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Im schlimmsten Fall weniger Betrieb in alpinen Skigebieten

Im schlimmsten Fall weniger Betrieb in alpinen Skigebieten

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Sessellift in Ischgl. Kommt es hart auf hart, plant die Branche mit Einsparungen im Betriebt. (Symbolbild) Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Die Energiekrise wirft ihre Schatten vorraus. Im Härtefall müssten Skigebieten in der Schweiz und Österreich ihren Betrieb erheblich reduzieren.

Genf. 

Angesichts der drohenden Energiekrise im Winter könnte es in Skigebieten in der Schweiz und Österreich zu reduziertem Betrieb kommen. Sollte es hart auf hart kommen und die Regierung Verbrauchsbeschränkungen vorschreiben, könnten die Bergbahnen bis zu 20 Prozent Stromverbrauch einsparen, sagte der Geschäftsführer des Verbandes Bergbahnen Schweiz, Berno Stoffel, am Dienstag dem Schweizer Sender SRF. „Wir haben verschiedene Möglichkeiten, mit der Geschwindigkeit, der Anzahl Gondeln und den Betriebszeiten.“ Auch Österreichs Seilbahnbetreiber denken über entsprechende Sparmaßnahmen nach, sagte Branchensprecher Franz Hörl.

Fünf Prozent Strom einsparen

Ohnehin dürfte es für Skifahrerinnen und Skifahrer ungemütlicher werden, wie aus Stoffels Ausführungen hervorgeht: Die Bergbahnen wollen in einem ersten Schritt freiwillig fünf Prozent Strom einsparen und dafür unter anderem den Komfort einschränken. So wäre eine Möglichkeit, in Toilettenanlagen nur noch kaltes Wasser anzubieten und weniger zu heizen – aber nicht nur das, wie Stoffel sagte. „Da geht es um Werbebeleuchtungen abschalten, Heizungen zu reduzieren, Kaltwasser auf Toilettenanlagen, Nachtfahrten, Dachrinnenheizungen und so weiter. Wir sind dabei, eine ganze Palette von Maßnahmen zu bestimmen, die die Bergbahnen auch umsetzen können.“

In Österreich könnten etwa der Nachtbetrieb von Skipisten eingestellt werden, bei der Beschneiung der Pisten gespart werden oder ebenfalls Seilbahnen mit weniger Gondeln betrieben werden, sagte Hörl am Dienstag der Nachrichtenagentur APA. Außerdem könnten Preise für Liftkarten angehoben werden. Hörl wies aber darauf hin, dass Seilbahnen nur 1,3 Prozent des österreichischen Stromverbrauchs ausmachten. Auch beim Gas benötige seine Branche „fast nix“.

Zentraler Teil der Winterfreizeitbeschäftigung

Die Schweiz plant bislang keine Vorschriften zum Energiesparen und hat keinen Notfallplan wie die EU, in der Länder – mit Ausnahmen – freiwillig 15 Prozent Gas einsparen sollen. Beim Stromsparen hofft sie zunächst, Bürger und Industrie mit einer Sensibilisierungskampagne zu fünf Prozent Einsparung zu bringen. Wenn das nicht klappt oder nicht reicht, soll es Eskalationsstufen geben. In einem nächsten Schritt soll etwa ausgeschaltet werden, was nicht unbedingt nötig ist, wie etwa Schaufensterbeleuchtungen. Die rund 2400 Bergbahnen seien aber ein zentraler Teil der Winterfreizeitbeschäftigung in der Schweiz, betonte Stoffel. (dpa)