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Chaos um Video-Schiedsrichter: Diese Fälle bringen die Liga an den Rand der Verzweiflung

Chaos um Video-Schiedsrichter: Diese Fälle bringen die Liga an den Rand der Verzweiflung

Benjamin Brand
Benjamin Brand hatte in Stuttgart alle Hände voll zu tun. Foto: imago/Michael Weber

Neben den technischen Problemen bei den Live-Übertragungen der Pay-TV-Sender (hier die Einzelheiten) gab es am vergangenen Wochenende in der Bundesliga einen weiteren großen Aufreger. Der Video-Schiedsrichter stand mal wieder im Fokus der Diskussionen.

Es begann schon am Freitagabend. Bei der Partie zwischen dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV (1:3) sah HSV-Verteidiger Kyriakos Papadopoulos nach einer lächerlichen Schwalbe zu Recht Gelb. Das Problem: Schiedsrichter Sören Storks wurde vom Video-Referee über das Vergehen informiert.

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Eingriff nur bei spielentscheidenden Szenen

Doch eigentlich hätte der Video-Schiedsrichter hier nicht eingreifen dürfen. Laut Regelwerk soll der Video-Assistent nur bei spielentscheidenden Situationen eingreifen. Dazu zählen ein Torerfolg, ein Platzverweis, ein Elfmeterpfiff oder die Verwechslung eines Spielers.

Am Freitagabend in Köln griff der Video-Schiri trotzdem ein. In diesem Fall führte es immerhin dazu, dass Papadopoulos zu Recht mit Gelb verwarnt wurde.

Völler schimpft über Video-Schiri

Einen deutlich größeren Aufreger gab es in Leverkusen. Denn dort hätte der Video-Schiedsrichter eingreifen müssen, tat es aber nicht.

Bei der Partie zwischen Bayer und 1899 Hoffenheim (2:2) ging es um den Ausgleichtreffer von Mark Uth zum Endstand. Der Hoffenheimer Stürmer lief unmittelbar vor seinem Tor in der 70. Minute dem Leverkusener Benjamin Henrichs in die Hacken, so dass dieser zu Boden fiel. Dadurch stand Uth frei vor Bayer-Keeper Bernd Leno und netzte zum 2:2 ein.

„Ein klares Foul“, meckerte Rudi Völler nach dem Spiel. Der Leverkusener Sportdirektor weiter: „Da ist wohl der Video-Schiri vor dem Fernseher eingeschlafen. Dann kannst du es auch sein lassen.“

Aufreger in Augsburg und Stuttgart

Ähnlich unglücklich lief es in Augsburg. Im Spiel gegen Gladbach (2:2) griff Video-Schiri Tobias Welz nicht ein, nachdem Borussia-Verteidiger Jannik Vestergaard den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand spielte.

„Warum wird der Video-Schiri nicht aktiv“, schimpfte Augsburgs Trainer Manuel Baum: „Tausend Prozent Elfmeter!“

Auch in Stuttgart ging’s heiß her. Der VfB bekam beim 1:0 gegen Mainz einen Elfmeter dank Videobeweis. Mainz wurde hingegen ein Strafstoß verwehrt.

Mainz-Manager Rouven Schröder war außer sich: „Man muss sich schon fragen, wie man die Szene mit Video-Assistent als Nichtelfmeter bewerten kann.“