Seit sieben Jahren ragt die größte Jesus-Statue der Welt über Swiebodzin – und lockt reichlich Besucher in die polnische Kleinstadt.
Swiebodzin.
Gegenüber der gigantischen Christus-Statue liegt ein Supermarkt mit Döner-Imbiss und Tankstelle. Einkaufswagen rattern über den Parkplatz, Bewohner der polnischen Kleinstadt Swiebodzin (Schwiebus) im Grenzgebiet zu Brandenburg räumen Lebensmittel in ihre Autos. Alles vor der riesigen weißen Statue mit ausgebreiteten Armen.
Vor sieben Jahren wurde die 36 Meter hohe Betonfigur fertiggestellt – bei der Einweihung 2010 galt sie als höchste Christus-Figur weltweit. Sie überragt die berühmte in Rio de Janeiro, was die Höhe der Figur angeht, um einige Meter. Geräuschlos war der Bau nicht über die Bühne gegangen. Vor der Fertigstellung gab es dem heute zuständigen Pfarrer Jan Romaniuk zufolge auch kritische Stimmen. Einige hätten gefordert, das Geld besser in ein Pflegeheim zu investieren. Und auch über den ästhetischen Wert der Figur gab es damals heftige Diskussionen. Nach offiziellen Angaben wurde auch die Statue mit Spenden finanziert.
Die Kirche betreibt eine Herberge neben der Statue. Pfarrer Romaniuk sagt, Pläne sehen noch mehr Bauten vor. Die Besucherzahlen seien steigend. Sehr viele kommen demnach aus Deutschland. Insgesamt beliefen sich die Besucherzahlen der registrierten Gruppen jährlich auf zwischen 10.000 und 20.000. Darin sind aber nicht die Touristen oder Pilger eingerechnet, die auf eigene Faust hierher kommen.
Initiiert hatte die riesige Figur ein anderer Pfarrer, der inzwischen gestorben ist. Nach ihm ist der Kreisverkehr am Supermarkt benannt.