- Peter Peters ist Schalkes Finanz-Vorstand
- Er arbeitete und wohnt in Dortmund
- Vor dem Derby am Samstag erinnert er sich an einen großen Coup
Gelsenkirchen.
Wenn Schalkes Finanz-Vorstand Peter Peters am Samstag beim Revier-Schlager in Dortmund Borussias Sport-Direktor Michael Zorc begrüßt, dann werden beide wieder schmunzeln. Peters und Zorc kennen sich seit Jahrzehnten und haben früher gemeinsam in Dortmund gearbeitet. Michael Zorc wurde in den 80er-Jahren wegen seiner üppigen Haarpracht noch „Susi“ gerufen und spielte als junger Profi bei Borussia. Peters war als Journalist für die Westfälische Rundschau tätig und berichtete unter anderem über den BVB. „Michael hatte damals lange Haare und einen Bart“, erinnert sich der Schalker Funktionär. „Es ist immer schön, wenn wir uns wiedersehen.“
Peters ist Profi genug, um das Verhältnis zwischen den beiden großen Rivalen realistisch einordnen zu können. Beide Fan-Lager sind schon Wochen vor den direkten Duellen emotional aufgeladen. Auf Funktionärsebene herrschen dagegen Sachlichkeit und gegenseitige Akzeptanz. „Rivalität“, sagt der in Dortmund wohnende 54-Jährige, „gehört dazu, aber man darf nicht überdrehen.“
Schalkes Finanzvorstand pflegt engen Kontakt zu BVB-Präsident Rauball
Seit 2007 pflegt Peters auch enge Kontakte zu Borussia-Präsident Reinhard Rauball. Beide bilden seit Jahren die Spitze des Liga-Verbandes. Rauball wurde vor wenigen Monaten als Präsident der Deutschen Fußball-Liga wiedergewählt, Peters wurde als sein Stellvertreter bestätigt. „Uns verbindet ein tiefes Vertrauensverhältnis. Wir arbeiten gut zusammen“, sagt Peter Peters, der zufällig am selben Tag Geburtstag hat wie Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: am 21. Juni. „Wir gratulieren uns jedes Jahr gegenseitig“, sagt der Schalker Finanz-Vorstand, der seit 24 Jahren bei allen heißen Derbys zwischen Schwarz-Gelb und Blau-Weiß als Funktionär dabei ist. „Die beiden Highlights sind mir noch bestens im Gedächtnis. Der 4:0-Sieg in Dortmund im September 2000 mit Andreas Möller, den wir zuvor vom BVB verpflichtet hatten, war der Wahnsinn. Und das 0:2 aus dem Mai 2007 mit all seinen Begleit-Umständen hat tiefe Wunden gerissen. Durch die Niederlage haben wir die Chance auf die Meisterschaft verspielt. Diese beiden Duelle bleiben mir als Extreme besonders in Erinnerung.“ Das Kopfball-Ausgleichstor von Schalke-Torwart Jens Lehmann zum 2:2 in Dortmund aus dem Dezember 1997 hat Peters zwar ebenfalls gespeichert, „aber von der Bedeutung ist es nicht in die ganz große Geschichte eingebettet“.
Beim Thema Schalke und BVB fällt Peters noch eine Anekdote ein. Als Andreas Möller vor 16 Jahren ausgerechnet vom Dortmunder Erzrivalen verpflichtet wurde, ging es um strengste Geheimhaltung, damit im Vorfeld des brisanten Transfers nicht die Wogen hochschlagen konnten. „Wir haben uns bei mir zu Hause getroffen“, erzählt Peter Peters. „Andy Möller kam mit seinem Berater Klaus Gerster. Von uns waren der damalige Manager Rudi Assauer und Trainer Huub Stevens dabei. Andy hat dann bei diesem Treffen den neuen Vertrag auf Schalke unterschrieben. Ich weiß noch, wie ich die Gardinen zugezogen habe, damit keiner etwas mitbekommt“, sagt Peters lachend.
Risiko zahlte sich für Schalke aus
Der Schalker Finanzvorstand wusste damals, „dass wir ein großes Risiko eingegangen sind, aber der Möller-Wechsel hat die notwendige Spannung aufgebaut“. Beim ersten Heimspiel mit Möller gegen den 1. FC Köln mussten die Königsblauen sogar einige Minuten später anfangen. „Damals war der Tageskarten-Verkauf das Wichtigste. Viele Fans waren neugierig und wollten Andreas Möller sehen. Wir hatten das Stadion voll“, sagt Peters. Heute haben Spontan-Entschlossene keine Chance mehr. Die Arenen in Dortmund und Schalke sind bei nahezu jedem Heimspiel ausverkauft.