Im Harz wird zum Tag des Wanderns auch nackt gewandert
Im Harz bei Wippra haben Wanderer die Möglichkeit sich ohne Kleidung in der Natur zu bewegen. Wer sich daran stört, wird durch Schilder gewarnt.
Wippra.
Zehntausende Wanderlustige werden am Sonntag bei den bundesweit 450 Veranstaltungen zum Tag des Wanderns erwartet. Allein im Harz gebe es fast 20 angemeldete Aktionen, sagte Erik Neumeyer vom Deutschen Wanderverband. Die meisten Teilnehmer werden wohl in flotter Outdoor-Kleidung zur gemeinsamen Wanderung durch die Natur antreten.
„Harzer Naturistenstieg“ war der erste Nacktwanderweg Deutschlands
Weniger offiziell und ganz ohne Funktions-Kleidung wird es in einem abgelegenen Waldstück im Südharz zugehen: Bei Wippra treffen sich regelmäßig Wanderer, die unbekleidet durchs Grüne streifen. Im Jahr 2010 wurde dort der „Harzer Naturistenstieg“ eröffnet, der erste Nacktwanderweg Deutschlands. „Bei gutem Wetter sind oft 50 und mehr Nackte unterwegs“, sagte Helmut Wein, der Vorsitzende des örtlichen Heimat- und Wandervereins „Harzklub“.
Die Nacktwanderer selbst beschreiben sich auf ihrer Homepage als „ein sich ständig vergrößernder Freundeskreis von Natur interessierten Menschen“. Gewandert werde in Gruppen auf weniger frequentierten Wegen im Rothaargebirge, im Spessart, der Eifel, dem Pfälzer Wald, dem Rheingau, dem Schwarzwald, dem Taunus, im Thüringer Wald und im Harz.
„Ärger und Konflikte gibt es mit den Nacktwanderern nicht“, stellt Wippras Harzklub-Chef Wein fest. Auch beim Harzer Tourismusverband hat man nichts von Problemen gehört. Für alle, die sich doch an nackter Haut stören sollten, hat der Wanderweg-Initiator ein Schild entworfen, das bekleidete Naturfreunde warnt: „Willst du keine Nackten sehen, darfst du hier nicht weiter gehen.“ (dpa)