Betrugsverdacht bei Ab-in-den-Urlaub.de-Betreiber Unister
Seit zwei Jahren laufen bereits Dauerermittlungen gegen den Portalbetreiber Unister (Ab-in-den-Urlaub.de). Nach einem aktuellen Bericht des ARD-Magazins „Fakt“ ist nun herausgekommen: Das Unternehmen soll zwischen 2008 und 2013 systematisch Kunden und Airlines betrogen haben. Ein Kommentar.
Essen.
Betrug gibt es immer wieder. Auch in der Reisebranche. Wenn aber ein Unternehmen wie der Portalbetreiber Unister (Ab-in-den-Urlaub.de) jahrelang nicht aus den Schlagzeilen kommt, dann stinkt etwas gewaltig.
Wie das ARD-Magazin „Fakt“ diese Woche berichtete, hätten gemeinsame Recherchen mit Computer Bild den Verdacht nahe gelegt, dass zwischen 2008 und 2013 rund 100.000 Kunden von Fluege.de, Flug24.de und Billigfluege.de betrogen wurden. Und 18 Airlines gleich mit. Der Schaden soll zehn Millionen Euro betragen.
Zwei Jahre Dauerermittlungen
Konkret erhebt die Staatsanwaltschaft Dresden den Vorwurf, Unister habe Kunden nachträglich „heruntergebucht“.
Heißt: Ein Kunde bekommt einen Flugtarif angezeigt, den das Portal selbst bei der Airline möglicherweise gar nicht zahlt. Hat der Kunde bezahlt, wird im System getrickst und ein eventuell günstigerer Tarif mit der Airline abgerechnet. Die erreichte Differenz soll das Skandalunternehmen aus Leipzig, für das unter anderem Michael Ballack wirbt, einbehalten haben.
Auf Anfrage teilte Unister mit, dass die Beantwortung „solch komplexer Fragen nicht innerhalb weniger Stunden möglich sei“.
Ob es sich um Betrug handelt, wird sich zeigen. Überraschen würde es nach zwei Jahren Dauerermittlungen und zwei Razzien am Firmensitz niemanden mehr. Und schaut man auf die Facebook-Seite von Unister, gibt es wenig positive Einträge. Dafür viele Beschwerden von Kunden, die sich vielfältig geprellt fühlen.