Kranke Menschen, die auf Medikamente angewiesen sind, sollten einige Dinge beachten, wenn sie auf Reisen gehen. Dazu gehört die vorherige Besorgung und der richtige Transport. Auch gilt es die Zeitverschiebung beachten.
Düsseldorf.
Im Urlaub oder auf dem Weg dahin müssen einige Reisende Medikamente einnehmen. Damit dabei nichts schief geht, sind einige Dinge zu beachten. Schon vor der Reise sollten Urlauber ihre Vorräte überprüfen, um eine ausreichend große Menge der nötigen Präparate mitnehmen zu können. Dies ist insbesondere bei denjenigen Medikamenten wichtig, die am Urlaubsort möglicherweise nur schwer oder gar nicht zu bekommen sind. Mit dem behandelnden Arzt ist zudem zu besprechen, ob für die Mitnahme der Arzneien eine Bescheinigung erforderlich ist. Nicht alle Mittel können in größeren Mengen problemlos in jedes Land eingeführt werden, weshalb spezielle ärztliche Belege mitgenommen werden sollten.
Medikamente richtig transportieren
Auf dem Weg zum Reiseziel sowie auf der Rückreise können zwischendurch Einnahmen fällig werden, sofern die An- und Abreise lange Zeit in Anspruch nimmt. Bei längeren Autofahrten sollte deshalb an nötige Getränke oder Nahrungsmittel gedacht werden, falls Arzneien mit Flüssigkeit oder nach einer Mahlzeit einzunehmen sind. Dasselbe gilt für Flugreisen, wobei im Flugzeug in aller Regel Getränke erhältlich sind. Wie es um die Verfügbarkeit von Mahlzeiten bestellt ist und ob man einen Snack ins Handgepäck legen sollte, muss im Einzelfall geklärt werden. Unterwegs muss darüber hinaus bei vielen Medikamenten darauf geachtet werden, dass sie nicht überhitzen oder zu stark auskühlen. Bei Flugreisen gehören flüssige Medikamente ins Handgepäck, weil sie im Koffer einfrieren und dadurch ihre Wirksamkeit einbüßen könnten. Unterwegs im Auto ist vor allem im Sommer das Gegenteil zu vermeiden: Arzneien vertragen in aller Regel keine Hitze oder direkte Sonneneinstrahlung. Sie in einem Auto liegen zu lassen, wenn zwischendurch pausiert wird, kann den Mitteln schaden, da sich der Innenraum des Fahrzeugs durch Sonnenstrahlung rasch erhitzt. Zeitverschiebungen zwischen Heimatort und Reiseziel bedeuten, dass die Einnahmezeiten für die Medikamente anzupassen sind. Auch Frauen, die mit der Pille verhüten, sollten dies berücksichtigen und mit ihrem Frauenarzt über das Thema sprechen.
Zeitverschiebung beachten
Einige Hormon-Verhütungstabletten müssen strikt zur selben Zeit eingenommen werden, bei anderen besteht ein wenig Spielraum. Dies sollte im Einzelfall mit dem Arzt geklärt werden. Besonders wichtig ist das genaue Einhalten der Dosierungen und Einnahmezeiten ihrer Medikamente bei Fernreisen zum Beispiel für Typ-I-Diabetiker. Diese Patienten können Zeitverschiebungen von bis vier Stunden durch kurz wirksame Insuline ausgleichen. Grundsätzlich sollten sie sich bei der An- und Abreise an folgender Regel orientieren: Die innerhalb von 24 Stunden notwendige Insulindosis sollte um den Bruchteil verändert werden, der sich aus der Zeitverschiebung ergibt. Bei einer Reise über sechs Zeitzonen in Richtung Osten sollte am Flugtag die normale Dosis um ein Viertel reduziert werden. Fliegt man über sechs Zeitzonen in westliche Richtung, ist die Dosis entsprechend zu erhöhen.
Besondere Vorsichtig bei Diabetes
Zudem sollte alle drei Stunden der Blutzuckerspiegel kontrolliert werden, was auch für Typ-II-Diabetiker gilt. Allerdings besteht die größte Gefahr einer Unterzuckerung nicht während der An- oder Abreise, sondern in der folgenden Nacht. Diabetiker sollten deshalb vor dem Zubettgehen ihren Blutzucker unbedingt überprüfen. Am Urlaubsort kann es für Medikamente ein wenig „ungemütlich“ werden. Bei Reisen in tropische Regionen ist darauf zu achten, Tabletten unbedingt luftdicht verpackt zu belassen. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit könnten sie sonst aufquellen und ihre Wirksamkeit einbüßen. Zudem kann es nötig sein, im Hotelzimmer oder der Ferienunterkunft in heißen Gegenden der Erde die mitgebrachten Medikamente zu kühlen. (mp)