Als Borussia Dortmund im Mai die Meisterschaft verspielte, haben alle Dortmunder heftig gelitten. Am meisten tat vielen Marco Reus leid. Beim BVB längst eine Legende, war er nach so vielen Rückschlägen wieder aufgestanden, dass ihm wohl jeder die Schale als Karriere-Höhepunkt gegönnt hätte.
Nun spricht der BVB-Star Tacheles. Mit emotionalen Worten lässt er ganz tief in seine Seele blicken – über den Moment, den er selbst als „härtesten Moment in meiner Karriere“ bezeichnet: die Minuten nach dem Abpfiff gegen Mainz.
Borussia Dortmund: Marco Reus spricht Klartext über Meister-K.o.
Das lähmende Entsetzen war greifbar. Als Schiedsrichter Marco Fritz am 27. Mai um 17.27 Uhr in seine Pfeife blies, sackte eine ganze Stadt in sich zusammen. Die Meisterschaft in der eigenen Hand – und gegen Mainz verspielt. Totenstille, Tränen und Wut über das eigene Versagen.
Heulend fielen die Spieler auf den Rasen. Auch Marco Reus. Keiner hätte diesen Titel so verdient gehabt wie er – da sind sich alle einig. Nun legt er die Karten auf den Tisch und beschreibt seine Gefühle in den Minuten nach dem Meister-K.o..
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„Ich konnte nicht mehr“
Im Vereinspodcast von Borussia Dortmund schildert er: „Ich lag auf dem Boden und es war ein Moment der Ohnmacht. Man hat keine Ahnung, wie man reagieren soll. Ich bin dann einfach rein gegangen. Ich konnte nicht mehr. Ich wollte einfach für mich sein, ohne dass Menschen mich angucken.“
Bei der beeindruckenden Reaktion der Südtribüne war Reus schon nicht mehr dabei. „Am Abend tat mir das schon leid, dass ich reingegangen bin. Aber in diesem Moment habe ich das einfach nicht wahrgenommen und ich war einfach nicht in der Lage, etwas zurückzugeben. Dafür schäme ich mich auch nicht. Es hat mich einfach übermannt.“
„Der härteste Moment meiner Karriere“
„Du weißt, du hast es nicht geschafft“, schildert er die Augenblicke nach dem Schlusspfiff. „Aber realisierst es gar nicht. Man hört wenig, was drum herum passiert. Es war eine Leere, weil man das ganze Jahr und vor allem die letzten Wochen so viel Energie aufgebracht hat, es dahin zu schaffen.“
Ganz deutlich sagt er: „Es war sehr, sehr hart. Wahrscheinlich der härteste Moment meiner Karriere. Einfach weil man es sich so sehr wünscht. Für sich selbst, aber auch für die Fans und die Stadt.“
Nun soll es den nächsten, wohl letzten Anlauf für einen Meistertitel in seiner Karriere geben. Ohne Kapitänsbinde, dafür mit umso mehr Willen. „Ich habe mir nochmal vorgenommen, noch einmal richtig anzugreifen, quasi All-in zu gehen und alles aus meinem Körper herauszuholen“, sagt der Star von Borussia Dortmund.