Düsseldorf.
Mit den 138 000 Euro, die Zollbeamte am Düsseldorfer Flughafen in seinem Gepäck fanden, hätte ein angeblicher Türkei-Urlauber vermutlich ein ganzes Hotel anmieten können. Die Beamten nahmen ihm die in Etuis und Verpackungen versteckten Geldscheine ab – erlaubt sind nämlich nur Beträge bis 10 000 Euro.
Die Sommerferien sind zu Ende, und das Hauptzollamt Düsseldorf zieht Bilanz. Demnach leitete die Behörde in den Sommerferien 284 Strafverfahren gegen Reisende ein. In 103 Fällen handelte es sich um die illegale Einfuhr von Waffen. 170 Verfahren richteten sich gegen Personen, die hochwertige Waren nicht angemeldet hatten. Elf Passagiere wurden wegen der Einfuhr illegaler Medikamente belangt. Hinzu kamen noch 80 Ordnungsverfahren wegen der Nichtanmeldung von Barbeträgen über 10 000 Euro.
Schlagringe als „Souvenirs“
Bei vielen Waffen handelte es sich um Messer, Schlagringe und Wurfsterne – Dinge, die in Bulgarien am Strand erworben werden können. Hierzulande fallen sie jedoch unter das Waffengesetz. Die meisten verbotenen Gegenstände fanden die Zollbeamten bei Jugendlichen und jungen Männern. So führte einer von ihnen neben zwei Schlagringen mit ausklappbaren Klingen auch zwei Butterfly-Messer mit sich. Auf Nachfrage gab er an, ein Waffennarr zu sein. Nach Abschluss seines Strafverfahrens werden seine „Souvenirs“ vernichtet. Laut dem Hauptzollamt nimmt die Zahl der Verstöße gegen das Waffengesetz zu.
15 000 Zigaretten im Gepäck
Ein 36-jähriger Mann aus Russland hatte nichts als einen Nagelknipser, ein altes Mobiltelefon und 80 Euro dabei – und 15 000 Zigaretten, die er nach Deutschland schmuggeln wollte. Die waren bei der Röntgenkontrolle seines Gepäcks aufgefallen.
Die positive Tendenz im Bereich Artenschutz setzte sich bei den Zollbeamten am Düsseldorfer Flughafen hingegen fort. So wurde kein einziger Verstoß gegen geltende Artenschutzbestimmungen registriert.