Am Donnerstagnachmittag (6. April) zog ein heftiges Unwetter über die NRW-Stadt Korschenbroich in der Nähe von Mönchengladbach. Experten wollten nicht ausschließen, dass es sich womöglich sogar um einen Tornado gehandelt haben könnte.
Der heftige Sturm dauerte nur einige Sekunden an, doch zurück blieb ein Trümmerfeld. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bereits vor dem Unwetter gewarnt, doch Anwohner Guido Jussen hätte niemals mit einem solchen Ausmaß gerechnet.
Unwetter in NRW: „Es gab einen Riesenknall“
Als DER WESTEN einen Tag nach dem schlimmen Unwetter vor Ort ist, laufen die Aufräumarbeiten bereits auf Hochtouren. Dachziegel, Garten-Mobiliar und sogar ganze Holzbalken flogen durch die Gegend. Insgesamt sind 20 Häuser durch den Sturm beschädigt worden. Ein Haus in der Pescher Straße hat es besonders hart erwischt.
Fast das komplette Dacht wurde abgedeckt, die Überreste liegen im Hof und im Garten verstreut. Das schlimmste daran: die Bewohner wissen von ihrem „Glück“ wohl noch gar nichts, wie uns Nachbar Guido Jussen verraten hat (hier mehr dazu). Er lebt in der anderen Hälfte des Zweifamilien-Hauses und hat das Unwetter hautnah miterlebt.
„Ich habe oben unterm Dach gearbeitet und renoviert. Es regnete erst nur und gewitterte etwas. Dann gab es einen Riesenknall. Das ganze Haus hat vibriert. Und dann habe ich schon aus dem Dachfenster heraus das ganze Dach vom Nachbarn vorbeifliegen sehen und hat dabei auch unser halbes Dach mitgenommen“, berichtete der 54-Jährige.
Und weiter: „Es hat dann nochmal ein paar Sekunden gedauert, bis man das realisiert hat. Man denkt an sowas nicht, man hat gedacht das ist ein Film. Das war unfassbar.“
Ein Bild der Verwüstung
Sofort sei er die Treppen runtergelaufen, um sich ein genaueres Bild zu machen. Doch als er die Haustür geöffnet habe, sei alles schon wieder vorbei gewesen. Vor ihm das absolute Chaos: „Überall lagen Dachziegeln herum und hinten im Garten liegt noch ein riesiges Teil von einem Dach quer über dem Zaun. Die ganze Straße war voll und wurde gesperrt.“
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Guido Jussen trifft das Unwetter zu einem denkbar ungünstigen Moment. Seine Arbeit der letzten Wochen ist für die Katz: „Ich war gerade fertig mit dem Zimmer, kann ich jetzt wieder neu renovieren. Und auch an meinem Auto ist ein beträchtlicher Schaden: Heckscheibe, Frontscheibe und Motorhaube sind kaputt. Löcher in den Türen und auf dem Dach.“ Doch der 54-Jährige ist allerdings einfach nur froh, dass es bei dem Sachschaden geblieben ist und seine Familie sowie umliegenden Nachbarn nicht verletzt wurden.
Während die Einsatzkräfte der Feuerwehr zusammen mit Dachdeckern die Dachziegel aus den Dachrinnen entfernte, hätten die Anwohner zu ihrer eigenen Sicherheit lange Zeit nicht ihr Haus verlassen dürfen. Nun gilt es die Reste zu beseitigen, den Schaden zu protokollieren und der Rest ist Aufgabe der Versicherungen.