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Amsterdamer Rijksmuseum zeigt seine allergrößten Werke

Amsterdamer Rijksmuseum zeigt seine allergrößten Werke

Amsterdamer Rijksmuseum
Das Amsterdamer Rijksmuseum zeigt ab 1. Juli die aller-größten Werke seiner Sammlung. Prunkstück ist ein um 1850 angefertigtes Panorama, das die Landschaften der Schweiz, Italiens und Österreichs darstellt. Foto: Bernd F. Meier/dpa-tmn/dpa/Archiv
12 Meter hoch, oder 16 Meter lang – solch große Ausstellungsstücke sind im Amsterdamer Rijksmuseum gewöhnlich nicht zu sehen. Doch jetzt bekommen Kunstwerke im XXL-Format erstmals eine Bühne.

Amsterdam. 

12 Meter hohe Zeichnungen oder ein 16 Meter langer Druck aus dem 17. Jahrhundert. Das Amsterdamer Rijksmuseum zeigt ab Freitag (1. Juli) die allergrößten Werke seiner Sammlung: «XXL Papier – groß, größer, am Größten.» Zu sehen sind Werke aus Papier von etwa 1500 bis heute. Diese Werke würden sonst nie gezeigt, sagte der Direktor des Museums, Taco Dibbits, bei der Präsentation. «Sie sind viel zu groß und viel zu empfindlich.»

Handgemaltes Panorama

Um die besonderen Kunstwerke zu zeigen, musste das Museum spezielle Gerüste bauen. Die Säle sind für die XXL-Werke nicht hoch und lang genug. Eines der ältesten nun gezeigten Werke ist ein Holzschnitt aus dem Jahre 1535, sieben Meter hoch. Es zeigt den Stammbaum von Karl V. Einzigartig ist auch ein Altarstück aus Papier von 1650.

Prunkstück ist ein handgemaltes Panorama, eine Art Vorläufer des Kinofilms. Es wurde etwa um 1850 angefertigt und zeigt in Pastellfarben Landschaften der Schweiz, Italiens und Österreichs. Die 23 Meter umspannen drei Wände eines Saales.

Die Rolle war nach Jahrzehnten zufällig im Depot gefunden worden. «Jahrelang dachte man, dass es Tapete war», sagte die Leiterin des Restaurierungsateliers, Idelette van Leeuwen. «Das gesamte Kunstwerk war ursprünglich etwa 1500 Meter lang.» Doch wo der Rest geblieben ist, sei ein Rätsel. Es handelt sich um ein sogenanntes «Cyclorama», das man auf einem besonderen Apparat wie einen Film vor Besuchern abspulte. Forschungen ergaben, dass der Eigentümer mit diesem Werk durch Deutschland, die Niederlande, Belgien und England gereist war. (dpa)