Schon vor 200.000 Jahren war im Burgenlandkreis einiges los. Handynutzer können sich nun per App über Ausgrabungen am Tagebau Profen informieren.
Profen.
Besucher können sich am Aussichtspunkt Tagebau Profen bei Zeitz (Burgenlandkreis) mit ihrem Smartphone über archäologische Grabungen informieren. Unter dem Motto „GlückAufARchäologie“ wurde der entsprechende QR-Code nun vor Ort offiziell freigeschaltet.
„Es ist möglich, virtuell am Tagebau beispielsweise mitten in einer Mammutherde zu stehen“, sagte die Archäologin des Landesmuseums Halle, Susanne Friederich. „Gerade in Corona-Zeiten eignet sich dieses Online-Angebot für einen Familienausflug.“ Es sei ein großartiger Gewinn zu wissen, was in der eigenen unmittelbaren Umgebung vor Jahrtausenden passierte.
Artefakte in der Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle
Im Tagebau Profen/Schwerzau wurde rund 15 Jahre auf einer Fläche von etwa 765 Hektar gegraben. Die Archäologen entdeckten unzählige Funde der mehrtausendjährigen Geschichte der Region.
Bereits vor rund 200.000 Jahren zählte das Gebiet des heutigen Tagebaus zu den großen Gebieten der damaligen Jäger und Sammler. Ebenso wurde das Grab einer „Prinzessin“ vom germanischen Stamm der Quaden geborgen. Es handelte sich um die Brandbestattung einer adeligen Frau. Ihre sterblichen Überreste wurden in der Mitte des 1. Jahrhunderts nach Christus auf einem Bärenfell verbrannt und mit reichem Goldschmuck in einem römischen Bronzekessel beigesetzt. Ein Teil der Artefakte ist in der Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle zu sehen. (dpa)