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DFB sieht Hinweise auf Tatverdacht bei Schiedsrichter Siewer

DFB sieht Hinweise auf Tatverdacht bei Schiedsrichter Siewer

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Foto: WR

Im Fall des Drolshagener Schiedsrichters Thorben Siewer, der im Zuge des Fußball-Wettskandals vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit einer Schutzsperre belegt wurde, ist weiter Bewegung.

Der DFB hatte Siewer kurzfristig von einem Drittliga-Spiel abgezogen. Hintergrund: Sein Name soll, laut DFB-Informationen, in den Akten der Bochumer Staatsanwaltschaft auftaucht, die in Sachen Wettbetrug ermittelt. Siewer hatte im Mai das Regionalliga-Duell zwischen Großbardorf und Heidenheim gepfiffen und vom Schiedsrichter-Beobachter eine sehr gute Note erhalten. Das Spiel steht indes unter Manipulationsverdacht.

Jetzt meldet sich Andreas Hebbeker, Vorsitzender des Fußball-Kreises Olpe, zu dem auch Drolshagen gehört, zu Wort. Hebbeker, im Hauptberuf Rechtsanwalt, hat sich „kundig gemacht” und behauptet: „Nach meinen Informationen steht der Name Siewer nicht in diesen Ermittlungsakten.”

Das will der DFB so nicht stehen lassen. Der DFB verteidigte am Freitagabend die Schutzsperre. Eine solche Maßnahme werde nur veranlasst, wenn Hinweise auf einen Tatverdacht vorlägen. „Leider ist dies bei Thorben Siewer nach Prüfung der von der Staatsanwaltschaft Bochum übergebenen Akten der Fall”, so der DFB. „Wir bitten Herrn Hebbeker und alle weiteren Personen dringend, die haltlosen Spekulationen und die damit verbundenen Vorwürfe gegenüber dem DFB einzustellen, denn man schadet damit nur dem jungen Schiedsrichter und führt die Öffentlichkeit in die Irre“, hieß es in einer DFB-Pressemitteilung.

Hebbeker hatte seinen Standpunkt auch DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger in einem Telefonat mitgeteilt. Der Jurist aus Olpe hatte dem DFB-Präsidenten seinen Unmut über das Vorgehen des Verbandes mitgeteilt. Daraufhin meldete sich Zwanziger telefonisch. „Das ist nicht selbstverständlich, dass Herr Zwanziger anruft”, sagte Hebbeker. Zwanziger und er kamen aber nicht auf einen Nenner. „Ich halte das DFB-Vorgehen für unsensibel. Die Karriere von Thorben Siewer ist gefährdet. Der Verband hätte sich vor ihn stellen müssen”, findet der Kreisvorsitzende.

Zwanziger sagte in einem Interview zumindest, dass er erhebliche Zweifel habe, dass Siewer ein Täter ist. Bis zur Einsicht und Auswertung der Unterlagen werde die Sperre aber aufrechterhalten. Donnerstag hatten die Juristen Einsicht in die Ermittlungsakten der Bochumer Staatsanwaltschaft erhalten. „Unsere Juristen werden sich unverzüglich an die Auswertung machen. Das wird bis zum Beginn der kommenden Woche dauern“, sagte Zwanziger.