Im Ruhrgebiet.
Schwer vorstellbar, aber so soll es sein — schon in sechs Wochen: Mitten auf Shoppingmeile des Oberhausener Centro werden junge Sportler sich über mehr als zwei Meter hohe, eigens aufgebaute Hindernisse wie Mauern oder Geländer hangeln. „Parcours“ heißt die moderne Form des Hindernislaufes. Sie steht bei den „Ruhr Games“ auf der Agenda, welche die Region vom 3. bis 6. Juni mit einem Mix aus Trend- sowie olympischen Sportarten und Kultur in Atem halten werden. Die Veranstalter erwarten rund 7500 Aktive (auch aus dem europäischen Ausland) und hoffen auf mehr als 200 000 Zuschauer.
Das Geschehen konzentriert sich bei der Premiere aufs mittlere Ruhrgebiet. Oberhausen ist mit dem Centro einer von sechs Standorten. Gestern zeigten Judomeister dort einen Schaukampf als Vorgeschmack, während das Programm für „Ruhr Games“ vorgestellt wurde. 90 Sport-Events sind geplant, dazu 150 Kulturtermine. „Das werden vier Tage voller interessanter und spannender Veranstaltungen“, schwärmte Familienministerin Ute Schäfer (SPD). „Wir wollen die jungen Menschen in der Region sprichwörtlich in Bewegung bringen“, sagte Karola Geiß-Netthöfel, Chefin des ausgerichtenden Regionalverbands Ruhr (RVR).
1000 Anmeldungen aus dem Ausland
Die, um die es geht, sind mindestens 12 Jahre alt, wohnen irgendwo zwischen Neukirchen-Vluyn und Unna oder in europäischen Partnerstädten. Mehr als 5000 Anmeldungen liegen bereits vor (darunter 1000 aus dem Ausland). Ab dem 3. Juni können sich die Jugendlichen dann in insgesamt 16 Sportarten messen.
Der Überblick: Judo, Parkour und (am Kanal auch) Wakeboard gibt es in Oberhausen. Am zentralen Standort, der Zeche Zollverein Essen, stehen Tischtennis, BMX- und Mountainbikefahren sowie Laufen an. Für Beachvolleyball, Kanu-Sprint, Tennis und Kanu-Polo ist der Baldeneysee der ideale Ort. Leichtathletik, Basketball und ebenfalls BMX finden in Bottrop statt. Im Stadion Gladbeck treten Triathleten an. Und auf Schalke in Gelsenkirchen stehen Fußball, Skateboard, ebenfalls Mountainbiken und Radrennen auf dem Plan. Dazu gibt es an den Standorten Angebote wie ein Streetartfestival oder ein internationales Camp.
Dass Hip-Hopper Jan Delay beim „Ruhr Games“-Finale auf Zollverein auftritt, war bereits bekannt. Gestern wurden weitere Top-Acts genannt: Sänger Maxim („Meine Soldaten“) kommt am 5. Juni zum Welterbe, die Band Luxuslärm spielt dort am Auftakttag, gefolgt vom Streetart-Spektakel Urbanatix. Alle „Ruhr Games“-Veranstaltungen sind kostenlos; allerdings sind die Karten begrenzt, und die Aktiven haben Vorrang.
Das Land NRW, RVR und Ruhr Tourismus finanzieren die 2, 5 Millonen Euro teuren Spiele. Bei einem Erfolg gibt es die nächste Auflage in zwei Jahren im Raum Dortmund (Infos: www.ruhrgames.de).