zeitpunkt wussten, dass es in die 2. Liga geht. Man konnte die Emotionen und das Gefühl der Schalker wahrnehmen. Es hat mir in dem Fall, weil es auch ein großer Verein ist, ein bisschen leidgetan. Am Ende haben sie es ja in der darauffolgenden Saison geschafft, wieder aufzusteigen.


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Du hast es gerade erwähnt. Schalke ist abgestiegen, für dich ging es ebenfalls in die 2. Bundesliga zum FC St. Pauli. Die erste Begegnung habt ihr mit 2:1 gewonnen und seid damit Herbstmeister geworden. In der Rückrunde warst du dann auch noch beim 3:2 dabei und musstest miterleben, wie ein ganzes Stadion Kopf stand. Auf dieses Spiel blickst du dann wahrscheinlich nicht so gerne zurück.

Natürlich konnte man, wie in Bielefeld auch schon, die Emotionen sehr gut wahrnehmen – wahrscheinlich noch ein bisschen mehr, weil das ganze Stadion euphorisch war und die Fans dann auf den Platz gestürmt sind. Da kommt schon die eine oder andere Erinnerung hoch, aber darauf blicke ich nicht so gerne zurück. Sie haben es nämlich geschafft aufzusteigen und wir waren durch die Niederlage raus aus dem Aufstiegsrennen.

Jetzt kommt deine vierte Begegnung mit Schalke. Mal schauen, was dieses Mal passiert.

*lacht* Also auf- oder absteigen wird am Samstag keiner.

St. Pauli - Schalke
Wegen Schalke verpasste Marcel Hartel mit St. Pauli den Aufstieg in die Bundesliga. Foto: IMAGO/Uwe Kraft

Thema Aufstieg: Was glaubst du, wie sich der Saisonverlauf bei euch noch entwickeln wird? Was ist für St. Pauli in dieser Zweitliga-Saison drin?

Zunächst müssen wir von Spiel zu Spiel schauen. Wir wollen unsere spielerische Entwicklung fortführen. Das müssen wir Woche für Woche weiter auf den Platz bringen. Wir wollen Dominanz ausstrahlen und Spiele gewinnen. Dann wird man sehen, wo wir am Ende stehen. Jetzt wäre es noch zu früh, um etwas zu sagen. Wir sind erst beim 7. Spieltag. Zu weit nach vorne zu schauen, wäre falsch.