Endlich! Der Tankrabatt lässt die Preise an den Tankstellen nicht nur in NRW sondern in ganz Deutschland purzeln.
Vorab befürchteten manche Tankstellen-Betreiber durch den Tankrabatt einen extremen Andrang. DER WESTEN hat sich an einigen Tankstellen in NRW umgeschaut. Und an einer Tankstelle löste die Schlange sogar ein kleines Verkehrschaos aus.
Tankrabatt: Ellenlange Schlangen – An DIESER Tankstelle ist die Hölle los
Der ADAC befürchtete vor dem 1. Juni 2022, dass es an den Tankstellen zu einem Ansturm kommen könnte. „In den Stoßzeiten kann es daher zu Schlangen und Wartezeiten an den Tankstellen kommen“, hieß es. Und zumindest an einer Tankstelle in NRW sollte das auch der Fall sein.
Gemeint ist die OIL-Tankstelle in Gladbeck auf der Feldhauser Straße 197. Zur Mittagszeit war der Andrang so groß, dass sich die Autoschlange bis auf die Straße erstreckte. Das hatte auch Einfluss auf den Verkehr. Denn die Tankstelle liegt direkt an einem Kreisverkehr, von dem aus es direkt auf die Einfahrt zur Tankstelle geht.
Einige Autofahrer konnten daher zeitweise nicht vorbeifahren, wildes Hupen und schimpfende Insassen waren die Folge. „Hier ist das totale Chaos. Die Leute stehen hundert Meter in der Schlange an“, sagt Ralf Poerschke, der sich das Schauspiel in Ruhe anschaut. Der Rentner ist nur da, um seinen Wagen zu putzen, schließlich hat er für 200 Kilometer noch genug Benzin im Tank.
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Autofahrer wollen Tankrabatt direkt nutzen
Anders sah es bei einem anderen Fahrer aus. Der konnte sich trotz Zeitdruck die Gelegenheit nicht entgehen lassen: „Ich habe gestern noch Super E10 für 2,16 Euro getankt. Jetzt habe ich gesehen, dass der Liter nur 1,76 Euro kostet. Das ist doch ein Wahnsinn, oder? Da musste ich zuschlagen“, erklärt er. Dafür nimmt der 58-Jährige sogar in Kauf, ein paar Minuten später zu seinem Termin zu kommen.
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs ist das Tanken deutlich teurer als zuvor. Teilweise zahlten Kunden weit über zwei Euro pro Liter. Der Tankrabatt ist Teil des Entlastungspakets der Bundesregierung. Seit Mittwoch sind die Steuern auf Spritpreise gesenkt: um 35,2 Cent pro Liter bei Superbenzin und um 16,7 Cent pro Liter bei Diesel. Doch es gibt einen Haken: die Tankstellenbetreiber und Mineralölkonzerne sind prinzipiell nicht verpflichtet die Steuersenkung auch an die Verbraucher weiterzugeben.
Trotz Tankrabatt – Riesen-Ansturm bleibt an vielen Tankstellen in Essen aus
Das könnte auch der Grund sein, dass der erwartete Riesen-Andrang an vielen Tankstellen noch ausblieb. Denn an einigen Tankstellen purzelten die Preise nicht so deutlich. Während an der freien Tankstelle „Mr. Wash – Tank billiger“ der Dieselpreis am Mittag bei 1.83 Euro pro Liter lag, waren es wenige Meter weiter auf der vielbefahrenen Gladbecker Straße in Essen noch deutlich mehr.
Shell forderte sechs Cent mehr pro Liter, wohingegen bei Aral direkt gegenüber sogar 1,92 Euro auf der Tankanzeige standen. Daher verirrten sich nur wenige Autofahrer an die großen Tankstellen. Richtig günstig ist es also nach wie vor noch nicht.
Bei einigen Autofahrern sorgte das für Frust. „Ich glaube das bringt überhaupt nichts, denn die haben den Preis vorher so in die Höhe geschossen, dass man jetzt wieder bei dem alten Preis von vor ein paar Wochen ist. Eigentlich ist das totale Verarsche“, regt sich Jennifer Schlichting auf.
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Und tatsächlich stiegen die Preise an den Tankstellen nur eine Woche zuvor nochmal deutlich an. Der Benzinpreis stieg im Wochenvergleich um 6,1 Cent, beim Diesel betrug das Plus fünf Cent, wie der ADAC am Mittwoch mitteilte.
Ein Liter Benzin kostete somit durchschnittlich 2,151 Euro, der Dieselpreis lag im Schnitt bei 2,044 Euro. Grund für die hohen Tankkosten waren laut ADAC die weiterhin hohen Preise an den internationalen Ölmärkten.
Tankrabatt gilt bis August – Autofahrer hat schlimme Befürchtung
Die Vergünstigung an den Zapfsäulen soll bis August 2022 gelten. Auch Khaled Hayira nutzte den ersten Tag direkt, um einmal vollzutanken: „Ich fahre jeden Tag wegen der Arbeit 200 Kilometer. Ich muss alle 3-4 Tage tanken, deshalb ist das jetzt gut für mich.“ Der 26-Jährige arbeitet in der Pflege und pendelt ständig zwischen Krankenhäusern und Altenheimen.
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Im Hinblick auf die Zukunft bekommt der junge Pfleger jedoch Bauchschmerzen. „In drei Monaten wird es wieder wie vorher. Ich glaube sogar, dass es noch schlimmer wird und der Spritpreis noch deutlicher über zwei Euro geht. Ich bin dankbar, aber das ist jetzt nur eine kleine Schmerzspritze.“