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So groß wie vor Corona: Kieler Woche startet am 18. Juni

So groß wie vor Corona: Kieler Woche startet am 18. Juni

Zuschauer beobachten am Falkensteiner Strand die Windjammer-Parade der Kieler Woche. Die Stadt rechnet zum Sommerfest vom 18. bis 26. Juni mit einem Millionen-Publikum.
Zuschauer beobachten am Falkensteiner Strand die Windjammer-Parade der Kieler Woche. Die Stadt rechnet zum Sommerfest vom 18. bis 26. Juni mit einem Millionen-Publikum. Foto: dpa
Nach zwei abgespeckten Varianten steuert der Norden auf eine Kieler Woche in gewohntem Ausmaß zu. Zur Eröffnung wird Vizekanzler Robert Habeck erwartet. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer sieht echten Nachholbedarf der Norddeutschen. Es gibt zudem eine Rückkehr.

Kiel. 

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) wird mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am 18. Juni die Kieler Woche eröffnen. Bundeswirtschaftsminister Habeck soll auf dem Rathausplatz mit dem Typhon – einem Schiffshorn – das Signal „lang-kurz-kurz-lang“ für „Leinen los!“ der ältesten und größten deutschen Regattawoche geben.

Günther übernimmt das traditionelle Glasen mit der Schiffsglocke. Feiern will die Stadt vom 18. bis 26. Juni nicht nur 140 Jahre Kieler Woche, sondern mit einer Reihe von Aktionen auch 50 Jahre olympische Segelwettbewerbe vor Kiel-Schilksee.

Großes Millionenpublikum erwartet

Die Organisatoren erwarten auf dem diesjährigen Sommerfest wieder ein ähnlich großes Millionenpublikum wie vor der Corona-Pandemie. „Bei vielen gibt es den Nachholbedarf“, sagte Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung des Programms. Einige Menschen seien zwar noch vorsichtig. „Aber bei anderen ist das umso ausgeprägter und da gibt es einen echten Nachholbedarf.“ Wenn das Wetter stimme, werde es auf der Festwoche eine „volle Hütte“ geben.

Im vergangenen Jahr hatte sich die Kieler Woche pandemiebedingt vor allem um maritime Erlebnisse wie die Segelregatten vor Kiel-Schilksee und die traditionelle Windjammerparade auf der Förde gedreht. Große Flanierbereiche an der Kiellinie und Musikbühnen in der Innenstadt gab es nicht. Unter normalen Bedingungen hatte das Sommerfest 2019 mehr als 3,5 Millionen Besucher aus gut 70 Ländern angelockt.

Das soll in diesem Sommer wieder ähnlich werden. „Es ist von der Größe 2019“, sagte Veranstaltungsleiter Philipp Dornberger. Alle Flächen seien bereits gebucht. Man merke die Auswirkungen der Pandemie und den damit verbundenen Stillstand in der Veranstaltungsbranche aber noch.

Segelregatten und Windjammerparade geplant

Großes Interesse gibt es an den Segelregatten vor Schilksee. In einigen Klassen seien die Listen bereits voll, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Kieler Yacht-Clubs Martin Lutz. Er rechne mit ähnlich vielen Seglerinnen und Seglern wie vor der Pandemie. Genaue Anmeldezahlen konnte er aber noch nicht nennen.

Geplant sind neben den Segelregatten wieder eine Windjammerparade, erstmals seit 2015 angeführt vom Segelschulschiff „Gorch Fock“, ein internationaler Markt und auch zahlreiche Konzerte auf mehreren Bühnen. Auftreten wollen unter anderem Joris, Namika, Glockenbach, Ray Dalton, Max Giesinger, VIZE und Schlagersängerin Anna-Maria Zimmermann.

Preis für litauische Staatspräsidentin

Alle Liegeplätze im Kieler Marinestützpunkt werden zur Kieler Woche belegt sein. Mehr als 50 Schiffe aus 12 Nationen machen fest mit mehr als 4000 Soldaten. Erwartet werden unter anderem das US-Kommandoschiff „Mount Whitney“ und erstmals das omanische Segelschulschiff „Shabab Oman II“, das auch an der Windjammerparade teilnehmen wird. Gleich an drei Tagen lädt die Marine zum Open Ship in den Stützpunkt.

Zu den Höhepunkten zählt auch die Verleihung des Kieler Weltwirtschaftlichen Preises am 19. Juni an die ehemalige litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite in der Kategorie Politik. In der Kategorie Wirtschaft wird Hans-Julius Ahlmann geehrt, geschäftsführender Gesellschafter der ACO-Gruppe (Rendsburg), und in der Kategorie Wissenschaft Prof. Ufuk Akcigit von der Universität Chicago. (dpa)