Jedes Jahr zur Weihnachtszeit freuen sich die Menschen in Deutschland über hell erleuchtete Straßen, Bäume und Häuser. Ein Gefühl, das Muslime in Köln auch durch eine Aktion im Stadtteil Ehrenfeld hervorrufen wollten. Dort wurde auf Teilen der Venloer Straße anlässlich des am Sonntag startenden muslimischen Fastenmonats Ramadans eine Straßenbeleuchtung installiert.
„Die spektakuläre Lichtinszenierung soll als Symbol der Vielfalt der Gesellschaft Bewusstsein und Teilhabe schaffen“, verkündete der Verein „The Ramadan Project“, der hinter der Aktion steckt. Im Netz reagieren Menschen mit blankem Hass.
Ramadan-Aktion erntet beschämende Reaktionen
Der Kölner „Express“ hatte über die Aktion der privaten Initiative am Wochenende berichtet. Ein Sprecher des Unternehmens Rheinenergie teilte demnach mit, dass es genau wie zur Weihnachtszeit auch zu anderen Anlässen die Möglichkeit zu Sonderbeleuchtungen gebe. Die Stadt sei daran nicht beteiligt.
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Unter einem entsprechenden Instagram-Post der Zeitung ergießt sich der blanke Hass gegenüber der Aktion. So heißt es in einem der zahlreichen negativen bis beleidigenden Kommentare:
„Weg mit der Scheisse. Ich hoffe das es leute gibt die diese Lichtinstallation zerstören werden. Wo sind die randalierenden Jugendlichen, wenn man sie mal braucht???“ Auf korrekte Rechtschreibung und Satzzeichen wurde in diesem Kommentar genauso verzichtet wie auf Respekt gegenüber anderen Religionen. Ähnlich im nächsten Kommentar: „Was hab ich als Deutscher mit dem scheiß Islam zu tun und warum sollten wir dran teilhaben am Ramadan unfassbar was hier abgeht wir ticken nicht mehr ganz richtig.“
„Köln ist und bleibt eine weltoffene Stadt“
Unter die Hass-Kommentare mischen sich allerdings auch wertschätzende Beiträge: „Sehr schön, freut mich! Eid Mubarak ab morgen an alle Muslim*innen, frohes Fest!“ und „Köln ist und bleibt eine weltoffene und tolerante Stadt.“
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„The Ramadan Project“ wolle nach eigenen Angaben Menschen unabhängig ihrer Glaubensrichtung zum gemeinsamen Fastenbrechen („Iftar“) einladen. „Das gemeinsame Fastenbrechen soll Synergien schaffen und den wechselseitigen Verstehensprozess fördern“, heißt es auf der Webseite der Initiative. Bei manchen scheint die Bereitschaft dazu allerdings nicht gegeben.