Der Preisanstieg bei Lebensmitteln ist einfach der Wahnsinn. Und es scheint auch gar nicht mehr Enden zu wollen – ob bei Rewe, Lidl oder anderen Supermärkten oder Discountern. In NRW und darüber hinaus zeigt sich jedem Kunden tagtäglich das gleiche Bild.
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Allerdings sind die Preise nicht überall gleich hoch. Wie die Verbraucherzentrale NRW festgestellt hat, variieren sie teils extrem zwischen den einzelnen Lebensmittelhändlern. Sie will nun die Kunden von Rewe, Lidl und Co. warnen.
Rewe, Lidl und Co. in NRW: Krasse Preisunterschiede
Beim Vergleich der Preise für 19 Grundnahrungsmittel in den verschiedenen Filialen vierer großen Einzelhändler in NRW ist die Verbraucherzentrale auf einen Skandal gestoßen. Teils herrschen hier zwischen den Händlern Preisunterschiede von über 100 Prozent. Und das gilt für fast alle Produkte und Filialen.
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Besonders trifft es nicht nur aktuell, sondern auch über einen längeren Zeitraum hinweg, Fette und Öle, aber auch Gemüse. Vor allem Sonnenblumenöl, Butter und Blumenkohl aber auch Hühnerfleisch sind beim Discounter tatsächlich am teuersten. Das widerlegt auch den allgemeinen Glauben, dass Discounter immer günstiger seien als Supermärkte.
Verbraucherzentrale rät zum Preisvergleich
Von April 2022 auf April 2023 sind die Lebensmittelpreise bereits um gut 17 Prozent angestiegen. Bei zwei Stichproben im März und Mai hat die Verbraucherzentrale bereits einen frappierenden Unterschied von teils über 100 Prozent festgestellt – je nach Produkt und Filiale. Hier eine Übersicht der Ergebnisse:
Lebensmittel | günstigstes Angebot | teuerstes Angebot | Preisspanne |
Blumenkohl | 0,99 Euro | 4,99 Euro | 404 Prozent |
Spaghetti | 1,58 Euro | 6,58 Euro | 316 Prozent |
Sonnenblumenöl | 1,99 Euro | 6,12 Euro | 207 Prozent |
Kartoffeln | – | – | 454 Prozent |
Hühnerbrust (Haltungsstufe 2) | – | – | 69 Prozent |
Butter | 5,56 Euro | 15,16 Euro | 173 Prozent |
Wer in verschiedenen Märkten oder sogar Städten einkauft, kann sparen, sagen die Experten. „Wechselt den Laden – das ist die Botschaft“, sagt Wolfgang Schuldzinski von der Verbraucherzentrale. Gezieltes Einkaufen von No-Name-Produkten macht den Unterschied. Daher lohnt es sich, auf Eigenmarken umzuschwenken und Markenprodukte nur im Sonderangebot zu kaufen. Zumal es bei den Produkten der Eigenmarken weniger Schwankungen gibt, wie die Verbraucherzentrale feststellt.
Rewe, Lidl und Co. in NRW: Forderungen der Verbrauchszentrale
„Wie diese Diskrepanzen zustande kommen ist unklar – offensichtlich führen sie aber am Ende zu sehr großen Unterschieden auf dem Kassenzettel“, schlussfolgern die Experten aus den Ergebnissen der Stichproben. Daraus ziehen sie nun auch Rückschlüsse für ihre Forderungen an die Politik.
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„Eine davon ist die Schaffung einer Preistransparenzstelle, die Lebensmittelpreise konkreter Produkte und Marken systematisch und dauerhaft auswertet. Damit ließen sich mögliche Mitnahmeeffekte und versteckte Preiserhöhungen von Händlern und Herstellern aufdecken und in Einzelfällen verfolgen.“ Ein weiterer wichtiger Faktor für den Verbraucherschutz wäre eine „deutliche Kennzeichnung von Preiserhöhungen am Supermarktregal“. Das fände die Verbraucherzentrale gerade in Krisenzeiten fundamental.