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Wetter in NRW: Experte kann nicht glauben, was er sieht – „Will der uns ver***?“

Das Wetter in NRW wird es weiter in sich haben. Doch Meteorologe Dominik Jung spricht diesmal auch über ein Thema, das ihn besonders ärgert.

Wetter in NRW
© IMAGO/Jan Eifert

Wie du dich bei einem Unwetter richtig verhältst

Immer wieder toben starke Unwetter über Deutschland. Wer die Wetterlage auf die leichte Schulter nimmt, kann sich großen Gefahren aussetzen. Wir zeigen dir, wie du dich bei Unwettern richtig verhältst.

Hier ist das Wetter in NRW knallrot! Auch wenn die letzten Tage mal eine kurze Abkühlung in petto hatten, ist der Tenor klar: Das Wetter in NRW verwöhnt uns in diesem Sommer bislang mit hohen Temperaturen und viel Sonne. Und schaut man sich die Wetterkarte für Dienstag (11. Juli) bei „wetter.net“ an, fällt auf: Selten war Deutschland auf so rot!

Wetter-Experte Dominik Jung klärt sogleich auf: „Ganz transparent habe ich mal unsere Temperaturlegende daneben gelegt. Und sie ist seit 15 Jahren gleich geblieben, versprochen!“ Worauf er anspielt: Die Kritik von Zuschauern an Wetterkarten im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen, die „schon“ bei 30 Grad Außentemperatur dunkelrot gefärbt sind – und damit eine unübertroffene und gefährliche Hitze suggerieren. Trotzdem kann Diplom-Meteorologe Jung nicht glauben, was er sieht…

Wetter in NRW: Experte kann nicht glauben, was er sieht

Jung legt los: „Es wird verdammt heiß werden am Dienstag. Über 35 Grad in der Spitze! Im Südwesten von Deutschland sehen wir sogar 38 bis 40 Grad – das ist zumindest die Prognose vom amerikanischen GFS-Modell. Unser europäisches Wettermodell setzt zwei bis drei Grad tiefer an. So oder so fehlt der Regen. Es geht ziemlich trocken weiter.“

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Dann aber schlägt der Meteorologe den Bogen zu einem anderen Thema. Am Wochenende hätten sich einige User gemeldet, die ihn wegen dessen Prognosen scharf kritisierten. Jung zeigt einige dieser Nachrichten, liest vor: „Hier schreibt der Erste: ‚Will der uns verar….n?! Warum früher Karten mit Temperaturangaben ohne in Verbindung mit der Farbe rot? Die Farbe berechtigt, Angst vor dem Klimawandel zu schüren, um diktatorische Maßnahmen durchzupeitschen!'“

„Will der uns ver***?“

Jung schüttelt den Kopf, richtet seine Brille, sagt: „Meine Güte, starker Tobak. Da hatte wohl jemand viel Zeit und wollte bei der großen Hitze nicht rausgehen. Da lässt er dann mal paar Kommentare da. Vielen Dank dafür!“ Um dann zum nächsten User rüberzugehen und zu zitieren: „‚Wieder so ein Spinner! Wo ist Hitze, ich sehe keine!‘ Naja, Hitze sehen ist schwierig. Die Temperatur kann man messen, dafür gibt es Thermometer. Die kann man auch im Supermarkt kaufen.“

Bevor er wieder auf die Prognose der nächsten Tage kommt, rechnet er mit den Usern ab: „Grammatik und Rechtschreibung scheinen sie nicht so zu beherrschen, das eint diese Herrschaften alle in einem Guss.“ Er verzieht das Gesicht, muss sich Mühe geben, nicht weiter zu kommentieren: „Ach, ich sage gar nichts mehr!“

Juli bleibt weiter trocken

Jung macht weiter mit dem Wetter, sagt: „Wir hatten vergleichsweise zu wenig Regen und mehr Sonnenstunden als im Mittelwert der Jahre von 1991 bis 2020. Trockenheit ist das Thema. Der große Teil von Deutschland kriegt zu wenig Regen ab. Dienstag wird es heiß, und auch der Mittwoch und Donnerstag werden warm.“


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Der Experte warnt: „Am Mittwoch sollte man vorsichtig sein, da könnte es im Westen Hagel und Sturmböen geben. Der Donnerstag ist relativ entspannt mit Temperaturen bis 23 Grad.“ Und mit Blick aufs Wochenende könnten dann wieder angenehmere Temperaturen aufwarten: Es soll warm bleiben, aber laut Jung „nicht mehr heiß“. Scheint also so, dass der Sommer gekommen ist, um zu bleiben…