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Borussia Dortmund: Irre Erfolgsstory geht weiter – DAVON können die Profis nur träumen

Während die Profis der Dortmunder derweil drohen die Saisonziele aus den Augen zu verlieren geht sie Erfolgsstory der BVB-Frauen weiter.

© IMAGO

Adeyemi, Brand, Wirtz, Gräwe, Moukoko: Die Preisträger der Fritz-Walter-Medaille

Die Besten ihres Jahrgangs: Karim Adeyemi, Jule Brand, Florian Wirtz und Lisanne Gräwe werden mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet. Weil die Wahl im letzten Jahr aufgrund von Corona ausgefallen ist, erhalten der BVB-Stürmer Adeyemi und die deutsche EM-Entdeckung Brand vom VfL Wolfsburg rückwirkend die Auszeichnung, Wirtz und Gräwe von Bayer Leverkusen sind die besten Spieler im Jahrgang 2003. Seit diesem Jahr werden in den jeweiligen U17- und U19-Jahrgängen für Junioren und Juniorinnen gleiche Prämien für die Medaillen ausgeschüttet. Die nachträgliche U17-Goldmedaille erhalten BVB-Youngster Youssoufa Moukoko und Clara Fröhlich (Bayer Leverkusen), in diesem Jahr werden Nelson Weiper (FSV Mainz 05) und Jella Veit (Eintracht Frankfurt) als beste Spieler im Jahrgang 2005 ausgezeichnet.

Nach den letzten Bundesligaspielen für dieses Jahr wurde die Stimmung ungemütlich bei Borussia Dortmund. Aufgrund der Niederlagen gegen den VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach überwintertet das Team von Trainer Edin Terzic nur auf dem sechsten Tabellenplatz.

Doch nicht bei allen Teams von Borussia Dortmund sieht die sportliche Realität so trist aus wie bei den Profis. Während die Mannschaft von Edin Terzic den Anschluss an die Spitze immer mehr zu verlieren droht, stehen die BVB-Frauen auch in ihrer zweiten Saison seit ihrem Bestehen als Liga-Primus da.

Borussia Dortmund: Frauenmannschaft schießt sich durch die Liga

Zum Beginn der vergangenen Saison hat Borussia Dortmund den von den Fans lang ersehnten Schritt gewagt und eine eigene Frauenmannschaft gegründet. Die Borussen starteten den „Dortmunder-Weg“ und meldeten ihre Mannschaft für die Kreisliga A2 an mit dem Ziel so schnell wie möglich in die Bundesliga aufzusteigen. Ohne einen einzigen Punktverlust und mit einer Differenz von 143:3 Toren stieg man schlussendlich in die Bezirksliga auf. Auch dort geht die irre Erfolgsgeschichte weiter.

Nach 13 absolvierten Spielen stehen die BVB-Frauen mit 39 Punkten und zwölf Zählern Vorsprung auf dem ersten Tabellenplatz in der Frauen Bezirksliga Staffel 4. Mit einem Torverhältnis von 77: 2 Treffern stellt die Frauenmannschaft auch in dieser Saison die beste Offensive und Defensive der Liga. Trainer der BVB-Frauen, Thomas Sulewski, meinte auf Anfrage von DERWESTEN, dass er sich genau diese Dominanz gewünscht, aber nicht gerechnet habe. „Uns war bewusst, dass es in der Bezirksliga anders aussieht als in der Kreisliga. Die Mädels haben am Anfang der Saison einige Zeit gebraucht, um sich zu „finden“, aber dann sind wir nach und nach ins Rollen gekommen. Wir stehen verdient auf Platz eins und wollen die Position auch am Ende der Saison bekleiden“, meint der Erfolgstrainer. Auch Kapitänin Lisa Klemann hat uns verraten, dass sie „absolut nicht“ mit dem enormen Erfolg in der Saison gerechnet hat.

Borussia Dortmund: BVB-Frauen haben große Ziele

Nun gilt es für die BVB-Frauen die Leistungen aus der ersten Saisonhälfte auch in der Rückrunde zu bestätigen. Thomas Sulewski ist dabei zuversichtlich, dass seine Mannschaft auch im kommenden Jahr weiterhin erfolgreich sein wird. „Ich sehe in jedem Training, dass die Mädels alles raushauen. Sie wollen erfolgreich sein und sind enorm hungrig“, fügte er dabei als Grund an. Für die Kapitänin ist es derweil wichtig, dass die Mannschaft auf die guten Leistungen in der Hinrunde aufbaut. „Wenn man sich erstmal in einen Rausch gespielt hat, dann funktionieren die Dinge natürlich einfacher“, meint Klemann. Dann verspricht sie: „Dennoch werden und dürfen wir uns nicht darauf ausruhen und mit weniger als 100 Prozent in die Spiele gehen“.

BVB-Frauen bejubeln einen Treffer Foto: IMAGO / Beautiful Sports

„Von mir aus kann es jedes Jahr eine Liga höher gehen, bis man dann in der Frauen – Bundesliga spielt“, ergänzt der BVB-Coach dann. Aufgrund der steigenden Qualität würde es allerdings von Jahr zu Jahr schwieriger werden den Erfolg hochzuhalten. „Da ist man natürlich verpflichtet seine Hausaufgaben zu machen. Es wird sicherlich auch mal den einen oder anderen Rückschlag geben“, bremst er dann etwas die Erwartungen.

Borussia Dortmund: BVB-Frauen können in den DFB-Pokal einziehen

Der Aufstieg in die Landesliga ist aber nicht das einzige Ziel der Dortmunderinnen in der laufenden Saison. Dank des 5:0 Sieges in der zweiten Runde gegen den Landesligisten SV Hohenlimburg stehen die BVB-Frauen im Westfalenpokal-Viertelfinale. Dessen Gewinn berichtigt die Siegerinnen an der Teilnahme am DFB-Pokal der Frauen. In der nächsten Runde könnte dann bereits das Duell gegen die Frauen des VfL Bochum warten, die in der dritten Liga spielen. Die Qualifikation für den Wettbewerb wäre zweifelsohne der größte Erfolg in der noch jungen Vereinsgeschichte der BVB-Frauen.


Die bisherigen Erfolge der BVB-Frauen:

  • Meisterschaft in der Kreisliga-Saison 2021/22
  • Sieg im Kreispokal 2021/22
  • Einzug ins Westfalenpokal-Viertelfinale 2022/23

„Ich bin mir sicher, dass es nicht mehr ewig dauern wird bis der Name Borussia Dortmund in einer Loskugel für den DFB – Pokal der Frauen zu finden ist“, gibt sich Thomas Sulewski selbstbewusst. Im Anschluss bremst er dann erneut ein wenig die Erwartungen: „Unseren kommenden Gegner werden wir genauestens beobachten und uns top darauf vorbereiten. Egal wer der Gegner sein wird – das wird ein absolutes Brett für uns. Wir werden definitiv nicht Favorit sein und tauschen damit die Rollen“. Im Anschluss ergänzt er dann: „Wie weit es letztendlich geht, werden wir dann sehen. In einem KO-Spiel ist immer vieles möglich“. Diese Sichtweise vertritt auch Klemann. „Das ist sicherlich die größte und schwierigste Aufgabe“, sagte die Kapitänin angesprochen auf die Qualifikation für den DFB-Pokal: „und da muss man ganz realistisch von Spiel zu Spiel schauen“. Dennoch ist sie zuversichtlich: „Aber wie sagt man es schön: der Pokal schreibt seine eigenen Gesetze!“.


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Der bisherige Erfolg der Mannschaft ist dabei trotz aller Möglichkeiten des BVB kein Selbstläufer. Um die umliegenden Frauen-Teams in der Region Dortmund nicht zu sehr zu schwächen, hat sich der Verein den Maßstab gesetzt maximal zwei Spielerinnen von einem Verein zu verpflichten. Des Weiteren bezahlt der BVB seinen Spielerinnen keine Gehälter, wie Carsten Cramer bei der Abteilungsgründung verriet. Dennoch sind die Trainingsmöglichkeiten, zum Beispiel durch den Footbonauten, besser als bei den Mannschaften in ihrer Liga, wodurch sich die Chancen auf einen Erfolg erhöhen. Selbstverständlich ist dieser allerdings trotzdem nicht.