In 55 Jahren Lotto ist schon so einiges an Kuriositäten zusammengekommen: Die Lottospieler, die sechs Richtige hatten und trotzdem kein Glück zum Beispiel. Aus den kuriosen Fällen können auch heutige Lottospieler noch lernen: Hände weg von vermeintlich sicheren „Strickmustern“ beim Tippen.
Essen.
Am 4. Oktober 1997 gab es für
124 Lottospieler zunächst die große Euphorie – und dann die kleine
Ernüchterung. „Sechs Richtige“ hatten sie angekreuzt, und damit erfüllte sich für
sie der große Traum aller Lottospieler. Wer nun aber auf die Million hoffte,
sah sich kurz darauf enttäuscht: Gerade einmal 50.000 DM durften sie mit nach
Hause nehmen. Was war geschehen? Sie hatten die Zahlenfolge 9-13-23-27-38-40
angekreuzt – und damit auf dem Tippschein die Form eines „U“ nachgebildet.
Dieser ungewöhnliche Schachzug, dem eigenen Glück auf die Sprünge zu helfen, erwies
sich allerdings nicht gerade als quotenfördernd, da zu viele auf die gleiche
Idee gekommen waren. In diesem Fall stand „U“ also leider für „Unglücklich
gelaufen“.
Überhaupt hat es sich so
manches Mal nicht bewährt, Muster oder arithmetische Zahlenreihen zu tippen.
Die Aussicht auf „6 Richtige“ wird dadurch ja nicht verbessert, denn jede
Zahlenfolge besitzt exakt die gleiche Wahrscheinlichkeit, gezogen zu werden.
Die Gewinnquote aber sinkt in der Regel, da einfach zu viele ihrem Glück mit
„Strickmustern“ nachhelfen wollen.
Besser keine „Muster“ tippen
Dies mussten am 23. Januar 1988 sogar 222
Spieler erfahren. Sie hatten den doppelten Zahlendrilling 24-25-26-30- 31-32
getippt – und wunderten sich über ihre Quote von knapp 85.000 DM. Glücklich,
wer es in dieser Situation schaffte, das Glas halb voll zu sehen und sich auch
über diese immer noch stattliche Summe zu freuen!
Wer versucht, den Zufall mit
solchen Tricks zu überlisten, bei dem ist die Freude über die richtigen Zahlen
leider manchmal mit einem Wermutstropfen gemischt, denn es gibt oft viele
andere, die den gleichen Gedanken haben.
Weitere Beispiele gefällig?
Bitte schön! Die historisch niedrigste Quote für „5 Richtige“ gab es am 11. September 1965
– übrigens eine Woche, nachdem die Ziehung der Lottozahlen erstmals live im
Fernsehen gesendet worden war. Sie betrug 332 DM und 40 Pfennige. Fünf der
sechs Gewinnzahlen – 13-19-25-31-37 – bildeten nämlich eine Diagonale auf dem
Lottoschein. Nicht viel mehr gab es am 10. April 1999, nämlich 379 DM und 90
Pfennige. Die Gewinnzahlenfolge war in diesem Fall 2-3-4-5-6-26.
Wer also geglaubt
hatte, seine Kreuzchen unbedingt alle in einer Reihe machen zu müssen, durfte
sich ärgern – oder mit der Erkenntnis trösten, dass auch die schlechtesten „5
Richtigen“ immer noch mehr einbringen als gar keine. Am 18. Juni 1977 erbrachten
die Gewinnzahlen 9-17-18-20-29-40 eine magere Quote von gerade einmal knapp
über 30.000 DM. 205 Lottospieler hatten auf diese Zahlen gesetzt.
Nur einmal wurden genau dieselben Zahlen gezogen
Sie überlegen hin und her und
können kein Strickmuster erkennen? Dann haben Sie recht: Es gibt nämlich auch
keins. Nur waren es dummerweise die gleichen Zahlen, die eine Woche zuvor im
niederländischen Lotto gezogen worden waren. Merke: Ein Blick über die Grenzen
mag lehrreich sein, aber im Glücksspiel hilft er selten weiter. Die in der
deutschen Lottogeschichte am häufigsten gezogene Gewinnzahl ist übrigens die 49
(459 Mal; Stand: 15.9.2010),
gefolgt von der 32 (454) und der 6 (441).
Am seltensten kam bisher ausgerechnet
die ominöse 13 (356) zum Vorschein – obwohl doch gerade sie es war, die bei der
allerersten Ziehung am 9.
Oktober 1955 als erste das Licht der Welt erblickte. Und genau ein
einziges Mal wurde bisher die gleiche Zahlenkombination zweimal gezogen,
nämlich am 20.
Dezember 1986 und am 21. Juni 1995. Die Zahlen lauteten 15-25-27-30-42-48.
Kann man daraus nun für die Zukunft etwas ableiten? Eigentlich nicht, denn der
Zufall hat kein Gedächtnis. Jede Zahl und jede Kombination hat bei jeder
Ziehung immer wieder die gleiche Chance.
Rund 29 Millionen Euro haben sich aktuell im Jackpot der Lotterie Eurojackpot angesammelt. Sollte bei der nächsten Ziehung am Freitag, 25. Januar, erneut niemand die Gewinnklasse 1 treffen, wird der Jackpot in der nächstniedrigeren Gewinnklasse ausgeschüttet.