Diese Geschichte aus einem Tierheim in NRW lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. „Der Mittag war noch nicht erreicht, als bei Tierpflegern und Tierarzt heute schon Tränen flossen, weil die Grenze des Erträglichen (mal wieder) überschritten wurde“, beschreiben die Verantwortlichen des Moerser Tierheims ihr Gefühlsleben. Es geht um den gerade einmal sieben Monate alten Britischen Kurzhaar-Kater Lucki, der Mitte März im NRW-Tierheim abgegeben wurde.
Der Vorbesitzer hatte dabei von einer Herzerkrankung gesprochen: „Das Ausmaß der Erkrankung war für uns zu dem Zeitpunkt nicht absehbar“, heißt es. Vier Tage später musste Lucki bereits in die Tierklinik – weil er zu ersticken drohte!
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Tierheim in NRW: „Zum Sterben geboren“
Die Diagnose: hochgradige Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) – eine Erkrankung, bei der das Herz nicht genügend Blut und damit nicht ausreichend Sauerstoff durch den Körper pumpen kann. Mit reichlich Medikamenten im Gepäck, wurde Lucki zwar nach ein paar Tagen entlassen. Und die Tierpfleger hatten sich fest vorgenommen, den kleinen Vierbeiner auf seinem schweren Weg würdevoll zu begleiten.
Doch wenige Tage später lief der Körper des Katers wieder voll Wasser. „Man kann nicht am Leben erhalten, was zum Sterben geboren ist“, fasst das NRW-Tierheim zusammen. Um Luckis Leid nicht unnötig zu verlängern, entschloss sich das Team gemeinsam mit Tierärzten schweren Herzens dazu, den Kater einzuschläfern.
NRW-Tierheim erhebt schwere Vorwürfe
Der Fall lässt das Tierheim nach eigenen Angaben ohnmächtig zurück. Denn HCM ist nach Angaben der Experten eine erblich bedingte und damit häufige Krankheit bei der Britischen Kurzhaar-Rasse. Deshalb müssten Züchter darauf achten, dass sich nur gesunde Elterntiere bei der Fortpflanzung zum Einsatz kommen. „Um das sicherzustellen erfolgt in einer verantwortungsvollen Zucht ein DNA-Test.“ Doch hierbei trenne sich die Spreu vom Weizen.
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Denn trotz des bekannten Problems würden manche Vermehrer nicht testen. Denn die Tiere gelten als sichere Einnahmequelle bei Kleinanzeigenportalen. Es sei wie beim illegalen Welpenhandel (mehr hier): „Die Nachfrage regelt das Angebot“. Das Urteil des Tierheims ist deutlich: „Jeder, der Vermehrer unterstützt – und nein, es ist kein retten, ein Tier mit solchen Hintergründen zu kaufen – trägt einen Teil der Schuld an Luckis Schicksal. Lucki hätte niemals geboren werden dürfen. Nur das hätte sein Leiden verhindert. Geboren wurde er, weil dieser Markt funktioniert.“