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Bottroper Kampa will über Wien nach London

Bottroper Kampa will über Wien nach London

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Samstag beginnt die Europameisterschaft im Volleyball. Für den Bottroper Lukas Kampa ist es das erste große Turnier im Kreis der deutschen Nationalmannschaft. Der 24-Jährige träumt von einer Medaille – und vom Ticket für Olympia.

Essen. 

Brasilien. Flip-Flop-Wetter, Postkartenstrand, ein bisschen Volleyball spielen mit den Jungs. Ein Traum für die meisten 24-Jährigen – harte Arbeit für den genauso alten Lukas Kampa. Der Zuspieler der RWE Volleys Bottrop schuftete Tag für Tag unter der Sonne Saquaremas im Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft und wurde von Bundestrainer Raúl Lozano mit der Nominierung für die am Samstag beginnende Europameisterschaft in Tschechien und Österreich belohnt. Dort will er sich seinen Traum erfüllen: eine Medaille bei seinem ersten großen Turnier.

Auf dem sächsischen Rabenberg holte sich die deutsche Auswahl in dieser Woche den Feinschliff für die Vorrundenspiele. In Prag trifft das Team um Außenangreifer und Routinier Björn Andrae auf Titelverteidiger Polen, den EM-Dritten Bulgarien und die Slowakei. „Eine starke Gruppe, vielleicht die stärkste“, sagt Lozano, der Russland und Italien in die Favoritenrolle hebt.

Vom Weltmeister gelernt

Kampa setzt zudem die Bulgaren, die Serben, die Polen und die Tschechen mit auf die Liste der Titelanwärter. „Und wenn der Trainer sagt, wir wollen unter die ersten Fünf kommen, dann ist das wohl so. Aber natürlich schielen wir schon auf eine Medaille“, verrät der gebürtige Bochumer.

Auf dem Südamerika-Ausflug hat Deutschland neben einem glatten Erfolg über Japan viermal gegen Weltmeister Brasilien getestet. „Wir haben uns viel abgeschaut. Das ist schon beeindruckend, wenn die immer schon vorher wissen, wo der Ball hinkommt“, sagt Kampa. Angst habe er mit seinen rund dreißig Länderspieleinsätzen bei solchen Matches keine mehr. „Das hat schon etwas, wenn einem da die Weltmeister und Olympiasieger am Netz gegenüber stehen, deren Namen ich aus dem Internet kenne.“

„Unsere Stärke ist das taktische Spiel als Mannschaft, als Einheit“, erklärt Lozano, der Argentinier, der seine Ansagen im Training und im Spiel auf Italienisch hält. So verstehen ihn zumindest Spieler wie Marcus Popp und Sebastian Schwarz, die in der italienischen Liga aufschlagen.

London 2012 ist das Fernziel

Je länger Deutschland bei der EM im Turnier bleibt, desto besser wird die Ausgangsposition für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2012 in London. „In der Weltrangliste weiter oben zu sein, heißt näher an London zu sein“, so Lozano.

Für Lukas Kampa ist London 2012 das Fernziel. Nach der EM steht für den Psychologiestudenten wieder der Ligaalltag an. Ohne Pause. Das Ausruhen müsse jetzt eben warten. Sein Klub vielleicht auch. Kampa würde sich zu gerne noch Wien anschauen. Da war er nämlich noch nie. Und außerdem findet dort die Finalrunde statt.