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Ruhrgebiet: Feuerwehr setzt sich im Netz gegen Anfeindungen zur Wehr – „Die Kollegen versuchen gerade Leben zu retten“

Die Feuerwehr Hagen im Ruhrgebiet muss sich gegen einige äußerst ignorante Menschen durchsetzen und spricht jetzt ein Machtwort.

NRW
© IMAGO / Future Image

Attacken zu Silvester: Debatte um Böllerverbot neu entfacht

Die massiven Attacken auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht sorgen für Bestürzung und haben in Deutschland eine Debatte über ein Böllerverbot neu angefacht. Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte waren in Berlin und anderen Städten teils direkt mit Böllern und Raketen beschossen worden.

Sie sind die Helden des Alltags im Ruhrgebiet und darüber hinaus. Sie retten täglich Leben. Und trotzdem legen ihnen manche Menschen noch Steine in den Weg. Oder bewerfen sie mit Böllern, wie es an Silvester geschehen ist.

Die Feuerwehr Hagen im Ruhrgebiet hat nun genug. Nachdem sie sich bereits in zahlreichen Situationen mit wütenden Bürgern auseinandersetzen musste, muss eine Klarstellung her. Schließlich geht es dabei um Leben und Tod.

Ruhrgebiet: Feuerwehr Hagen weist Anwohner zurecht – „Keine Zeit“

Was ein Rettungswagen – kurz RTW – ist, sollte jeder wissen. Und wenn der mit Blaulicht und Martinshorn um die Ecke gesaust kommt, dann kann das nur eines bedeuten: Hier ist ein Menschenleben in Gefahr. „Da es dann in der Tat um Minuten geht, parken wir auch dort, wo es normalerweise nicht erlaubt ist“, erklärt die Feuerwehr auf Facebook.

„Denn wenn es um das Leben und die Gesundheit von Menschen geht, haben wir keine Zeit, um den Block zu fahren und eine Parklücke zu suchen.“ Der RTW sei quasi eine „rollende Intensivstation“, ausgerüstet mit allem, was die Rettungssanitäter so brauchen könnten. „Solltet ihr also mal in der Stadt einen RTW sehen, der ‚im Weg‘ steht und an dem man vielleicht nicht so gut vorbeikommt, dann denkt bitte daran, dass die Kollegen gerade versuchen, Leben zu retten.“

Beschwerden über falsch parkende Rettungswagen

In den Kommentaren unter dem Post ergänzt auch gleich eine Rettungskraft ihre eigenen Erfahrungen zu dem Thema. Der Sanitäter hätte eine Stellungnahme schreiben müssen, weil er jemanden mit einem RTW blockiert hatte, der gerade zur Arbeit fahren wollte. „Die Beschwerde war schneller bei unserem Wachabteilungsführer als wir zurück vom Einsatz“, kommentiere er die Situation.

Teils würden Zivilisten auch in die Einsatzstellen reinfahren oder auch richtig auffällig in den Rettungswagen reinglotzen, erzählt ein anderer Sanitäter. „Wenn ihr an einer Einsatzstelle vorbeifahrt, bitte auf den Straßenverkehr achten“, ermahnt er seine Mitmenschen. „Wir haben schon genug mit dem Patienten zu tun, als auch noch darauf zu achten, ob wir angefahren werden.“


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Viele Facebook-Nutzer können es gar nicht fassen, worüber sich so mancher Mensch hier im Ruhrgebiet aufregen kann. „Echt traurig, dass man das noch erklären muss“, schreibt einer. „Steht, wo ihr stehen müsst. Leben ist viel wichtiger!“, wendet sich ein anderer an die Retter. Die Nutzer richten sich auch an die Meckertanten. „Hoffentlich brauchen diese Menschen nicht selbst mal Hilfe des Rettungsdienstes (…) und wenn doch, betet, dass sie rechtzeitig da sind und nicht von (irgendwem) daran gehindert werden.“