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Sächsische Weinstraße: Weingüter öffnen wieder ihre Tore

Sächsische Weinstraße: Weingüter öffnen wieder ihre Tore

Sächsische Weinstraße
1992 wurde die Sächsische Weinstraße eingeweiht. Das Jubiläum wird bei den 23. Tagen des offenen Weingutes am kommenden Wochenende gefeiert. Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Die Sächsische Weinstraße hat den Weinanbau im Elbtal befördert und für touristischen Aufschwung gesorgt. Nun fragt sich: Wie geht es weiter?

Meißen. 

Drei Jahrzehnte nach ihrer Einweihung ist die Sächsische Weinstraße ein etablierter Touristenmagnet. Gäste- und Übernachtungszahlen haben sich bis 2019 fast versechsfacht.

Laut der jüngsten Statistik wurden 1992 im Elbland fast 78.000 Ankünfte und knapp 234.000 Übernachtungen gezählt; 2019 waren es gut 457.000 Ankünfte und etwa 1,35 Millionen Übernachtungen.

In den beiden Corona-Jahren danach aber brachen wie überall auch hier die Besucherzahlen ein und die Zahl der Betten nahm ab, weil Betriebe schließen mussten, wie die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Sächsisches Elbtals, Sindy Vogel, berichtet. Es gebe aber heute rund 80 Prozent mehr Bettenkapazitäten als 1994. «Anfang der 1990er Jahre musste erst einmal eine touristische Infrastruktur geschaffen werden, von Beherbergungsbetrieben über Radwege oder Wanderwege.»

Die sächsische ist die kürzeste der 13 Weinstraßen

Mit rund 65 Kilometern Länge ist die 1992 eingeweihte sächsische die kürzeste der 13 Weinstraßen in Deutschland. Das Jubiläum wird bei den 23. Tagen des offenen Weingutes am kommenden Wochenende (27. und 28. August) entlang der Elbe zwischen Pirna-Posta und dem Schloss Diesbar-Seußlitz gefeiert.

An den Hängen von Pillnitz, Dresden, Radebeul, Coswig, Weinböhla oder auch Meißen etablierten sich Weingüter samt Vinotheken, urige Winzerstübchen sowie sogenannte Strauß- oder Besenwirtschaften, wo Selbsterzeuger ihre Produkte vermarkten.

Die Anbaufläche wuchs von 314 Hektar zur Wendezeit auf aktuell rund 500 Hektar, wie der Meißner Autor Werner Böhme sagt, der eine Art Chronist ist. Die Weinstraße habe die vergessene und bis ins 12. Jahrhundert zurückreichende Weinbautradition wiederbelebt, einhergehend mit einem Aufschwung in Tourismus und Gastronomie. «Es hat sich extrem viel entwickelt», konstatiert auch Vogel.

Die Weinstraße muss neu gedacht werden

Mit dem Generationswechsel in der Winzerschaft aber geht nach ihren Angaben ein Wandel in den Köpfen einher. Tourismus, Wein und Absatz seien das eine. Das andere, wie sich das mit Natur und Nachhaltigkeit vereinbaren lässt. Die Weinstraße war für den Autoverkehr gedacht – «das verliert an Bedeutung».

Der Verband sondiert aktuell die Stimmung in der Branche, ob es sie in der Form weiter geben soll. «Sie ist als Erfolgsmodell in die Jahre gekommen und muss neu gedacht werden angesichts der Veränderungen in der Gesellschaft.» (dpa)

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