Wenig besinnlich, dafür aber viel Party: Mehr als sechs Wochen lang wird auf Puerto Rico Weihnachten gefeiert. Die Feste erinnern dabei eher an Karneval.
Mehr als sechs Wochen lang wird auf Puerto Rico Weihnachten gefeiert. Dabei hält sich die Besinnlichkeit in Grenzen. Die Puerto Ricaner mögen fröhliche Feste, die eher an Karneval erinnern. Los geht es nach dem US-Feiertag Thanksgiving Ende November, und erst Mitte Januar ist Schluss. Ein absolutes Highlight in der Weihnachtszeit ist das Festival de las Máscaras („Masken-Festival“), das am 28. Dezember in Hatillo gefeiert wird. Die Stadt an der Nordküste der Insel hat diese Tradition von den spanischen Siedlern übernommen, die von den Kanarischen Inseln stammten und Hatillo 1823 gründeten. Der Hintergrund des Festivals, bei dem die ganze Stadt maskiert scheint, ist allerdings grausam. Er geht auf die biblischen Greueltaten von König Herodes zurück, der die Ermordung aller Neugeborenen befahl, um den als König von Israel angekündigten Jesus nicht fürchten zu müssen. Das farbenfrohe Spektakel der offiziellen Parade in Hatillo erinnert daran aber zu keiner Sekunde.
Stolz sind die Puerto Ricaner vor allem auch auf ihre Feierlichkeiten zum Dreikönigstag (Día de Reyes) am 6. Januar. Besonders groß wird der Tag in Juana Díaz im Süden der Insel gefeiert, wo die Heiligen Drei Könige seit 1884 mit einem Umzug geehrt werden: Die Weisen aus dem Morgenland reiten durch die Stadt bis zur Kathedrale von Juana Díaz. Ihnen voraus gehen Fußgruppen, die Szenen von Christi Geburt sowie Episoden aus der puerto-ricanischen Geschichte darstellen. Nach der Messe in der Kathedrale beginnt das Straßenfestival mit puerto-ricanischer Live-Musik und jeder Menge Rum.
Mit dem legendären Straßenfest Fiestas de la Calle San Sebastián in San Juan geht auch auf Puerto Rico die Weihnachtszeit zu Ende. Allerdings wird vier Tage lang kräftig gefeiert. Den Anfang macht ein Umzug auf der Straße Calle San Sebastián, bei dem die Cabezudos als Hauptdarsteller große Masken tragen und Charaktere aus der puerto-ricanischen Geschichte und Folkore darstellen. Das Ganze endet in den Straßen der Altstadt von San Juan mit einer gigantischen letzten Weihnachtsparty, bei der bis in die Morgenstunden gefeiert wird.
2014-12-12 16:28:29.0