Köln.
Der 52-jährige Gärtner reibt sich während der Urteilsverkündung immer wieder die Augen, als wolle er die Bilder aus dem vergangenen Herbst vertreiben. Neun Jahre und sechs Monate soll er wegen besonders schwerer Vergewaltigung und Menschenraubes ins Gefängnis. Seine Tat in der eigenen Garage wird gestern vor dem Kölner Landgericht noch einmal sehr detailreich beschrieben. Nicht zuletzt aufgrund seiner Aussage, die „belastend und beschämend“ zugleich war. So formuliert es der Vorsitzende Richter Christoph Kaufmann in seiner Begründung zum Strafmaß.
Knapp drei Tage hielt der Gärtner aus einem gutbürgerlichem Viertel eine 17-jährige Schülerin im September 2014 in einem Auto in der Garage fest, fesselte sie, setzte ihr einen Helm mit zugeklebtem Visier auf, verstopfte ihr Mund und Ohren und verging sich an ihr. „Er forderte sie auf, sie solle sich doch entspannen und gehen lassen – was an Zynismus nicht zu überbieten ist“, kommentierte Kaufmann. Das Mädchen, das unter Asthma leiden soll, sei fast erstickt.
Opfer schwer traumatisiert
Der Angeklagte habe die Tat von langer Hand geplant. Schon lange soll der Gärtner davon geträumt haben, ein Mädchen in seine Gewalt zu bringen. Bevor er sich dann für die Tochter seiner Reinigungskraft „entschied“, habe er eine andere Jugendliche im Blick gehabt, gibt der Richter auszugsweise das Geständnis des Angeklagten wieder. „Hier waren keine zwei Persönlichkeiten am Werk – das waren einzig und allein Sie“, befindet der Richter. „Ich war ein normales Mädchen. Jetzt ist mein Leben zerstört“ – das hat nach Angaben des Richters das 17-jährige Opfer ausgesagt. Nur dank eines Hinweises des Täters selbst wurde sie nach drei Tagen befreit.