Das sind die weltweiten Hotspots zur Sternenbeobachtung
Das neue Jahr hat begonnen und viele Astro-Neulinge möchten die Sterne betrachten. Hier finden Sie die schönsten Plätze zur Sternenbeobachtung.
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Wie stehen die Sterne? Wer zum neuen Jahr einen Ausblick wagen will, steigt am besten auf einen hohen Berg oder reist in die Wüste. Dort lässt sich der Nachthimmel am besten beobachten und deuten. Je weiter weg die Zivilisation mit ihren millionenfachen Straßenleuchten, Autolichtern und Leuchtreklamen, desto besser. Weltweit gibt es zahlreiche Hotspots für Astro-Neulinge und erfahrene Sterne-Gucker. Hier eine Auswahl der schönsten Plätze und Angebote. Auf dass 2015 ein gutes Jahr wird.
Chile: Atacama-Wüste, Teil I
Die chilenische Atacama-Wüste zählt nicht nur zu den trockensten und höchstgelegenen, sondern auch zu den einsamsten Landstrichen der Erde und gilt daher als Astronomie-Ziel der Superlative. Über dem Valle de la Luna strahlt angeblich der klarste Sternenhimmel weltweit. Dementsprechend stehen dort zahlreiche Observatorien. Ein besonderer Tipp ist die nächtliche „Star-Tour“, bei der man unterm Sternenhimmel wandert. Start ist in San Pedro auf 2400 Metern. Kosten: rund 25 Euro.
In der Atacama-Wüste steht außerdem auch Alma (Atacama Large Millimeter Array), eines der weltweit größten Radioteleskope mit 66 Einzelantennen. Hobby-Sternebetrachter müssen sich allerdings mit kleineren Dimensionen zufrieden geben. Immerhin wartet in der Explora-Lodge (San Pedro de Atacama) eines der größten privaten Teleskope in Chile.
Mit 2877 Metern gehört der Pic du Midi in den französischen Pyrenäen zu den Top-Plätzen für Sternegucker in Europa. Weil weit und breit keine Großstadt ist, funkeln die Himmelslichter dort besonders hell. Man kann täglich Sternennächte buchen, im Winter allerdings nur an den Wochenenden. Mit Übernachtung kosten die Sternennächte 299 Euro. Sternedinner: 80 Euro.
Auch die Kanaren sind bei Hobby-Astronomen sehr beliebt. Kurse finden zum Beispiel auf La Palma und im Krater von Teneriffa statt, wo man sich im Hotel Parador einquartiert. Es gibt verschiedene Angebote: Von der 90-Minuten-Tour bis zu Astro-Fotografie und Astro-Kulinarik. Auf La Palma bieten sich Ferienhäuser am nahen Roque de Los Muchachos an, wo das größte Spiegelteleskop der Welt steht. Touren auf La Palma zum Roque de Los Muchachos kosten ab 25 Euro.
Der Ayers Rock in der australischen Wüste ist ein magischer Platz. Erst recht, wenn man die Chance hat, dort nachts die Sternenbilder und das Kreuz des Südens zu beobachten. Am besten geht das für Gäste des Ayers Rock Resorts, das ein vierstündiges Astro-Erlebnis am Heiligen Berg garantiert. Das Dinner mit Himmelsbeobachtung und -erklärung kostet rund 135 Euro. Zur Vertiefung bietet sich das Ayers Rock Observatory an.
Gewiss tummeln sich an der portugiesischen Algarve viele Touristen. Trotzdem zählt die Region zu den am dünnsten besiedelten in ganz Europa und verspricht daher spektakuläre Sternennächte. Eine private Sternwarte nahe Portimao offeriert mehrere leistungsstarke Teleskope. Für ganz lange Nächte steht auch gleich eine Unterkunft bereit. Der Mietpreis für ein Teleskop beträgt ab 25 Euro (ohne Übernachtung).
Wer wissen will, wie die Sterne für die Schweiz stehen, sollte dem Astrovillage Lü-Stailas einen Besuch abstatten. Das Beobachtungszentrum im Nationalpark Val Müstair bietet unter anderem Teleskop-Kurse von einer Stunde bis zwei Nächten, außerdem verschiedene Foto-Seminare. Der Drei-Nächte-Kurs für Anfänger kostet etwa 325 Euro (ohne Übernachtung).
Der Kielder Forest ist das Nonplusultra für Astronomen auf den britischen Inseln. Weit ab von der Zivilisation findet man hier angeblich den reinsten Himmel Englands. Einen Namen gemacht hat sich das dortige Observatorium aber auch wegen seiner breiten Palette an nächtlichen Camps und Abendveranstaltungen für Familien und Kinder. Das Familienticket kostet etwa 57 Euro.
Lohnenswertes Ziel für alle Hobby-Astronomen ist der Vulkan Mauna Kea auf Hawaii, der laut Eigenwerbung den „besten Blick auf den klarsten Sternenhimmel des Pazifiks“ bietet. Einzig die zischenden Lavaströme lenken ab beim Studium der Sterne durch die zahlreichen Teleskope. Im angeschlossenen Observatorium gibt es täglich ab 18 Uhr wechselnde Events mit Wissenschaftlern (kostenlos).
In der Karoo-Halbwüste in Südafrika stößt man tatsächlich eher auf Teleskope als auf Menschen. Auf einem Hochplateau in stolzen 1800 Metern Höhe steht die Kuppel des des Southern African Large Telescope (Salt). Leider dürfen nur Wissenschaftler mit dessen gigantischem Elf-Meter-Spiegel gen Himmel blicken. Besucher können aber Sternensafaris im nahen Dorf Sutherland buchen. Verschiedene Hotels setzen kleinere Teleskope ein, um den Sternetourismus zu beflügeln. Deutschsprachige Touren sind buchbar unter:
In Kanada haben die einheimischen Astronomen zwei Lieblingsplätze: Der Wood Buffalo National Park bietet den dunkelsten Nachthimmel des Landes. Besser erreicht man allerdings den Jasper-Nationalpark, der auch weitgehend frei von Lichtverschmutzung ist. Jetzt im Winter kann man dort sogar noch Nordlichter beobachten. Das Fairmont-Hotel Fairmont im Jasper-Park bietet sogenannte „Star GazerAstronomy“-Touren an und führt Gäste durch den Nachthimmel.